Nach dem europaweiten Verbot für RT und Sputnik: Ist es sinnvoll, russische Staatsmedien in der EU zu sperren? Eine Übersicht der Vor- und Nachteile.👇 (1/10)
Die EU meint: Diese Medien würden genutzt, um Aggressionen gegen die Ukraine zu rechtfertigen, Fakten würden drastisch verzerrt und manipuliert: „Solche Maßnahmen stellen eine erhebliche und unmittelbare Bedrohung für die öffentliche Ordnung und Sicherheit der Union dar.“ (2/10)
Mit dem Verbot soll außerdem verhindert werden, dass die Ukraine und ihre Nachbarländer durch Propagandaaktionen weiter destabilisiert werden. (3/10)
ZAPP hat sich mit einem Mitarbeiter der russischen Nachrichtenagentur Ruptly ausgetauscht. Dort gibt es offenbar eine Anweisung von oben, nicht von Invasion oder Angriff gegen die Ukraine zu sprechen, sondern von einer „speziellen Operation“. (4/10)
Mehrere hätten bereits gekündigt, dutzende sich krankschreiben lassen. Das bestätigen auch andere Medien. Ruptly gehört zum Netzwerk von RT. Anders als RT ist Ruptly aber in der EU nicht gesperrt. (5/10)
Das Verbot von RT und Sputnik, das auch hier in den sozialen Netzwerken gilt, stößt aber auch auf Kritik. Zum Beispiel von @ReporterOG. Dort befürchtet man russische Gegenmaßnahmen. (6/10)
So könnte im Gegenzug unabhängigen Journalist:innen, die in Russland arbeiten, die Arbeit erschwert werden. Ähnlich wie im Fall der @DeutscheWelle, deren Moskauer Büro auf russische Anordnung dichtmachen musste. (7/10)
Andere kritisieren: Die EU kann nicht Pressefreiheit fordern und gleichzeitig Medien verbieten. Manche sprechen sogar von einem Einfallstor für zukünftige Medienzensur. (8/10)
„Unfreie Presse kann sich nicht auf Pressefreiheit berufen“, meint hingegen @Besser_Deniz. (9/10)
Aber was meint ihr? Hilft das Verbot von RT und Sputnik in ganz Europa, um Desinformation einzuschränken? Oder macht die EU damit alles in dieser politischen Lage eher noch schlimmer? (10/10)
In der Krise setzen viele Russen und Ukrainer auf öffentlich-rechtliche Medien aus dem westlichen Ausland, etwa auf die @DeutscheWelle mit ihren Angeboten auf Russisch und Ukrainisch oder auf @bbcrussian. (1/5)
Um die Menschen in der Ukraine und in Teilen Russlands in diesem Krieg zu informieren, setzt die @BBC auch auf klassische Technik: Sie bespielt mehrere Stunden am Tag Radiofrequenzen, die in beide Länder reinstrahlen. (2/5)
Ähnliche Angebote gab es während des Zweiten Weltkriegs auch als Angebot gegen die deutsche NS-Propaganda und mit Programmen wie dem RIAS von den USA auch einst für Bürger:innen in der DDR. (3/5)
Beim @Katapultmagazin verzichten Redakteur:innen auf Teile ihres Gehalts. Sie gründen ein Ukraine-Projekt. Chefredakteur @BenniFredrich sagte ZAPP: Zusätzlich seien schon 110k € Spenden eingegangen. Etwa 40 passende Bewerbungen gebe es bereits. (1/7)
"Katapult" will v.a. Menschen aus der Ukraine unterstützen - vor Ort, aber auch, wenn sie aus Deutschland im Exil arbeiten wollen. "Wir müssen sehen, wer dabei ist - Reporter, Layouter etc. Das Produkt wird dann daraus entstehen", sagt Fredrich. (2/7)
Letztlich sollen die neuen Kolleg:innen entscheiden, welche Form des Journalismus sie betreiben wollen. Fredrich: "Sie sollen ihren Job weitermachen. Wenn da dann 'Katapult' mit drübersteht, umso besser. Wir drücken ihnen aber auch nichts auf." (3/7)
Sie sind unsere Augen und Ohren: Mindestens 25 deutsche Reporter:innen sind derzeit (Stand 28.2.2022 abends) in der #Ukraine im Einsatz. Wir haben uns bei Sendern und Verlagen umgehört und eigene Erkenntnisse dazugerechnet.
Einige Details im Thread. (1/7)
Der in der ARD zuständige @WDR erklärt, @InaRuck habe die Ukraine am So. aus Sicherheitsgründen "vorerst" verlassen müssen. Derzeit prüfen man "unter Hochdruck weitere Möglichkeiten, die Berichterstattung aus der Ukraine fortzuführen". (2/7)
Für das @ZDF sind derzeit 2 und für die @DeutscheWelle 3 Reporter:innen aus Deutschland im Einsatz. Bei den Privaten haben RTL/@ntvde 3, Axel Springer für @BILD/@welt 7 Reporter:innen vor Ort, der @derspiegel 5.
(3/7)
Die @tagesthemen haben gestern eine große, deutschlandweite Straßenumfrage zur Koalitionsbildung gemacht - und jeder einzelnen Person ein Insert gegeben. Bei Tagesschau und Tagesthemen ist das regelmäßig zu beobachten. 2/5
Das @ZDF sagt uns, dass es Namen registriert, wenn es „aus redaktionellen Erwägungen geboten ist“ aber:
„Bei Straßenumfragen, bei denen möglichst zahlreiche Bürgerinnen und Bürgern zufällig angesprochen und ausgewählt werden, (…) wird auf die Abfrage der Namen verzichtet.“
3/5
"Mordmotiv Maskenpflicht"??? Wir haben nachgeschaut - und einige Medien haben anfangs mit ihren Schlagzeilen ein #Framing bedient: Der Mörder von #IdarOberstein wäre zum Mörder "wegen der Maskenpflicht" oder "wegen eines Streits" geworden. #TäterOpferUmkehr ? Was meint ihr?