Die heutige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat ordentlich schlechte Presse wegen veröffentlichter interner Chatverläufe und des schlechten Krisenmanagements im #Ahrtal. Ein winziger 🧵. focus.de/perspektiven/f…
Der enthüllende "Focus" heizt schon gut ein: "Das Mitgefühl für die Opfer, das Drama – all dies kam in den Nachrichten kaum zum Tragen. Vielmehr beschäftigte sich die Grünen-Spitze in Rheinland-Pfalz schon am Morgen nach der Katastrophe mit machttaktischen Überlegungen."
Das ist wohlfeil. Es ist Aufgabe der Presseabteilungen in Ministerien, das Haus und die Leitung gut aussehen zu lassen im "Gerichtshof der Öffentlichkeit" und zwar pronto. Realität ist, was kommunizierbar ist. Um das zu erkennen, muss man die Gesetze der Medien beherrschen.
"Anne braucht eine glaubwürdige Rolle" ist ein Satz, der überhaupt nicht skandalisierungswürdig ist. Wenn Dreyer Anteil nimmt, braucht Spiegel etwas anderes - völlig zutreffend.
Spiegel sollte sich medienwirksam bei Ortsterminen präsentieren - "Anne bei Reparaturarbeiten". Wie stark die Öffentlichkeit Verhalten in der Flut bewertet, dürfte doch dem einen oder anderen in Erinnerung sein, oder? Armin Laschet erinnert sich äußerst gut.
Solche Denkweisen sind vielleicht unappetitlich, aber bitte nicht vergessen: Diese Gesetze machen nicht die Medien, sondern die Medienkonsumenten - also wir alle. Wir hätten zuerst gekräht "wo ist eigentlich die Spiegel??!? #woistspiegel 😡😡😡"
Dass man im teaminternen Jargon nicht jede Analyse einleitet mit "es ist furchtbar, aber", ist aus meiner Sicht kein Grund, abgrundtiefe Politkälte zu insinuieren. Das war schon bei der Empörung über Chats aus Scheuers PR-Team eine verfehlte Kritik.
Und auch das elende "Blame-Game" - auf deutsch: "Schwarzer Peter"-Spiel - ist Bestandteil der Politik und Resultat einer stets urteilsfreudigen, reizbaren Öffentlichkeit. Manche kennen das sogar aus dem eigenen Büro.
(Weil das hier Twitter ist, der Bekenntnis-Disclaimer: Ich lobe oder verteidige damit nicht Spiegels Politik, Partei oder Ministerium, weder im Allgemeinen, noch in der Flut-Katastrophe. Es ist nur eine kleine mediale Randnotiz zur grad stattfindenden Empörung.)
(Ach so, winziges P.S.: Ich maße mir diese Beurteilung an, weil ich selbst mal Sprecher in einem Ministerium war und weiß, wie hektischer Nachrichtenverkehr unter hohem - auch politischem - Druck aussieht.)
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Apropos SPD: 4 Gründe, warum die Fotos der SPD-Kampgne brutal gut sind.
1. Man hat sich überhaupt mal Gedanken über Fotos gemacht, sich nämlich ausdrücklich für „Weitwinkelfotografie“ entschieden. Wahnsinn! Dieses Bewusstsein nehme ich bei den anderen kaum wahr. Dort herrscht Üblichkeit.
2. Weitwinkel sticht heraus: Portraits schießt man meist mit Tele, so 50-200 mm. Man steht dann automatisch weiter weg, dadurch wirkt die Nase weniger groß und die Proportionen bleiben natürlich. Das oben ist Weitwinkel, vielleicht so 24mm - das ist neu, unüblich - deshalb geil.
Die juristische Debatte um die Trump-Sperren erreicht jetzt den Mainstream. Wer meint, es sei alles ganz einfach, für den habe ich (vorerst) 12 Fragen. #TrumpBanned
1. Dürfen Plattformen sperren, wen sie wollen? Es ist schließlich ihr Eigentum!
2. Sind Plattformen an die Meinungsfreiheit gebunden - und sollten sie es sein?
Dieses Interview ist bemerkenswert. @hajoschumacher stellt knallharte Fragen zB nach Koch-Mehrins Glatze. Frauenhass ist hier aber wohl weniger im Spiel - eher eine ziemlich undurchsichtige PR. (Thread)
Manche erinnern sich: Schumachers Frau ist Mitwirkende in Koch-Mehrins feministischer Streitschrift "Schwestern". booklooker.de/B%C3%BCcher/Si…
Schon als Schumacher Koch-Mehrin in der Plagiatsaffäre verteidigte, führte diese Verbindung zu Stirnrunzeln. Ist er dann heute der geborene Interviewer für dieses Thema? Gab's beim Spiegel sonst niemanden?
Kleiner Erfahrungsbericht: Alle großen Kamerahersteller haben Programme auf dem Markt, die aus einer DSLR/Spiegellosen eine Webcam machen, was die Qualität *deutlich* verbessert. Ich habe das mit Nikons Webutility und der Z6 intensiv getestet (4h virtuelles Seminar).
Installation: Tool runterladen, installieren. Problemlos. Dann Kamera per USB verbinden und in der Konferenzsoftware die richtige Kamera wählen. Lief bei Bluejeans und Skype problemlos. downloadcenter.nikonimglib.com/en/products/54…
Probleme: Bei MS Teams erkennt die App die virtuelle Kamera nicht. Workaround: Teams im Browser nutzen. Der Browser braucht dann entsprechende Rechte.
Der YT-Kanal @Actuarium1 „entlarvt“ grad @rezomusik und zudem Journalisten. Letztere hätten nie in sein Impressum geschaut (weil zu blöd). Ein paar Anmerkungen.