Thread by @Omid6887

Was im #Iran abgeht und wie es zu #IranProtests2022 gekommen ist:
Schon wieder haben die Proteste „am Rande“ begonnen, in Kleinstädten und in ärmeren Regionen, wie im Dez. 2017/Jan. 2018 und November 2019 und im Gegenteil zu älteren Protestwellen, die in Großstädten anfingen./

Die südwestliche Provinz Khuzestan, die, obwohl sie das Zentrum der Erdölförderung des Landes ist, zu den ärmsten und unterentwickeltsten Regionen des #Iran zählt, ist wieder der Startort und der Hotspot der Protesten. /

https://twitter.com/Omid6887/status/1525015767821045760

Im letzten iranischen Jahr sind die Preise der Waren, die zum Einkaufswagen der unteren Schichte gehören, massiv gestiegen: Hühnerfleisch 21%, Eier 50%, Milchprodukte 60%.
Nun hat die Regierung erneut eine Preissteigerung für Hühnerfleisch, Ei, Milch und Speiseöl angekündigt./

Das Letztere ist zum Auslöser der neuen Protestwelle geworden. Denn den unteren Schichten ist es bewusst, dass ihnen durch diese gestiegenen Preise das Leben noch unerträglicher wird und sie „nichts mehr zum Verlieren“ haben. /

Gleichzeitig zielen die Protestierenden in ihren Aufrufen nicht nur auf die Regierung oder diese oder jene Fraktion der Islamischen Republik, sondern auf das Regime als ganzes. Schon am ersten Tag der #IranProtests waren Parolen gegen den Obersten Führer #Khamenei zu hören. /

Auf der anderen Seite nennt #Raisi|s Regierung die neue Preissteigerungen eine „wirtschaftliche Operation, die der Bevölkerung zwar wehtun würde, jedoch zu ihrer Gunsten ist“.
Die linken Kritiker:innen der Islamischen Republik sprechen von einem neoliberalen Kurs des Regimes./

Außerdem befinden sich der Staat im #Iran im totalen Panikmodus: In letzten Wochen wurden überraschend mehrere Aktivist:innen festgenommen, vor allem Frauenrechtler:innen und Gewerkschaftler:innen.
Laut Berichten aus Hotspots gehen Sicherheitskräfte hart gegen #IranProtests vor.