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Feb 17, 2022 35 tweets 14 min read Read on X
Einer meiner Nachbarn geht jetzt ein Projekt an: "#Blackout-fähige" #PV (ca. 15kWp) mit 25kWh #Speicher aus alter Renault ZOE.

Soll ich das Projekt hier aufbereiten? Interessiert das jemanden?
Ergänzung: Bitte ersetzt das "Blackout" durch Stromausfall. Das ist eine eventuellen Diskussion wohl zuträglicher.
Das sind die Akkus beim Kauf. Auf der Palette sind ca. 25kWh Batteriespeicher in 12 Packs mit je 8 Zellen. (8S-Konfiguration)

Im Speicher werden jeweils 2 Module seriell verschaltet um eine 16S-Konfiguration zu erreichen. Image
Die Batteriepacks haben einen Stecker an dem die einzelnen Zellen und 2 Temperatursensoren nach aussen geführt sind. ImageImage
Einen passenden Stecker für das BMS zu bekommen war nicht so einfach.

Nach mehreren Tagen Suche wissen wir nun, dass es ein "TE Connectivity 025 ECU PLUG HSG ASY 12P" ist. Herstellernummer 1318774-2.

Stecker und passende Einsätze (1123343-1) sind bestellt. ImageImage
Für alle, die der Aufbau (oder besser die Zerlegung) des ZOE-Akkus interessiert gibt's hier ein Video:
Als Batteriewechselrichter kommen dann 3x Victron Multiplus 2 ( 5kVA) zum Einsatz. Die haben eine max. Ladeendspannung von 66V. Teilen wir das durch 16 (weil wir ja 16S-Akkupacks bauen) liegt die Ladeendspannung pro Zelle bei 4,125V.

victronenergy.de/inverters-char…
Die 4,125V Ladeendspannung pro Zelle passen recht gut für die Zellchemie (NMC) de.m.wikipedia.org/wiki/NMC-Akkum…

Als Entladeendspannung setzen wir erstmal 3,6V an. Das wären dann 57,6V für das ganze Pack.
Für die Akkupacks (bestehend aus je 2 Akkumodulen, BMS, 63A LS und Kabel) werden wir für besseres Handling und zusätzlichen Schutz ein Schutzblech machen.

Ein erster Entwurf sieht so aus: a360.co/3JCpbTB Image
Das sind die Strom-Sammelschienen aus Messing. Die MEGA-Sicherungen werden einerseits direkt daran angeschraubt. Die zweite Seite (mit dem Kabelschuh) liegt auf einem 3D-gedruckten Halter auf. ImageImageImage
Die jetzige Phase ist etwas zäh. Wir warten einerseits auf diverse Teile und tüfteln andererseits an Details.

Hier ist ein aktuelles Rendering der Busbars und deren Halterungen.

Beim Material werden wir statt Messing lieber Kupfer nehmen um den Widerstand niedriger zu halten. Image
Es gibt neue Bilder.

1) Gelaserte und gefalzte Modulplatten (noch unlackiert)

2) Sicherungshalter

3) Busbar-Halterungen ImageImageImage
Das Test-BMS ist angekommen.

Es wird am Minuspol des Batteriepaketes angeschlossen und Kann Ladung und Entladung anhand von bestimmten Parametern (Zellspannung, Temperatur, Stromstärke) unterbrechen.

Verwaltung mittels App über Bluetooth (kleines Ding rechts) und RS485. Image
Montage der Pins für die Stecker ImageImage
1) BMS ist elektrisch fertig verkabelt.
2) Die Temperatursensoren der Packs funktionieren mit dem BMS. Ausgegebene Werte sind korrekt.
3) Die App zeigt alle Zellspannungen an. Die maximale Spannungsabweichung ist 0,006V ImageImageImage
Das erste Akkupack ist fertig.

1) 2 Batteriemodule (ju je 8S) werden in einem Akkupack untergebracht.
2) Abstandhalter und Modul-Verbinder
3) Das fertige Pack stehend
4) Ansicht des Packs mit der BMS-App. ImageImageImageImage
Hetzt gehts darum, die "Serienfertigung" für die restlichen Module so effizient wie möglich zu machen.

Und natürlich brauchen wir noch ein paar Kleinteile. Der Übergang vom BMS auf die 35mm²-Kabel ist hier gelötet. Das werden wir bei den anderen mit einer Klemme lösen.
Das war der erste Teil vom Zusammenbau der Batterie-Module.

Jedes Pack besteht nun aus 2x8S-Modulen. ImageImageImage
1) ein fertiger BMS-Kabelbaum. Links die BMS-Seite, rechts die 🔋-Seite.

2) Die 63A LS-Schalter von ABB arbeiten bis 72V DC

3) ein fertig verkabeltes Batteriemodul aus der "Serienfertigung" ImageImageImage
1) Pack zumachen und fix verschrauben

2) Kantenschutz beim Griff, weil die Dinger sind schwer - 43,5kg pro Stück.

3) die Fertigen 12 Module warten nun auf den Anschluss... ImageImageImage
Weils grad passt häng ich das hier auch noch an: Zerlegung einer Renault ZOE-Batterie.
In der Zwischenzeit wurde am Dach die PV montiert.

40x Ja-Solar JAM60S20-380/MR
380 Wp, Abmessungen: 1,760x1,052m, Rahmen: 35mm

Die Module sind in 3 Richtungen angeordnet:
20x Süd am Hauptdach, ca. 35-40° Neigung
Je 10x Ost und West auf Garage, ca. 25°

So sieht der DC-Combiner-Kasten aus. Da die Strings nur aus jeweils 5 PV-Modulen bestehen sind hier maximal 250V drin.

Man erkennt gut die Sicherungshalter, die den Plus- und Minuspol eines jeden Strings absichern. Dazwischen ist pro Modulfeld ein Überspannungsableiter. Image
Auf der Linken Seite sind bereits die 3 Victron Multiplus II 5000 montiert.

Rechts unten sind die MPPT-Laderegler.
1x 250/100 für die Südseite
2x 250/70 jeweils für die Ost- und Westseite. Image
Hier sieht man links unten bereits das Cerbo GX an der Wand.

Die Kabelkanäle füllen sich ebenfalls bereits mit der Wechselstrom-Verkabelung. Image
Das ist die fertige Sammelschiene in Natura. Image
1) Verpressen der Kabelschuhe auf die 35mm²-Kabel.

2) Da wir für die Multiplus einen Querschitt von 70mm² brauchen werden jeweils 2x35mm2 in einen 70mm² Kabelschuh verpresst.

3) Die Löcher im Multiplus II sind für die 70mm² Kabelschuhe gerade groß genug. ImageImageImage
Hier sind die Sammelschienen bereits an der Wand und die Multiplus II sowie die Laderegler bereits angeschlossen.

Die Kabelkanäle sind erstmal zu. Fehlt eigentlich nur mehr der Akku. Image
Hier die Sammelschiene nochmal beim Anschluß der Akku-Pakete. Im Victron-System ist es wichtig, dass nur die Plus-Pole abgesichert sind. Die Minus-Pole der Geräte müssen immer eine gemeinsame Verbindung haben.

Die 35mm²-Kabel sind jeweils mit 125A MEGA-Sicherungen abgesichert. Image
Hier sind bereits alle 6 Akku-Pakete angeschlossen. Diese haben auf der Sammelschiene keine Sicherung, weil sie bereits mit den 63A ABB-LS abgesichert sind. Image
In der Zwischenzeit wurde der Zählerkasten umgebaut. Das ganze Haus kann nun mittels 1-0-2-Umschalter entweder direkt vom Energieversorger oder von den Multiplus 2 als Inselanlage versorgt werden.
Nach der Konfiguration des Systems als ESS (Energy Storage System) läuft nun das Ganze Haus mit Batterie-Strom. Da das Wetter grad recht schlecht war, kommt von der PV eher weniger. Image
Weil immer die Frage nach den Kosten kommt. Das wissen wir noch nicht so genau, weil noch nicht alles abgerechnet wurde. Ich werde das aber noch nachreichen.
Hier nochmal zusammenfassend die Eckdaten der Anlage:

15kWp PV-Anlage
15kVA Inselwechselrichter 3-phasig
25kWh Batteriespeicher aus Renault-Zoe-Batterie

Das gesamte Haus ist damit "USV-Gesichert" und läuft auch bei Stromausfall einfach weiter.
Da es noch keine Einspeisegenehmigung gibt, läuft die Anlage erstmal als "Nulleinspeisungs-Anlage".

Das heißt, die PV und Batterie werden zur Deckung des eigenen Strombedarfs verwendet. Es geht kein Strom "nach draußen".

Mal sehn, wie lang der Papierkrieg dauert 😃

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Apr 7, 2022
Warum ich bis jetzt auf war: Festplatten sind 💩!

Warum ich bald schlafen gehen kann: Weil #ZFS einfach wirklich robust ist.

Ein 🧵
Es gibt da ein Storage (FreeNAS) auf dem diverse Daten und auch ein paar VMs rumliegen.

Der ZFS-Tank darin ist ein Set aus fünf 3-Wege-Spiegeln. Also 15 Daten-Disks. Dazu noch ein SLOG-Mirror, eine L2ARC-SSD und Spares.

Insgesamt 23 Datenträger im System.
Vor ein paar Stunden hat sich dann eine HDD entschieden das zeitliche zu segnen. Nicht komplett. Nur ein bisschen. Nämlich so, dass ihre Probleme den kompletten HBA resetten. Ja, richtig gelesen.

Der HBA kommt wieder online, aber alle Platten haben auf einmal andere IDs.
Read 8 tweets
Apr 7, 2022
Auch sowas kann #Autokorrektur bedeuten. #Elektromoped für 45km/h. Hatte original Bleibatterien, die waren aber beim (Gebraucht)Kauf defekt.

Nach dem Umbau auf Lithium-Batterien (aus einem alten Nissan Leaf) fährt das Teil jetzt fast 100km weit. ImageImage
Die Fahreigenschaften haben sich durch den Umbau übrigens enorm verbessert.
+ Tieferer Schwerpunkt
+ ca. 25kg weniger Gewicht
+ besserer Durchzug weil weniger Spannungseinbruch

Einziger Nachteil ist: ins Helmfach passt nun kein Helm mehr. Der muss halt in den Koffer rein.
Weil das anscheinend doch einige Leute (auch Laien) interessiert hier noch was:

Bei solchen Projekten sind IMMER die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten (TÜV etc.).

Im Zweifel die Finger davon lassen und/oder Experten hinzuziehen!

Li-Akkus IMMER mit BMS!
Read 4 tweets

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