@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Das kommt ganz darauf an. Zunächst: Uns ist ein massenhaftes Auftreten falsch-negativer PCR-Tests bei "Alles Gurgelt!" nicht bekannt. Aber Test ist nicht gleich Test und Gurgeltest ist nicht gleich Gurgeltest. Ich möchte kurz erklären, woran das in solchen Fällen liegen könnte.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Es könnte zB an der Probenqualität liegen. Ein Punkt wurde schon sehr richtig angesprochen: Bei Omikron bildet sich die höhere Virenlast zunächst im tiefen Rachenbereich. Probenentnahmen über die Nase könnten im Vergleich zu Probenentnahmen im Rachen weniger sensibel sein.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Das muss aber heißen, dass alle Probeentnahmen aus der Nase im Vergleich zu Probeentnahmen im Rachen das Nachsehen haben könnten. Das ist aber keine Frage von Antigen vs. PCR, sondern eben der Art der Probeentnahme. Gurgeln zielt glücklicherweise vor allem auf Rachenproben ab.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Jetzt gibt es aber hier schon Unterschiede. Der @MichiWagner4 hat sich ja intensiv mit unterschiedlichen Systematiken bei der Probeentnahme durch Gurgeln beschäftigt. Um das zu veranschaulichen: Es gibt Gegenden, dort wird mit Leitungswasser gegurgelt, nicht mit Kochsalzlösung.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Das führt dazu, dass bloßes Leitungswasser weniger Virenmaterial extrahiert. In manchen Bundesländern wird nur 20 Sekunden lang gegurgelt, in Wien 60 Sekunden lang. Auch das verschlechtert die Probe. Es kann sogar an einer unterschiedlichen Menge an Kochsalzlösung liegen.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Selbst die Antigen-Schnelltests werden unterschiedlich abgenommen. Mein persönlicher Eindruck war, dass die Stäbchen in Wiener Teststraßen tief reingeschoben werden und auch länger "herumgestochert" wird. In Wien 5-10 Sekunden und mancherorts war es nur ein Dreh in der Nase.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Zum Gurgeltest: Bloßes Spülen ist auch weniger sensibel wie ein Gurgeln im tiefen hinteren Rachenraum. Kann man durch die Dauer aber halbwegs ausgleichen. Es kann also auch an der Durchführung selbst liegen. Das bedeutet halt auch, dass weniger Virenmaterial enthalten ist.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Heißt, dass bei weniger Virenmaterial, die Auswertungsmethoden umso sensitiver sein müssen, um etwas zu finden. Und ab hier wird es unlogisch in den obigen Berichten, die ja ihren Weg in die Medien finden. Dieselbe Probe kann niemals PCR-negativ aber Antigen-richtig-positiv sein.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Der PCR-Test schlägt ja schon an, wenn du keine Symptome hast, aber schon infiziert bist und noch dazu, wenn du noch ein Stück weit weg von der Infektiosität bist. Bei einem CT-Wert von 39 in Wien kann kein Antigen-Schnelltest schon anschlagen. Dafür ist er gar nicht konzipiert.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Ein Antigen-Schnelltest ist dann besonders gut, wenn du infektiös bist bzw. schon Symptome hast. Da sollte aber ein richtig durchgeführter PCR-Test schon mehrmals angeschlagen haben. Denn dafür ist der wiederum konzipiert: Sehr früh anzuschlagen noch vor Symptombeginn.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Jetzt ist aber nicht einmal der CT-Wert, ab dem ein test positiv anschlägt, in Österreich einheitlich geregelt. In Wien bist du beginnend ab einem CT-Wert von 39 positiv, andernorts hörte ich, dass die Grenze bei 35 liegt. Wenn die Probe schon nicht gut entnommen ist: Problem.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Weniger Virenmaterial bedeutet halt, dass du mehr PCR-Durchgänge machen musst. Es kann also sein, dass dieselbe Probe in Wien PCR-positiv anschlagen würde und andernorts als negativ firmiert. Je weniger gut die Probeentnahme ist, umso mehr Durchgänge müsste man eigentlich machen.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Es kann also tatsächlich sein, dass du zB mit Wasser die Probe entnimmst, nicht gurgelst sondern nur spülst und du dann ein Testangebot nutzt, wo der CT-Wert-Cutoff bei 35 liegt. Dann wäre der dort tatsächlich negativ, 1 Tag später rutscht du unter 30 und entwickelst Symptome.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Und der richtig abgenommene Antigen-Schnelltest macht das, wofür er da ist: Er schlägt an, weil deine Probe alle Kriterien erfüllt. Es ist also vor allem ein Warnsignal für die Qualität der Testdurchführung, Probeentnahme und/oder Auswertungsqualität.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone@MichiWagner4 Das wurde vor zwei Wochen von einigen Bundesländern in der Ampel-Kommission auch thematisiert, weil das bei ihnen gehäuft auftritt. Vor allem im Schulbereich. Hier bräuchte es schon länger eine Evaluierung bzw. eine Qualitätskontrolle der jeweiligen Testsysteme.
(Thread) 8 schnelle Argumente, warum ein breites und funktionierendes PCR-Testsystem schlau ist. #CoronavirusAT#wien
1. Dämpfender Effekt auf Infektionsgeschehen.
Wien hatte kleinste 4. Welle in Österreich und waren selbst bei der 5. nie an der Spitze. Wir machen 70% aller PCR-Tests und sind die einzige Großstadt. Alleine deshalb müsste wir jede Statistik anführen. #CoronavirusAT#wien
2. Tagesaktuelles Virusvarianten-Monitoring
Wir prüfen seit 1.1.2021 alle positiven PCR-Proben auf Virusvarianten. Tagesaktuelles Monitoring ist hier möglich. Sequenzieren dauert 5-10 Tage. So wussten wir zB genau, dass am 26.12. Omikron dominant war. #CoronavirusAT#wien
(Thread) Die @Stadt_Wien hat sich einmal genauer angesehen, was uns oft als Frage gestellt wurde: Hat das PCR-Testsystem in Wien eigentlkich einen epidemiologischen bzw. wirtschaftlichen Mehrwert geschafft? Und die Antwort ist glasklar: Ja, sieht man. #CoronavirusAT#wien
Durch frühzeitiges „Rausfischen“ positiver Fälle konnten alleine im letzten Quartal alleine in Wien 44.000–60.000 Folgeinfektionen vermieden werden. Das bedeutet auch, dass so 58.000–78.000 Krankenstandstage vermieden wurden sowie rund 840.000 Quarantänetage. #CoronavirusAT#wien
Das kostet auf der einen Seite natürlich Geld, ja. Aber: Wien hat rund 70% aller PCR-Tests gemacht und verursacht nur rund 20% der Gesamt-Testkosten Österreichs. 8 Bundesländer machen 30% aller PCR-Tests und sind für 80% aller Testkosten verantwortlich. #CoronavirusAT#wien
(Thread) Die @Stadt_Wien hat die Wienerinnen und Wiener zu COVID-Themen sowie zur Gesundheitsversorgung in Wien befragt. 93% finden, dass die Testangebote zufriedenstellend sind. 67% sind dafür, dass das Testangebot wichtig für die Pandemiebekämpfung ist. #CoronavirusAT#wien
Wir haben alle Fragen unterteilt nach Geschlecht, Alter, Bildungsgrad und sogar dem Impfstatus. So ist für uns alle eine bessere Einordnung möglich. #CoronavirusAT#wien
Nun weiter im Detail. Zur allgemeinen Vertrauensfrage: 87% der Wienerinnen und Wiener sind mit der Gesundheitsversorgung in Wien sehr bzw. eher zufrieden. Es gab also im Verlauf der Pandemie keinen Vertrauensverlust. #CoronavirusAT#wien
Liebe KollegInnen von @profilonline, ich möchte kurz (es wird wohl ein ausführlicherer Thread, sorry) ausführen, worum es hier geht. Es istgrundsätzlich nicht falsch, was ihr hier schreibt, aber es bezieht sich nur auf eine ganz ganz spezielle Konstellation. #CoronavirusAT#wien
Der Reihe nach. Grundsätzlich sind diese Regeln, wie mit positiv getesteten Personen und ihrer Absonderung umzugehen ist, bundesweit einheitlich geregelt, vom Gesundheitsministerium. Das Dokument ist sogar online und, wie man gleich sieht, kürzlich adaptiert. #CoronavirusAT#wien
Das Dokument nennt sich „Empfehlung für die Gesundheitsbehörden zur Entlassung von bestätigten Fällen aus der Absonderung“. Auf Seite 6 findet man die Anmerkungen rund um das PCR-Testen. Nachzulesen ist alles übrigens online hier: sozialministerium.at/dam/jcr:531f7e… #CoronavirusAT#wien
Die Endabrechnung für die Klinik Floridsdorf ist da. Der Rechnungshof schätzte die Kosten auf 1,41 Mrd. Euro. 2018 gab Gesundheitsstadtrat Peter Hacker vor, die Kosten müssen unter 1,34 Mrd. bleiben. Es sind 1,26 Milliarden geworden. wien.orf.at/stories/314192… #wien#gesundheit
Der Rechnungshof hat angelehnt an int. Literatur vorgerechnet, dass Kostensteigerungen von 19–30% im Rahmen sind. Bei der Klinik Floridsdorf betragen diese knapp über 25% – voll im Rahmen. Insgesamt konnten Mehrkosten von rd. 400 MIllionen Euro abgewehrt werden. #wien#gesundheit
Wien hat da ein komplett neues und hochmodernes Spital gebaut und damit die Wiener Gesundheitsversorgung noch weiter gestärkt und professionalisiert. Dieses starke Gesundheitssystem in Wien ist einer unserer Erfolgsfaktoren unseres Wegs durch die Pandemie. #wien#gesundheit
(Thread) Vorhin ist die ExpertInnenrunde im Wiener Rathaus zu Ende gegangen und @BgmLudwig präsentiert gerade den weiteren Weg in Wien. Bevor wir ans Eingemachte gehen, lohnt sich ein Blick auf die derzeitige COVID-Situation in Wien. #CoronavirusAT#wien
Letztes Wochenende hat der Bund Lockerungsschritte präsentiert. Statt wie bisher wurde die Pressekonferenz spontan und vorherige Einbindung eingeladen. Warum das - zum Teil entgegen der Empfehlungen ihrer eigenen ExpertInnen - passiert ist, müssen sie sagen. #CoronavirusAT#wien
Und da fängt es an: Wir sind immer noch mitten in der Omikron-Welle. Ja, es zeichnet sich vorerst ein leichtes Plateau ab, aber das ist jetzt erst kurz der Fall. In einigen Regionen prognostiziert der Bund weiter steigende Inzidenzen und Spitalsbelastungen. #CoronavirusAT#wien