Das Ziel von 15% #Soldatin|nen in den Streitkräften liegt in weiter Ferne. Gut ausgebildete Soldatinnen verlassen die #Bundeswehr. Soldatinnen verzichten häufig auf höhere Verwendungen. Kluge Ideen, wie das zu ändern sei, fehlen angeblich.
Okay, dann fang ich mal an: 🧵1/
Status quo 2022:
👩👧👦5 St 18 Min fallen im Schnitt an täglicher #Carearbeit für Frauen an
👩🏭 zusammen mit einer Vollzeit-Erwerbsarbeit umfasst ein durchschnittlicher Arbeitstag einer Frau also schnell mal
Kein Wunder also, wenn sich 70% ‼️ der arbeitenden Frauen entscheiden, in Teilzeit zu gehen und somit finanzielle Nachteile und Karriereeinbußen in Kauf nehmen.
Mit weitreichenden Folgen wie weibliche Altersarmut oder Abhängigkeit vom Partner. 3/
Nur 12 % der Frauen beschreiben den Schritt übrigens als "freiwillig". Es ist vielmehr die logische Konsequenz eines auf Dauer sonst nicht bewältigbaren Alltags. 🪫 #MütterBurnOut 4/
Was kann die #Bundeswehr also tun um ihre Soldatinnen zu unterstützen und höhere Verwendungen auch für Mütter zu ermöglichen?
Dabei kann sie auch gleichzeitig als Vorbild und Beschleuniger einer Gesellschaft im Wandel stehen, im Sinne der #Zeitenwende 5/
Innerfamiliäre Umstrukturierung der Carearbeit:
Statt: Soldatin aufgrund der Carearbeit in 60% TZ
👉 👩✈️80% und 👨✈️ 80%
Bezahlt wird aber jeweils 90% Teilzeit. So wird das ausgeglichene Teilzeitmodell finanziell attraktiv gestaltet und gefördert. 6/
Schaffung äußerer Strukturen:
1⃣Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung flächendeckend in allen Liegenschaften
2⃣Haushaltshilfen, die einen Teil der Carearbeit übernehmen, finanziell fördern
3⃣Flexible Kinderbetreuung, die kurzfristig einspringt
4⃣ uvm 7/ kidsmobil.diebildungspartner.de/kidsmobil-fuer…
Es ist im Übrigen imho zu einfach gedacht, die Verantwortung wieder auf die einzelne Soldatin zu verschieben, im Sinne von "Ich habe das doch auch hingekriegt, ist nur eine Frage der Organisation".
Strukturelle Probleme lassen sich nicht im Individuellen strukturell lösen. 8/
All das ist auch im Sinne des Mindset #LVBV zu sehen.
Wie kann man von unseren Soldatinnen verlangen kurzfristig abkömmlich zu sein, wenn die bisherigen Strukturen schon nicht für eine Vollzeit Erwerbstätigkeit reichen?
Und natürlich MUSS die Bundeswehr nichts davon umsetzen.
Damit verzichtet sie aber auch auf viele gut ausgebildete Arbeitskräfte mit wertvollen Sichtweisen und Fähigkeiten. Kann sich das die #Bundeswehr wirklich leisten, wenn sie zukunftsfähig bleiben möchte? 10/10
Unter diesem 🧵: ein Shoutout für Alle, die bereits ganz konkret in der Bw für mehr Gleichstellung kämpfen. Allen voran @DrJessicaRitter, die mit höchsten persönlich Einsatz als Gleichstellungsbeauftragte der Marine, auch gegen mögl. Widerstände für die Soldat*innen präsent ist.
Wie kann es zu solchen Gewaltexzessen wie in #Bucha kommen? Es wurde gemordet, vergewaltigt und geschändet.
Wie können Soldat*innen anderen Menschen das Unvorstellbare antun?
Ein 🧵aus psychiatrischer Sicht:
Krieg bedeutet eine Aneinanderreihung von extremen Situationen. Hinzu kommen Entbehrungen im Alltag: Kälte/Hitze, kaum Schlaf, bescheidene hygienische Verhältnisse, Hunger. Oftmals ist das eigene Leben oder das Leben der Kamerad*innen bedroht. 2/
Gerät der Mensch ist eine Situation der Bedrohung, kommt es zur Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol. Die Herzfrequenz steigt, die Pupillen weiten sich, man schwitzt. Der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht (Fight or Flight) vor. Gewalt wird zur „Notwehr“ eingesetzt. 3/
Das schrieb ich Donnerstag Morgen meiner besten Freundin und Kameradin. Seitdem habe ich fast ununterbrochen 2 Tage lang Nachrichten, Sondersendungen, Tweets konsumiert. Und gemerkt, wie mich jede Push-Nachricht, jedes Video mehr vereinnahmt hat. Ein 🧵
Ich kann hier wenig zur sicherheitspolitischen und taktischen Einordnung des Ukraine-Krieges beitragen. Dazu fehlt mir die Expertise. Aber ich kann eine Orientierung im Umgang mit dem Schrecken aus psychotherapeutischer Sicht geben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Medizinischer Hintergrund 🧠
Wir hören die Nachricht: „Putin setzt die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft“ und sehen vor dem inneren Auge das Bild einer explodierenden Atombombe in Europa. Wir denken im nächsten Moment an unsere Lieben und unsere bedrohte Zukunft.