Update #Ukraine .
Dieser Thread wird etwas anders sein, als die vorherigen.
Kein Überblick über die Kämpfe, sondern eine Einordnung des russ.-ukr. 15-Punkte-Friedensplans, der derzeit immer weiter Gestalten annimmt.
Das klassische Front-Update kommt heute Abend.
Thread👇
(1/20)
Von beiden Seiten kommen derzeit immer optimistischere Signale, dass ein russ.-ukr. Friedensplan bald ausgehandelt werden könnte.
Aus beiden Delegationen hieß es, man nähere sich einem Kompromiss an.
Dieser soll gewährleisten, dass beide Seiten sich als Sieger präsentieren können
Zur Erinnerung.
Moskau forderte von Beginn an:
- Neutralität der #Ukraine (kein NATO-Beitritt),
- Demilitarisierung,
- Anerkennung der Krim.
Ukraine forderte dagegen:
- kompletten Abzug russ.Truppen hinter die Linie von 2014 und Rückgabe der Krim👇
(3/20)
Auch wenn der Kompromisscharakter betont wird, muss Kiew die deutlich umfangreicheren Zugeständnisse machen.
So steht in dem Entwurfe, dass die #Ukraine tatsächlich auf ihren Nato-Beitritt verzichtet und auch Beschränkungen für Streitkräfte akzeptiert. 4/ ft.com/content/7b341e…
Welche Beschränkungen das genau sind, ist im Moment nicht ganz klar.
Womöglich eine Obergrenze für die Truppen und der Verzicht auf Raketensysteme, die bis nach Moskau reichen könnten.
Zuvor hatte Kiew die Pläne angedeutet, genau solche Systeme entwickeln zu wollen.
(5/20)
Stattdessen soll die #Ukraine umfassende und feste Sicherheitsgarantien erhalten, die von USA, Großbritannien und der Türkei gewährleistet werden mit einem wichtigen ABER:
Es dürfen keine ausländischen Militärstützpunkte oder Waffensysteme in der #Ukraine beherbergt werden
(6/20)
Zudem beinhaltet die Vereinbarung, dass die russischen Truppen "nur" aus den ukrainischen Gebieten abgezogen werden, die seit Beginn der Invasion ab 24. Februar eingenommen wurden.
Sollte das stimmen, wäre es ein de facto Verzicht auf die Krim und den #Donbass . #Ukraine
(7/20)
Bei der Krim ist es klar, aber auch das Territorium der "Donbass-Republiken" wäre weg.
Zur Erinnerung. #Putin hatte die LDVR schon am 21. Februar anerkannt und fast sofort rückten da russ.Einheiten ein.
Russ.Truppen kontrollierten den #Donbass also noch vor dem 24. Februar
(8/20)
Also wie gesagt.
Momentan scheint dieser 15-Punkte-Plan vor allem die Forderungen Moskaus zu erfüllen, die zu Beginn der Invasion und zur ersten Runde der Verhandlungen genannt wurden.
Außer vielleicht 2 Sachen:
einmal das extrem schwammige Ziel der "Denazifierung" der #Ukraine .
Was das konkret bedeuten soll, wusste auch in Russland bis zuletzt niemand.
Der Begriff ist so schwammig, dass er von jeder Seite beliebig ausgelegt werden kann und vlt. ja aber auch in dem 15-Punkte-Plan irgendwie erwähnt wird.
Viele Punkte des Plans sind bislang unbekannt.
(10/
Das einzige Ziel, was der Kreml 100% NICHT erfüllt hat und auch nicht mehr erfüllen kann, ist ein Sturz der aktuellen ukr.Regierung.
Ganz am Anfang wurde erklärt, dass das auch eines der Ziele sei.
Das ist aber nicht erreichbar und wird von Moskau nicht mehr angesprochen.
(11/20)
Sollte dieser Friedensplan initiiert werden, werden selbstverständlich beide Seiten sich als Sieger deklarieren.
Und das ist auch so gewollt.
Insider geben offen zu verstehen, dass der Friedensvertrag beiden Seiten die Möglichkeit geben soll, sich als Sieger zu positionieren. 12/
Moskau, weil alle Hauptforderungen erfüllt wurden.
Kiew, weil eine dauerhafte und vollständige Besetzung abgewehrt wurde.
Hinsichtlich des Letzteren hatte Selenski schon zuvor erklärt, dass jeder Ausgang, bei dem die #Ukraine nicht komplett besetzt wird, ein "Sieg" für Kiew wäre.
Zugleich hatte Moskau gleich vom 1. Tag der Invasion an betont, eine dauerhafte und vollständige Besetzung der #Ukraine sei eh nicht geplant. Man werde reingehen, bestimmte Ziele erreichen (ergo neue Sicherheitsordnung nach eigenen Vorstellungen erzwingen) und wieder rausgehen.
Apropos.
Sollte dieser Friedenplan tatsächlich beschlossen und auch umgesetzt werden, würde es bedeuten, dass ich mich zuvor verschätzt habe.
Zur Erinnerung.
Ich bin fest davon ausgegangen, dass russ. Truppen NICHT mehr aus den eroberten Gebieten abziehen, v.A. im Süden.
(15/20)
Im letzten Thread hatte ich darauf verwiesen, dass Moskau immer offensichtlicher Verwaltungsstrukturen in den besetzten Gebieten aufbaut, darunter:
- Einführung des Rubel;
- Auszahlung von Renten;
- Anbindung der Bauern an rus.Düngermarkt.
Mehr dazu hier👇
Für mich waren das Hinweise, dass Moskau sich langfristig in den Gebieten einnistet und nicht nach dem Rein-Raus-Prinzip agieren wird.
Allein schon wegen der Süßwasserversorgung der Krim schien ein Abzug unlogisch.
Einer der ersten russ.Vorstöße ging Richtung Krim-Dnjepr-Kanal.
Kiew hatte ja nach 2014 die Süßwasserversorgung der Krim über diesen Kanal gekappt und die Halbinsel ausgetrocknet.
Das erste Mal seit 8 Jahren fließt nun wieder das Wasser des Dnjepr auf die Halbinsel.
Die Süßwasserstauanlagen der Krim sind erstmals wieder voll.
(18/20)
Es wäre seltsam, wenn Moskau den Kanal einfach wieder räumt und die Gefahr läuft, dass Kiew die Süßwasserzufuhr sofort wieder kappt.
Andererseits könnte die Garantie einer Süßwasserversorgung der Krim natürlich auch einer der bislang nicht genannten Punkte im 15-Punkte-Plan sein.
Nun ja
Wir werden wohl in den nächsten Wochen sehen, welches Szenario sich bewahrheitet.
Die Einschätzung, dass Moskau mindestens den Süden dauerhaft besetzt.
Oder doch die offiziellen Erklärungen des Kreml, dass man keinesfalls eine Besatzung dieser Gebiete plane.
(20/20)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya vor;
- Kiew startet Gegenoffensive bei Pokrowsk;
- ukr. Positionen kollabieren bei Kursk, Hunderte geraten in Gefangenschaft;
- Kiew stimmt Trumps 30-Tage-Waffenruhe zu, Stimmen in RUS gespalten.
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
In Zaporizhya rücken russ. Truppen weiter nordwärts vor. Nördlich von Velika Novosilka sind Pryvilne und anscheinend auch Dniproenerhia gefallen.
Nächster rus. Vorstoß wird in Richtung Shewtchenko erwartet. 2/
Weiter östlich bei Kurachowe ist Andriivka gefallen.
Russ. Armee meldete zudem die Einnahme von Konstantinopil.
Ukr. Portale geben die Ortschaft bislang als geteilt/umkämpft an. Insgesamt dürfte die Sache aber klar sein. Bahatyr wird der nächste Verteidigungsknotenpunkt.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya nordwärts vor;
- Frontlinie bei Kurachove begradigt sich;
- schwere Lage in Kursk: Progrebki gefallen, ukr. Versorgung massiv erschwert;
- Eklat im Weißen Haus: was politisch und militärisch folgt.
Thread👇
(1/25)
Trotz hoher Aufmerksamkeit für die politische Bühne tobt der #Ukrainekrieg am Boden erbittert weiter.
Schwere Lage herrscht in Zaporizhya.
Nach dem Fall von Velika Novosilka rücken rus. Sturmtruppen weiter nordwärts vor.
Innerhalb einer Woche sind Skudne und Burlatske gefallen 2/
Weiter östlich ist der Kurachove-Halbkessel endgültig Geschichte.
Ulakly ist gefallen, Konstantinopil ist zwar umkämpft, wird aber voraussichtlich nicht mehr lange halten.
Bahatyr an der Kreuzung der H15 und T05-18-Trassen dürfte der nächste ukr. Hauptverteidigungspunkt werden 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Halbkessel westlich von Kurachove gefallen;
- schwere Kämpfe bei Kursk;
- US-RUS-Verhandlungen begonnen, EU ist Zuschauer;
- Trumps Rohstoffplan: Kiew entsetzt, doch es kommt wohl noch schlimmer;
- Ausblick für die nächsten Tage.
Thread 👇
(1/25)
Nach einer vergleichsweisen Ruhephase haben russ. Truppen ihre Offensive an der Zaporizhya-Front wieder aufgenommen.
Nördlich von Velika Novosilka sind russ. Sturmtruppen über den Fluss vorgestoßen und eroberten Novoocheretuvate.
Westlich ist Novosilka endgültig gefallen.
(2/25)
Weiter östlich ist der lang bestehende Halbkessel von Kurache implodiert, nachdem russ. Truppen in Ulakly einrückten und die H15-Trasse durchschnitten.
Gleichzeitig sollen russ. Spitzenverbände bereits auch in Konstantinopil eingerückt sein.
(3/25)