Die Debatte um die Wehrpflicht wurde zuweilen nicht immer ganz ehrlich geführt - auch wenn ich den konkreten Vorstoß von @bodoramelow nicht teile. Meine Gedanken hierzu 🧵. spiegel.de/politik/deutsc…
Die Wehrpflicht wurde abgeschafft, weil die Wehrpflichtigen nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden konnten, Wehrgerechtigkeit nicht mehr gewährleistet war und die Regierung die Bundeswehr weg vom verfassungsrechtlichen Auftrag der Landesverteidigung 👇🏽
hin zu einer professionellen Interventionsarmee ausrichten wollte. 👇🏽
Ein Problem das jedoch damit einhergeht ist, dass die Bundeswehr immer mehr zur Klassenarmee wird und die Armee sich stärker aus Menschen rekurriert, die zB über die Bundeswehr fehlende ökonomische Perspektive 👇🏽
ausgleichen wollen. Das kann dramatische Folgen haben. Denn es sind dann die Töchter und Söhne aus den ärmeren Haushalten die in Leichensäcken oder traumatisiert zurückkehren während die gehobenen Mittelschichten gelegentlich mit vermeintlicher moralischer Überlegenheit 👇🏽
Feldmarschall aus dem TV Sessel heraus spielen. So blieben etwa die Proteste gegen den Vietnam Krieg relativ lange in den USA schwach als es noch überwiegend afroamerikanische Soldaten und solche aus der Arbeiterschicht waren 👇🏽
, die in Sandsäcken heim kehrten. Dies änderte sich erst mit der Rekrutierung der Mittelschichten. Eine solche Tendenz gibt es auch in der Debatte um den 100 Mrd Rüstungsscheck, der mE auch von Milieus teilweise unkritisch bejubelt wird, 👇🏽
die für sich selbst einen Wehrdienst ablehnen würden. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht löst diese Probleme mE nicht und hat mE auch wenig mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. 👇🏽
Man sollte aber darüber nachdenken einen gesellschaftliche Dienst wesentlich attraktiver zu machen zB durch besondere soziale Absicherung im späteren Berufsleben, Sabbatjahre uä. Die Bundeswehr sollte natürlich davon ein Teil sein sofern sie auf den Verteidigungs-Auftrag
und zB die Unterstützung beim Katastrophenschutz ausgerichtet wird.👇🏽
Das bedeutet übrigens nicht, dass wir zB Gesundheitsämter so runter rocken sollten wie vor der Pandemie ofer zivile Aufgaben militarisieren und Aufgaben der Inneren Sicherheit an die Bundeswehr übertragen sollten. Aber dass die Bundeswehr zB Impfzentren betrieben hat oder bei
Flutkatastrophen hilft finde ich richtig! /end
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Mein italienischer Großvater war im Widerstand, um Italien vom Faschismus zu befreien. Er sprach nicht gerne über den Krieg. Ich kann nur vermuten was er gesehen hat. t-online.de/nachrichten/wi…
Etwa deutsche Wehrmachtssoldaten, die Babys gegen Häuserwände schleuderten. Menschen die zu Bestien wurden. Wer weiss vielleicht stand Er Euren Großvätern gegenüber wie sie (daheim stets liebevoll) in polierten Stiefeln brandschatzen
und den schwarzen Terror in unsere Dörfer trugen. Er hätte auch meinem dt Großvater gegenüber stehen können, der Wehrmachtssoldat war. Niemals wäre er deshalb auf die Idee gekommen meiner Deutschen Mutter die Tür zu weisen oder er - dessen Mutter (meine Urgroßmutter)
Womöglich wird am Ende dieses verbrecherischen Krieges Putins und viele verlorene Menschenleben später eine Verhandlungslösung stehen, die vorher als inakzeptabel galt, dann aber als Realpolitik akzeptiert wird. Dies heißt mitnichten Putins Verbrechen zu akzeptieren,
und es ist auch gut möglich, dass sich Putin an der Ukraine verschluckt. Aber was wenn nicht? Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt über Fehler zu sprechen oder über Verhandlungen mag auf Twitter Beifall bringen. Aber ist es eine Position die Menschenleben vor Putin schützt?
So sehr ich den Ekel verstehe, dass man einem Angreifer nicht entgegen kommen möchte, finde ich auch die Aggression gefährlich mit der auch Positionen von Menschen zuweilen belegt werden, die gewarnt haben aber sicher keine Freunde Putins waren. Ich werbe darum trotz der
Fun Fact. ÖVP hat ausgerechnet die BILD und #Wirecard Connection eingeschaltet, um von ihrer Wirecard und Russland Connection abzulenken. Auch Storymachine von „Bleiben Sie stark Herr Braun“ @KaiDiekmann soll „vermittelt“ haben.
Die Linke hat in den letzen Jahren ein katastrophales Bild abgegeben. Aber man muss kein Linker sein, um mit ein wenig Geschichtskenntnissen dankbar zu sein, dass es noch eine parlamentarische Kraft gibt, die eine Grundgesetzänderung für 100 Mrd Euro Aufrüstung nicht einfach
durchwinkt, die Schuldenbremse schon vor dem Krieg kritisierte, die Auswirkung der Aufrüstung in Zeiten der Schuldenbremse auf Zukunftsinvestitionen (zB gegen den Klimawandel) thematisiert, hinterfragt ob die 100 Mrd angesichts des Filzes im Rüstungswesen
Überhaupt bei den Soldatinnen und Soldaten ankommen wo sie benötigt werden und trotz verbrecherischen Angriffskriegs Russlands und der klaren Antwort, die darauf benötigt wird,
In eigener Sache und aus aktuellem Anlass: Mein Büro ist zu Beginn der letzten Legislaturperiode von einem dt. Wissenschaftler (nach mE mit Verbindungen zur Friedrich Ebert Stiftung) mit dem Hinweis angesprochen worden er arbeite für ein Institut,
das sich der internat. Zusammenarbeit widme und
man sei an Publikationen von mir interessiert, da ich mir in wirtschaftspolitischen Fragen, aber auch zB bei den Panama Papers einen Namen gemacht hätte.
Konkret wurde mir Unterstützung bei der Abfassung von längeren (und nach mE sogar vergüteten Publikationen angeboten)