»Ich habe [#MECFS] zum ersten Mal 1988 bei Patienten in Texas gesehen. Damals wusste man so gut wie gar nichts. Seitdem ist es nicht gelungen, eine wirklich überzeugende Therapie zu entwickeln«, erklärt [@Karl_Lauterbach].
PS: Wie schon öfter erwähnt, umfasste das "Sofortprogramm AIDS" der Bundesregierung aus den späten 1980er Jahren einen Jahresetat (!) von ca. 135 Mio DM (heute ca. 130 Mio EUR).
Für HIV/AIDS konnte man innerhalb weniger Jahre Therapien finden. Das ginge sicher auch bei #MECFS!
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Buchberger et al. schreiben über #MECFS und wie soll ich es sagen? Ich bin müde. Und #MECFS habe ich außerdem.
Die Abhandlung fokussiert sich auf #Fatigue und schließt, "die Forschung zu Fatigue [dürfe] nicht nur viral bedingte Erkrankungen umfassen". link.springer.com/article/10.100…
"Zurück in die Zukunft!" möchte ich da sagen. Denn der Fokus auf das Symptom #Fatigue war gerade der Kardinalfehler, von dem sich die Forschung an #MECFS bis heute nicht erholt hat.
Charakteristisch für #MECFS ist das Symptom #PEM, nicht dagegen #Fatigue.
Diesen Umstand überspielt der Beitrag, indem an mehreren Stellen behauptet wird, auch Menschen mit krebsassoziierter Fatigue oder mit MS-Fatigue würden das Symptom #PEM aufweisen.
Wäre das Fall, wäre das sehr interessant. Allein: Belege werden dafür so gar keine geliefert (🤔).
ℹ️ Post-exertionelle Malaise (#PEM) ist das #MECFS-Kardinalsymptom.
Merkmale:
1⃣ Oft zeitverzögertes Einsetzen.
2⃣ Führt zu Krankheitsexazerbation mit einer Vielzahl verstärkter/zusätzlicher Symptome.
3⃣ Diese kann Tage bis Monate anhalten; ⚠️ sie kann aber auch DAUERHAFT sein!
ℹ️ #PEM wird ausgelöst bei Überschreiten der infolge von #MECFS extrem herabgesetzten Belastungsgrenze.
Als Trigger kommen u.a. in Betracht:
1⃣ körperliche Aktivitäten
2⃣ kognitive Anstrengungen
3⃣ Sinnesreize
4⃣ positiver, neutraler oder negativer Stress
5⃣ Infekte
ℹ️ Das Niveau der Belastungsgrenze hängt von der Schwere der #MECFS-Erkrankung ab; sie unterliegt zudem Schwankungen.
Sie kann überschritten werden durch ein Telefongespräch, das Lesen eines Buches, in schweren Fällen schon durch Sprechen, bloße Berührungen oder Nahrungsaufnahme.
Wir alle machen Fehler, aber nur wenn man sie eingesteht, kann man daraus lernen. Tut man es sogar öffentlich, können andere lernen, bevor sie den Fehler selbst machen.
Deswegen von mir herzlichen Dank für diesen Bericht aus erster Hand über das #MEcfsStigma. 👏 #MECFS
"Stigma" ist ein so abstrakter Begriff - aber wenn man solche Geschichten liest, wird es verständlicher, was das #MEcfsStigma für Betroffene bedeutet.
Beklemmend ist für mich immer wieder, welche Autoritäten diese Vorurteile über #MECFS verbreiten. Hier der erfahrenere Kollege.
Aber auch dessen Meinung fiel ja nicht vom Himmel:
Im Ärzteblatt war schon in Überschriften zu lesen, dass #MECFS-Betroffene "zum Teil schwierige Patienten" wären. In der NKLM 2.0 ist heute immer noch von "Problempatienten" die Rede.
Inhaltlich ist die Antwort mMn eine herbe Enttäuschung - obwohl meine Erwartungen ohnehin niedrig waren. Alte Textbausteine & Desinformation wie gehabt.
Da es sich in weiten Teilen um eine Wiederholung alter Positionen handelt, sei auch auf unsere Stellungnahme zur #SIGNforMECFS-Anhörung verwiesen:
➡️signformecfs.de/?page_id=730#s…
Bemerkenswert ist der Verweis auf den med. Lernzielkatalog NKLM 2.0 (nklm.de).
Dort heißt es zu #MECFS u.a.:
"Problempatienten", Therapie: GET und CBT, #MECFS sei "umstritten".
#MedTwitter, wie soll es jemals besser werden, wenn DAS die "Lernziele" sind? 😵💫🤪
Es geht um eine 2016 begonnene #MECFS-Studie, die eine Kohorte mit niedrig zweistelliger Teilnehmerzahl aufweist, vorzeitig beendet werden musste und heute – also mehr als fünf Jahre später – immer noch keine Ergebnisse vorweisen kann.
Das klingt für #MECFS-Betroffene erstmal altbekannt und - wie üblich - nicht besonders erfreulich. Trotzdem ist diesmal alles anders und es könnte sich hierbei um die bislang vielleicht wichtigste #MECFS-Studie überhaupt handeln.
Es geht um die institutseigene #MECFS-Studie der NIH, angesiedelt am National Institute of Neurological Disorders and Stroke (@NINDSnews) und geleitet durch Dr. Avindra Nath, Neuroimmunologe und klinischer Direktor des NINDS.
Der Fachbereich 9 der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages hat in einer Ausarbeitung Informationen über den "Bedarf an Versorgung und Forschung zu Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue Syndrom (#MECFS)" zusammengetragen.
📄➡️bundestag.de/resource/blob/…
📑🧐
"Derzeit ist die Erkrankung in Deutschland auch in der Ärzteschaft noch nicht ausreichend bekannt. Viele Betroffene warten deshalb lange auf ihre Diagnose. Zudem sind sie einem hohen Stigma ausgesetzt." #MECFS
"Seit 1995 findet am 12. Mai jeden Jahres der internationale ME/CFS-Tag statt. Ziel ist es, die Öffentlichkeit und die Ärzteschaft sowie die Politik für die Situation von Menschen, die unter #MECFS leiden, zu sensibilisieren und auf die unzureichende Versorgungslage hinzuweisen."