Thread by @GoeringEckardt

Zerbombte Wohnhäuser, zerschossene Autowracks, ausgehobene Massengräber, Leichen auf den Straßen.

Am 24. Februar überfiel Russland die #Ukraine. Die Fortsetzung des Krieges im Donbas und auf der Krim. 🧵

Seitdem erzählen unzählige Bilder und Berichte teils in Echtzeit auf allen Kanälen die Grausamkeit des russischen Angriffskrieges. Im Bundestag haben wir diese Woche über die dramatischen Folgen beraten, über die Hilfe für die Ukraine und die Geflüchteten, die bei uns ankommen.

Die Bilder der #Kriegsverbrechen lassen mich nicht los. Sie sorgen weltweit für Entsetzen. Was wir zuerst aus #Butscha sahen, ist fast nicht in Worte zu fassen.



Aber es ist nicht nur Butscha. Und es sind nicht nur Bilder.

Auch aus #Irpin, aus Worsel, aus Borodjanka, aus #Kramatorsk wird von Grausamkeiten und Kriegsverbrechen berichtet. Wie es in der seit Wochen von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt #Mariupol aussieht, können wir nur erahnen.

Wir sehen all diese Bilder auf den Bildschirmen unserer Smartphones, Computer und Fernseher. Aber all das passiert nicht auf unseren Handyscreens. Es ist kein Videospiel oder Kinofilm. Was in der Ukraine passiert ist real. Es passiert nur wenige Fahrtstunden von uns entfernt.

Es ist wichtig, sich das immer wieder in Erinnerung zu rufen. Um den Krieg als das zu sehen, was er ist: Als einen barbarischen, unmenschlichen Akt gegen die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung.

Was für eine Absurdität, einen brutalen Krieg zu führen, um ein Volk zu unterwerfen. Ein Volk, das seine Identität, seine Verfasstheit, seine Demokratie erarbeitet und lebt. Das sein So-Sein erlebt und zwar nicht als Selbstverständlichkeit, sondern in Selbständigkeit.

Dieser Krieg ist die Realität derjenigen, die noch in der Ukraine sind, und auch derjenigen, die geflohen sind. Die zerstörten Ortschaften sind ihre Heimat, die Toten auf den Straßen ihre Freunde, Verwandten und Bekannten.

Auf der Suche nach Neuigkeiten saugen die Geflüchteten täglich die Bilder und Nachrichten in sich auf. Die Erinnerungen an diesen Krieg werden die Mütter, Großmütter, Söhne, Töchter, Kinder, Erwachsenen aus der Ukraine ihr Leben lang begleiten.

Wir können das erahnen, wenn wir den Menschen zuhören, die bei uns Schutz gefunden haben und mit uns am Küchentisch oder in der Schule sitzen.

Heimat nimmt man immer mit: Rezepte, Sprichworte, Geschichten, Bilder von Zuhause. Doch die Menschen tragen auch die Verletzungen mit sich, gerade auch die der Seele. Das sollten wir wissen, um ihnen zu helfen, es geht nicht nur im Plätze in Kita, Schule, Uni oder Arbeit.

Wir sollten Hilfe und Unterstützung jetzt akut leisten und längerfristig vorbereiten – damit sie da ist, wenn sie gebraucht wird. Und wir sollten die Verbindungen pflegen, mit den Menschen aus und in der Ukraine. Nicht nur jetzt, sondern auch über den Krieg hinaus.

Für mich ist vollkommen klar: Die Verbrechen am ukrainischen Volk müssen aufgeklärt und der russische Präsident und seine Gefolgsleute vor dem Internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden. Das sind wir den Angehörigen der Verstorbenen schuldig.

Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein Angriff auf die Freiheit und die Demokratie. Die Ukraine verteidigt nicht nur ihr eigenes Land, sie verteidigt auch uns und unsere Werte. Wir dürfen sie damit unter keinen Umständen allein lassen. Nicht jetzt und nicht in Zukunft.