Thread by @bkastl

Schieben wir es mal auf das Pointing von @LilithWittmann aber ich frage mich gerade, was aus den weiteren Anwendungsfällen der IHK Bayern "Cert4Trust: Dokumentenvalidierung auf Blockchain Basis" geworden ist.

Weil Mitte 2021 stand da noch sowas wie: "Wir laufen seit 2020, haben bereits 15.000 Zeugnisse gespeichert (wow) und weitere Anwendungsfälle: Parkberechtigungen" vgl. ihk-muenchen.de/ihk/Digitalisi…

Parkberechtigungen in der Blockchain. Toll. Scheint mir so ein klein wenig ein Overengineering zu sein, aber nur so ein wenig.

In gewisser Weise ist es aber auch der Ausdruck des "Wir brauchen jetzt noch schnell ein Problem für unsere Lösung" Vorgehens.

Ich komme ja noch aus einer Zeit, in der Zeugnisse tatsächlich relativ einfach zu Fälschen waren. Aufgrund meiner Lebensgeschichte habe ich selbst wahrscheinlich einige der ungewöhnlichsten Zeugnisse.

Aber das Problem, das es zu lösen gibt, die Verifikation der digitalen Kopie.

Irgendwie springen wir bei der Blockchain-Zeugnis-Nummer gerade von Analog zu Bleeding Edge Technik, aber nicht gut abgehangen.

Ich wäre ja schon mal froh, wenn ich ein signiertes PDF vor 10 Jahren oder so Zeugnis bekommen hätte. Gab es aber nicht.

Es ist aber nicht so, dass es die Technologien für Signierung und Verifizierung nicht schon früher gegeben hätte. Nur wurden sie halt verpennt und jetzt braucht es halt wieder so ein pseudoinnovatives neues Digitalprojekt. Ganz bewusst Projekt genannt.

Digitale Basistechnologie wie [hier alte Technologie ihrer Wahl einfügen] wird nicht als innovativ wahrgenommen, aber dennoch verhindert ihr Fehlen digitale Innovationen.

Dieser ganze Zeugnischain-Foo adressiert halt mal wieder digitale Kompetenzlücken und Umsetzungsverschlafen, ohne die es den Foo nicht gegeben hätte.

Wir werden leider immer wieder so Bleeding Edge Fails sehen.
Luca, Id Wallet, Zeugnis-Chain, etc.

(Während des Schreiben dieses Threads musste ich erstmal mehrere automatisierte B*chain Pyramid of Fools Spam-Account blocken, aber das nur so am Rande)