3. Junge Frau, ausgeprägte Gürtelrose am Auge. Nervenschmerzen im Gesicht ( kontralateral!), Gefühl von Zungenschwellung
4. Junge Frau mit Brustentzündung. Dies war ihr Hauptsymptom bei C19 Infektion und hält an/wird stärker. Sie stillt schon seit Jahren nicht. ( neues Symptom? oder Ko-Inzidenz?)
5. Junge Mutter mit Fatigue, Thoraxdruck, Belastungsintoleranz, Muskelschmerzen.
6. Ältere Dame, die mit Herzinfarkt eingewiesen wurde, positiv auf Covid getestet bei Aufnahme. Herzkatheter erfolgreich. Nach Entlassung nun desaströse Leberwerte.
Und egal wie viele jetzt meinen, das käme bei normalem "Schnupfen" ja auch vor.
NEIN !!!
Einfach nein.
Und diese Menschen haben das so nicht verdient.
Sie haben nicht verdient sich nun anhören zu müssen, sie seien halt "Weicheier", würden ja zur Depression neigen. Weil andere das ja "super weggesteckt" haben.
Solch Erkrankungen, die die Lebensqualität massiv einschränken,
die zehren an Euren Nerven. Da darf man von psychisch belastet sein.
Die Ungewissheit, ob es besser wird.
Ob man seine bisherige Belastbarkeit u Arbeitsfähigkeit zurückbekommt.
Die Gewissheit, dass wir Ärzte aktuell nur wenig davon verstehen und so gut wie nicht helfen können.
auffallend viele junge Frauen mit Problemen.
Und ich sehe vor allem, dass wir als Gesellschaft noch lange nicht gelernt haben, dass die sinnvollste Investition Gesundheitsprävention und Bildung sind.
Beides wird in D schon lange stiefmütterlich behandelt.
Aber statt in der Pandemie daraus zu lernen, haben wir genau das Gegenteil getan.
Die Gesundheitsprävention wird auf dem Altar des vermeintlichen Wohles der Wirtschaft geopfert.
Und das Gut der Bildung wird in obszöner Art und Weise nun als goldenes Kalb durchs Dorf getrieben,
ihr wird alles untergeordnet. Präsenzunterricht ist das einzig heilbringende. Gesundheit zweitrangig.
Investiert, wurde jedoch nicht. Weder in mehr Lehrkräfte für kleiner Gruppen, noch in hygienischere Schulen.
Oder gar in einen funktionierenden Online-Unterricht.
(Von letzterem würden auch alle Kinder, die durch andere Krankheiten ausfallen, profitieren.
Was manch Länder mal eben in 2 Kriegswochen auf die Beine stellen, schafft D nicht in 2 Pandemiejahren.)
Krisen sind fürchterlich. Aber immer auch ein Neuanfang und somit eine Chance.
Mein pädiatrischer Fall der Woche:
Fremdpatient, Anmeldung mit dringender Bitte, da KiÄ im Urlaub und alle Vertreter abgewiesen haben.
3J, Fieber 40 seit 3 Tagen. Zuvor schon seit Wochen krank. AZ leicht gemindert, trinkt und isst laut Mutter aber noch. ->
Rasselnde Geräusche, SpO2 91-93, CRP-Schnelltest negativ. Abstriche auf RSV und Covid abgenommen.
Unter Ermahnung bei jegl Verschlechterung in KiKlinik zu gehen mit Inhalationen und Pulsoxy heim.(Mutter MFA)->
Abends ruf ich an, wie es geht: SpO2 bis 87 runter, schläft dauernd, isst kaum mehr. Also: bitte in Klinik vorstellen!
Nachts noch Feedback.
Zum Glück dort SpO2 93 wieder, durfte mit Kortison heim. ->