Fabio De Masi 🦩 Profile picture
Ökonom, Mitglied des Europäischen Parlaments, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)
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Nov 18 • 4 tweets • 8 min read
Thread 🧵 Teil 1

In der New York Times ist ein extrem lesenswerter Artikel zur Situation in der Ukraine von Megan Stack erschienen. Es ist bezeichnend, dass in den US-Medien realistischer und ausgewogener über den Krieg nachgedacht wird als in europäischen Medien. Anbei die Übersetzung in mehreren Teilen

NYT

Trump kann das Unvermeidliche in der Ukraine beschleunigen

Der designierte Präsident Donald Trump erbt einen blutigen Krieg in der Ukraine. Er hat versprochen, dem Gemetzel ein schnelles Ende zu setzen.

Trump hat seinen Plan noch nicht erläutert - falls er überhaupt einen hat -, aber der designierte Vizepräsident JD Vance hat gefordert, dass die Ukraine das eroberte Land an Russland abtritt und im Gegenzug für den Frieden auf die Forderung nach einem NATO-Beitritt verzichtet. Trumps designierter nationaler Sicherheitsberater, der Abgeordnete Michael Waltz aus Florida, hat US-Hilfen an die Ukraine kritisiert und unverzügliche Verhandlungen gefordert, wobei er in Frage stellte, ob die Vereinigten Staaten die vollständige Befreiung der Ukraine unterstützen sollten.

Sollte Trump ihren Rat befolgen und die Ukraine zu Gesprächen drängen, die zu Gebietsverlusten führen, werden ihm seine politischen Rivalen sowie die Falken in seiner eigenen Partei vorwerfen, die Ukraine im Stich zu lassen und Wladimir Putins Expansionsdrang zu belohnen

Sie hätten Recht, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Ukrainer würden auf dem Trockenen sitzen, und Putin könnte erneut angreifen oder seine imperialen Pläne auf andere Nachbarn ausweiten.

Mr. Trump sollte es trotzdem tun.

In diesem zermĂĽrbenden Krieg sterben jeden Tag Dutzende, oft Hunderte von Menschen. Herr Trump sollte die Chance ergreifen, Leben zu retten. Niemand wird kommen, um die Ukraine zu retten. Letztendlich wird eine Einigung erforderlich sein.

Trotz spektakulärer Erfolge der ukrainischen Streitkräfte hat sich die russische Position allmählich gefestigt, und es gibt keinen Grund zu erwarten, dass Putin jetzt die Oberhand verliert. Das mag wie Defätismus klingen, aber es ist auch Realismus. Es ist auch keine parteipolitische Sichtweise - es gibt seit langem Berichte darüber, dass Beamte der Biden-Administration im Stillen versuchen, die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen.

Die ehrgeizige ukrainische Gegenoffensive 2023, mit der die Nachschubwege zwischen Russland und der Krim (der historisch wertvollen, strategisch gĂĽnstig gelegenen ukrainischen Halbinsel, die 2014 von Russland erobert wurde) abgeschnitten werden sollten, ist gescheitert. Im August letzten Jahres gelang es der Ukraine, bei Kursk einige hundert Quadratkilometer russisches Territorium zu erobern - doch Russland holt sich das Land langsam zurĂĽck. Etwa 50.000 Soldaten (darunter 10.000 Nordkoreaner) bereiten sich derzeit auf einen Angriff auf Kursk vor. Gleichzeitig rĂĽckt Russland im Osten und SĂĽden weiter vor.

Unterdessen sucht die Ukraine händeringend nach Soldaten. Nach zwei Jahren und neun Monaten Kampf gegen einen riesigen Eindringling durchkämmen ukrainische Polizisten und Wehrpflichtige Berichten zufolge U-Bahn-Stationen und Bars auf der Suche nach Rekruten. Die Abhängigkeit von westlichen Waffen bedeutet, dass sich die Lieferungen in der Politik verheddern und verzögern können (und dies auch tun).
Die Ukraine und Russland an einen Tisch zu bekommen, wäre nur der Anfang einer mühsamen Verhandlung. Entscheidungen darüber, wie viel erobertes ukrainisches Land unter russischer Kontrolle verbleibt, sind heikel, aber das wird nicht einmal der schwierigste Teil sein - schließlich können die Führer beider Länder diese als vorübergehende Verluste oder Gewinne darstellen, die später durch Diplomatie oder sogar Gewalt rückgängig gemacht werden.
nytimes.com/2024/11/17/opi…Image Thread 🧵 Teil 2

Präsident Volodymyr Zelensky hat lange darauf bestanden, dass die Ukraine so lange kämpfen würde, bis jeder Flecken Erde von der russischen Besatzung befreit sei, aber in letzter Zeit klang er realistischer oder zumindest resigniert
In diesen Tagen drängt er auf internationale Sicherheitsgarantien für den Fall künftiger russischer Angriffe.

Das wirklich unlösbare Problem ist die Forderung von Herrn Zelensky, dass der Westen die Ukraine vor künftigen russischen Angriffen schützen soll, indem er - wie Diplomaten es euphemistisch nennen - "Sicherheitsgarantien" gewährt. In der Praxis möchte die Ukraine, dass ihr Militär wieder aufgebaut und gestärkt wird (dieser Teil wird leicht zu bekommen sein) und auch, was entscheidend und umstritten ist, eine sofortige Einladung, der NATO beizutreten.

Allein an diesem Punkt könnten die Gespräche scheitern. Putin hat als Bedingung für den Frieden gefordert, dass die Ukraine sich verpflichtet, bündnisfrei zu bleiben (mit anderen Worten: keine NATO- oder Sicherheitsverträge) und keine Atomwaffen zu besitzen (die Ukraine ist in der Lage, Atomwaffen zu entwickeln, und dies könnte ein plausibler, wenn auch extremer Ersatzplan sein, wenn der Westen keinen Schutz bieten kann). Auch Herr Vance hat vorgeschlagen, dass die Ukraine sich zur Neutralität verpflichten und ihre NATO-Ambitionen aufgeben sollte. Sogar Präsident Biden - der sich als größter Verteidiger der Ukraine ausgibt - hat gesagt, dass er die "NATOisierung der Ukraine" nicht unterstützen würde.

Natürlich stehen die Vereinigten Staaten einem NATO-Beitritt der Ukraine misstrauisch gegenüber: Wenn wir bereit wären, zur Rettung der Ukraine in den Krieg gegen Russland zu ziehen, würden wir das jetzt tun. Wenn die Vereinigten Staaten wirklich wollten, dass die Ukraine um jeden Preis gewinnt, würden sie Truppen entsenden. Aber niemand, der bei klarem Verstand ist - dieser Autor eingeschlossen -, will das Risiko eingehen, einen direkten Krieg zwischen den atomar bewaffneten Feinden Russland und den Vereinigten Staaten auszulösen.

US-Beamte beschreiben diesen Krieg in der Regel mit hehren Worten und preisen ihre unerschütterliche Unterstützung - im Wert von 175 Milliarden Dollar - für die heldenhafte Ukraine im Kampf gegen das Monster Putin. Manchmal sind sie aber auch unverblümt - wie etwa, als Verteidigungsminister Lloyd Austin ein paar Monate nach der Invasion vor Reportern in Polen erklärte, die Vereinigten Staaten wollten Russland "geschwächt" sehen. Diese Äußerung deutete darauf hin, dass die Vereinigten Staaten den ukrainischen Patriotismus als Waffe einsetzen und ukrainische Menschenleben opfern würden, weil ein längerer Krieg - selbst ein Krieg, der wahrscheinlich nicht gewonnen werden könnte - dem Interesse der USA an einer Schwächung von Herrn Putins Durchhaltevermögen entgegenkäme.
Ich glaube, dass es richtig ist, die Ukraine als Stellvertreterkrieg zu bezeichnen, denn ich denke, es ist vernünftig, daraus zu schließen, dass die Biden-Administration den Krieg nicht nur aus Respekt vor der rechtschaffenen ukrainischen Entschlossenheit, Russland abzuwehren, unterstützt hat, sondern auch, weil der Krieg eine Chance war, unseren Feind zu schwächen, ohne ihn direkt anzugreifen.

Das soll die zahllosen einfachen Ukrainer, die mit Mut und Tapferkeit gekämpft haben, nicht schmälern. Es ist ein Beweis für die ukrainische Standhaftigkeit (ganz zu schweigen von der amerikanischen ganz zu schweigen von der amerikanischen Feuerkraft), dass Russland das Land nicht bereits erobert hat.

Die Vereinigten Staaten haben sich derweil auf einen unangenehmen Mittelweg begeben - sie unterstützen den Krieg in ausreichendem Maße, um ihn aufrechtzuerhalten, aber nie genug, um ihn zu gewinnen. Der Krieg in der Ukraine bietet Amerika keine Lösung für das Problem Putin, aber man hofft in Washington, dass er den Abenteurertrieb des Kremls schädigt und ihn davon abhält.

nytimes.com/2024/11/17/opi…Image
Jan 2 • 4 tweets • 2 min read
1/4 Interessant wie jetzt von großen Medien Gerüchte gestreut werden über #Marsalek und Scholz und dabei anonyme Quellen aus dem Bundestag zitiert werden. Der Artikel der @Er_LaRepubblica den @BILD zitiert, berief sich übrigens (ungefragt) auf mich! Natürlich wird mein Name nicht genannt (hat BILD bei CumEx auch meistens so gemacht) m.bild.de/politik/inland…Image 2/4 Als ich im Alleingang die Verbindungen zwischen Marsalek und dem Cybersecurity Dienstleister von @OlafScholz offenlegte und seit Jahren dazu ehrenamtlich weiter recherchierte habe, haben sich Alle dazu weggeduckt. Von CDU bis Grünen und bis auf einen Artikel im Spiegel und die Recherchen von @t_stoneman auch die Medien. Aber Gerüchte streuen voller unklarer Amdeutungen geht immer! Billig! spiegel.de/wirtschaft/unt…
Dec 12, 2023 • 4 tweets • 3 min read
Auch wenn man sich auf X damit keine Freunde macht, weil einige Politik nur oberflächlich verfolgen. Die unzureichenden öff. Investitionen und unzureichende Besteuerung von Mega Vermögen gehen NICHT nur auf die Kappe von Lindner! SPD und Grüne tragen deutliche Mitschuld 🧵👇🏽1/4 Die SPD hob die Schuldenbremse 2009 mit ins Grundgesetz. Ich und Andere waren bereits damals dagegen. SPD und Grüne stimmten auch dem EU Fiskalpakt mit Grundgesetzänderung bzw Ewigkeitsgarantie zu gegen das Versprechen einer Finanztransaktionssteuer. Die Steuer gibt es immer noch nicht, den Fiskalpakt schon. 2022 beschlossen SPD, Grüne, FDP einmütig den Haushalt 2023 und Beendigung außergewöhnlicher Notlage trotz Kritik 2/4sueddeutsche.de/politik/abstim…Image
Nov 24, 2023 • 4 tweets • 6 min read
Es ist kein guter Tag für @W_Schmidt_ 🧵 1/4 Alte Bekannte: Der Kanzleramtschef engagierte sich für einen Investor, der mit einem Kreml Oligarchen tief verstrickt war, mit Jan #Marsalek und dessen Fluchthelfern dealte und ua die Kommunikation des @Bundeskanzler verschlüsselte. In einer Nebenrolle die Lobbyfirma von Wolfgang Ischinger Agora Strategy unf Ex Vizekanzler Phillip Rösler (FDP).

Dabei hatten Beamte vor dem Investor gewarnt, da dieser versucht hatte in unlauterer Art Einfluss auf das BMF und Kanzleramt zu nehmen. Das Mitglied des parlamentarischen Kontrollgremiums der Geheimdienste @Ralf_Stegner raunte gar vor laufenden Kameras über anstehende Enthüllungen über das Unternehmen. Was er offenbar vergas zu erwähnen. Sein Kanzleramtschef - zuständig für die Kontrolle der Geheimdienste -knüpfte enge Kontakte mit von Rintelen.

Die aktuelle Berichterstattung von @t_stoneman & @hmtillack geht auf meine Recherchen im Bundestag und nach meinem Ausstieg aus der Politik zurĂĽck und konnten mit Hilfe von @christian_leye sowie ĂĽber zehn Informationsfreiheitsanfragen, die ich dazu stellte, verwirklicht werden.
Ein Auszug von @capitalMagazin

„Mails gelöscht – Staatsanwaltschaft prüft
Öffentlich größer auf den Schirm geraten war die Firma Virtual Solution erstmals im Frühjahr 2021 im Wirecard-Untersuchungsausschuss. Damals thematisierte der Linken-Abgeordnete De Masi die Aussage eines Kompagnons und Fluchthelfers von Marsalek in einer Vernehmung, wonach sich der damalige Firmeneigentümer von Rintelen und der Wirecard-Manager „näher“ gekannt hätten. Nach der Sitzung meldete sich Finanzstaatssekretär Schmidt bei De Masi: Ob er noch mehr Informationen zu den Kontakten des Virtual-Solution-Inhabers habe, damit man sich „kümmern und nachfassen“ könne, fragte Schmidt. Am Telefon, so erinnert sich De Masi, habe Schmidt zudem gesagt, Scholz sei sehr besorgt.“

(…)

Um die konkreten Kontakte und die Kommunikation zwischen Schmidt und von Rintelen schien man nach dem Wirecard-Skandal allerdings ein großes Geheimnis zu machen. Bei einem Treffen mit Capital Ende Januar 2022 spielte von Rintelen den Austausch herunter. Danach hieß es, man könne womöglich die Mails zur Verfügung stellen – was dann nie passierte.

Offenbar waren die Mails nicht veraktet und nach Schmidts Wechsel ins Kanzleramt gelöscht worden. Wegen der verschwundenen Mails prüft die Berliner Staatsanwaltschaft nach einer Strafanzeige von Ex-Politiker De Masi inzwischen einen möglichen Verdacht auf den Straftatbestand der unerlaubten Datenveränderung. Das Verfahren läuft gegen unbekannte Personen im Ministerium, laut Staatsanwaltschaft dauert die Prüfung an.

(…)

Beschwerden über „unangenehm nachhaltige“ Einflussnahme

Nach den Erfahrungen in der NSA-Abhöraffäre und Angela Merkels Kanzlerhandy sei es richtig, wenn sich Deutschland bei der Cybersicherheit um Unabhängigkeit von US-Unternehmen bemühe, sagt Wirecard-Aufklärer De Masi. Bei Bedarf sei es sogar sinnvoll, entsprechende Firmen staatlich zu subventionieren. „Aber man überwindet die Abhängigkeit von den USA nicht, indem man die Cybersicherheit Deutschlands in die Hände eines dubiosen Investors begibt, der enge Verbindungen zu einem Kreml-Oligarchen unterhält und mit Marsalek und dessen Fluchthelfern Geschäfte anbahnte“, sagt er.
Image Thread 🧵 2/4 „Sowohl Herr von Rintelen als auch der heutige Kanzleramtschef legten mir in Gesprächen nahe, dass es nach dem NSA-Hack der früheren Bundeskanzlerin im deutschen Interesse sei, auf ein deutsches Start-up zu setzen“, sagt der Finanzexperte De Masi. Noch als Abgeordneter ließ er deshalb bei der Bundesregierung nachfragen, ob es Erkenntnisse gebe, dass Wire mit ausländischen Sicherheitsbehörden kooperiere – woraufhin die Bundesregierung auf eine Prüfung und Freigabe durch das BSI verwies.
Das Kanzleramt ließ auch Fragen zu Schmidts Beweggründen für seine Reserven gegen die Secusmart/Wire-Anwendung unbeantwortet. Secusmart betonte, es seien „keine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit unserer Lösung bekannt, weder heute noch in der Vergangenheit“. Die Anwendung werde „streng und kontinuierlich“ vom BSI geprüft.
Allerdings drängt sich der Eindruck auf, dass Schmidt die Kontakte mit von Rintelen unangenehm waren, als dessen Name im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal und dem Dunstkreis des mutmaßlich nach Russland geflüchteten Marsalek auftauchte. Als im Herbst 2021, kurz vor dem Regierungswechsel, der Linke-Abgeordnete Victor Perli um eine Auflistung aller Termine von Staatssekretären mit von Rintelen bat, gab die Bundesregierung in ihrer Antwort bei allen Kontakten von Schmidt als Anlass „allgemeiner Austausch“ an. Dagegen hieß es bei Schmidts damaligen BMF-Kollegen Gatzer, bei dessen Kontakten mit von Rintelen sei es um Produkte der Firma gegangen. Aus den Ministeriumsakten geht hervor, dass die Angabe „allgemeiner Austausch“ so aus Schmidts Büro übermittelt wurde – eine eher luftige Umschreibung der Fakten, wenn man die Akten kennt.

Worum es wirklich ging, zeigen erst jetzt die internen Unterlagen, die der Ex-Abgeordneten De Masi der Bundesregierung über Monate mithilfe des Informationsfreiheitsgesetzes abgerungen hat. De Masis Fazit: „Das stinkt alles gegen den Wind.“

Jul 16, 2023 • 7 tweets • 2 min read
Ich bin wieder in Deutschland und habe heute ein Freibad im Wedding besucht. Dort wurde beim Einlass der Ausweis kontrolliert. Nun verstehe ich gut, dass Badegäste sich sicher fühlen müssen und Hausverbote etc. durchgesetzt werden müssen. (Mal abgesehen davon, dass immer mehr Schwimmbäder schließen und immer mehr Menschen um weniger Raum konkurrieren). Aber im Kern wurde einfach nur kontrolliert OB man ein Ausweis mit führt (in meinem Fall wurde nicht mal auf das Foto oder Namen geblickt.)
Jul 14, 2023 • 4 tweets • 2 min read
Einer muss es machen! @BILD titelte im vergangenen Jahr, dass BK Merkel über ein Gesprächsangebot des flüchtigen #Wirecard Managers #Marsalek informiert wurde. Ich habe daher im Büro der Altkanzlerin nachgefragt und heute die Antwort erhalten. Es läge dazu bild.de/bild-plus/poli… jenseits einer Presseanfrage keine veraktete Kommunikation vor. Die Bundesregierung verweigert dazu Antworten aus Staatswohlgründen (ich hatte dazu noch nach meinem Ausscheiden mit Kollegen eine Anfrage initiiert). Der Rest im Bundestag duckte sich weg. focus.de/politik/was-wu…
Jul 6, 2023 • 5 tweets • 1 min read
Ich kann mir die Ablehnung des #Warburg U-Ausschuss im Bundestag durch SPD, Grüne und FDP (statt der üblichen Enthaltung) nur mit nackter Kanzler-Panik erklären. Denn selbst wenn das BVerfG Ausführungen zum Untersuchungsauftrag vornimmt, braucht es schon sehr viel Fantasie, dass das Gericht ein grundlegendes Minderheitenrecht kassiert. Die Schlagzeile wird dann sein Klatsche für Scholz vor dem BVerfG und das wird sich tief in den nächsten Wahlkampf ziehen. Die Mauertaktik macht nur Sinn wenn man soviel zu verbergen hat, dass man um jeden Millimeter
Jun 17, 2023 • 22 tweets • 4 min read
. @buon_anni hat neue Details zu den Chats der Finanzbeamtin Daniela P. in der #Warburg Affäre veröffentlicht. Ihr Vorgesetzter hat Strafantrag gegen P. gestellt. Ist sie Bauernopfer? Was hat es mit dem teuflischen Plan auf sich? Meine Einordnung 🧵 tagesschau.de/investigativ/n… Die SPD Hamburg -namentlich Milan Pein - sowie der aktuelle Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt haben die Beamtin wiederholt als Entlastungszeugin für Olaf Scholz angeführt. Nachdem ihr Chat mit dem „teuflischen Plan“ bekannt wurde, wechselte die Strategie.
Jun 16, 2023 • 8 tweets • 3 min read
🗓️ Kalenderblatt Drei Jahre Wirecard: Heute vor drei Jahren teilte die Finanzaufsicht @BaFin_Bund der Staatsanwaltschaft München mit, dass Bankbelege über 1,9 Mrd 💶 auf Treuhandkonten der #Wirecard AG auf den 🇵🇭 gefälscht waren. Der zuständige Asien Vorstand war Jan #Marsalek Image Die „Treuhandkonten“ stellten sich als Spesenkonten für die Tanzbar „Hedgehog“ in Singapur heraus. Am 18 Juni 2020 verweigerten die Wirtschaftsprüfer das Testat für Wirecard.
Jun 1, 2023 • 8 tweets • 3 min read
Was ist da los Hr Habeck? Bei aller Heuchelei aus den Reihen der Union. Es ist mir absolut unerklärlich wie man noch NACH Berufung zum verbeamteten Staatssekretär aktive Finanzanlagen in Equity Fonds tätigen kann? Recherche von @t_stoneman Eine Einordnung 👇🏽🧵 Es ist völlig legitim, dass Finanzmanager, Unternehmer etc in die Politik gehen. Das ist sogar wünschenswert. Es ist auch normal, dass sich zB Familienunternehmer, die Politik gestalten wollen, nicht ihr Unternehmen verkaufen. capital.de/amp/wirtschaft…
Jun 1, 2023 • 4 tweets • 3 min read
I spoke with Prof. Milford Bateman for @rosaluxglobal about the promises and perils of financial inclusion, microloans and FinTech for economic development. rosalux.de/en/news/id/505… The interview was conducted during my research for a soon to be published policy paper with @rosaluxglobal on FinTech in South Africa. An extended version of the interview covering the new World Bank president upcoming in the next weeks at @jacobin & @africasacountry
May 22, 2023 • 4 tweets • 2 min read
Phillip Nimmermann, der neue Staatssekretär von Robert Habeck hat eine positive Rolle bei der Anzeigepflicht für Steuergestaltungen gespielt. Allerdings saß er seit 2014 für Schleswig-Holstein auch im Aufsichtsrat der HSH Nordbank. Die HSH Nordbank spiegel.de/politik/deutsc… ist einer der Ursprünge der Warburg Affäre. Denn die relative Schonung der HSH bei #CumEx schuf einen Präzedenzfall. Die HSH hatte damals eine eigene Untersuchung bei Clifford Chance beauftragt und eine Millionen Strafe gezahlt. Es wird aber bei der Staatsanwaltschaft Köln
May 17, 2023 • 4 tweets • 2 min read
Vor einigen Jahren interviewte ich als Europaabgeordneter der Linken in meiner Serie "Politiker trifft Hirn" den bekannten sĂĽdkoreanischen Ă–konomen Ha Joon Chang in Cambridge ĂĽber sein Buch "Economics: The Users Guide!", TTIP, die EU ua Themen. A few years ago, as MEP for the left party, I interviewed the well known South Korean economist Ha Joon Chang from Cambridge in my series "Politicians Meet Brains" series. Cambridge about his book "Economics: The Users Guide!", TTIP; the EU and other topics.
May 8, 2023 • 8 tweets • 2 min read
Die Aufklärung von Skandalen und auch Kriminellen Verhalten in der Politik wird regelmäßig durch die Löschung von Akten, E-Mails/Kalendereinträgen oä sabotiert. Bsp etwa Warburg Affäre! Dies ist kein Zufall sondern hat mit der völlig unzureichenden Rechtslage des Informations-🧵 freiheitsgesetzes zu tun. Neben der Warburg Affäre wo die Kölner Staatsanwaltschaft auffällige Löschungen beanstandete, gab es etwa den Fall der E-Mails des Cybersecurity Dienstleisters der Bundesregierung aus dem Marsalek Netzwerk von Rintelen
May 7, 2023 • 4 tweets • 2 min read
Dies ist Hans (bzw. Johann Karl) Marsalek, der Opa von Jan #Marsalek Er war im Widerstand, Kommunist, Häftling im KZ Mauthausen sowie Kriminalbeamter Hier spricht er 1982 über die Befreiung. durch die US Armee. Das Gespräch kann man hier beim ORF ansehen tvthek.orf.at/history/Nation… Image Das Mauthausenkommittee vergibt einen Preis für Erinnerungskultur der nach Hans Marsalek benannt ist ots.at/presseaussendu…
May 7, 2023 • 4 tweets • 3 min read
Ex EU Kommissar & Ex Ministerpräsident Oettinger (CDU) einst über den mutmaßlichen Chef der ’Ndrangheta in BaWü Mario L.: „Der Mario ist einer meiner besten Freunde!“ L. spendete für die CDU und diese richtete ihre Fraktionsfeste bei ihm aus 👇🏽ardaudiothek.de/episode/mafia-… Image Daher war Oettinger auch der richtige Mann für die Geldwaschanlage #Wirecard und Wirecard der richtige Partner für Sicherheitsbehörden…
May 6, 2023 • 7 tweets • 4 min read
Space Cowboys? Privatisierung und Aufrüstung im All. Das US Magazin @ForeignPolicy machte kürzlich mit dem Artikel auf: „Wem gehört der Mond?“ hat tip @StephanKaufman1 foreignpolicy.com/2023/05/02/moo… Einige mögen angesichts unser sehr irdischen Probleme darüber die Stirn in Falten ziehen. Aber wie relevant das Thema angesichts von SpaceX/Amazon und Co in Investorenkreisen ist, zeigt nicht nur die Tatsache dass der Geschäftspartner von #Marsalek privater Beteiligungsfirma
May 6, 2023 • 10 tweets • 2 min read
Von Albert Einstein stammt der berühmte Satz: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Was die wenigsten wissen: Einstein engagierte sich für Abrüstung und Frieden und befürchtete, dass die Menschheit zwar zu großen technologischen Leistungen fähig ist, diese aber als Gesellschaft kaum rational beherrscht. Er schrieb daher einen Aufsatz im US Magazin
May 5, 2023 • 6 tweets • 2 min read
Die EU KOM hat auf meine IFG-Anfrage die Existenz bisher unbekannter Dokumente zum Austausch von #Wirecard mit Ex EU Kommissar Guenther Oettinger (CDU) eingeräumt. Oettinger war für seine persönlichen Beziehungen zum Ndrangheta Clan in BaWü und zur Glücksspiellobby bekannt Die Antwort auf die IFG Anfrage befindet sich hier. Antworten weiterer Direktionen der EU KOM stehen noch aus fragdenstaat.de/anfrage/kontak…
May 3, 2023 • 4 tweets • 2 min read
Ich hatte gegen Ende meiner Zeit im Parlament im Zuge des #Wirecard Skandals auch strengere Regeln gegen priv. Aktiengeschäfte/Insiderhandel von Abgeordneten/in Ministerien gefordert. In den USA gibt es dazu jetzt eine Initiative cbsnews.com/news/matt-gaet… hat tip @t_stoneman 👇🏽
Apr 30, 2023 • 4 tweets • 1 min read
Der Staatsminister für die britischen Streitkräfte: „Die Zeitenwende ist ein Mindset, eine Frage der Haltung. Deutschland nimmt seinen rechtmäßigen Platz als führende konventionelle Streitmacht in Europa ein. (…) Wenn aber Deutschland tatsächlich so viel Geld wie (..) Image angekündigt (..) investiert, wird es die bei Weitem größte Streitmacht sein“ Zur Erinnerung der dt Verteidigungsetat entsprach vor der Zeitenwende etwa dem Russlands. Russland unterhält zudem Nuklearwaffen. Das sollte vielleicht die oft interessengeleitete Debatte wonach