Zum Thema Behindertenwerkstätten und dem Hashtag #IhrBeutetUnsAus liegt mir seit Tagen etwas auf der Seele, das ich gerne mit Euch teilen möchte!
Neben meiner kleinen Nena habe ich noch weitere Kinder- unter anderem ein jetzt 17jähriges Mädchen mit schwerem FAS. Sie lebt seit
einigen Jahren in einer Einrichtung und besucht eine Förderschule. Letztes Jahr standen zum ersten Mal Berufspraktika an. Meine Große hat sich riesig gefreut! Trotz ihrer behinderungsbedingten Einschränkungen möchte sie verschiedene Bereiche ausprobieren, träumt von einer
Ausbildung und möchte sich mit Jobs Geld zum Taschengeld dazu verdienen.
Also machten wir uns gemeinsam Gedanken, wo sie denn reinschnuppern könnte. Und fanden 3 tolle inklusive Projekte, die auch bereit waren, sie zu nehmen.
Eines Tages wirkte sie bei meinem Besuch sehr bedrückt. Ich fragte, was denn los sei!
Nach etwas Rumdrucksen rückte sie mit der Sprache raus:
Sie war sauer und enttäuscht, warum sie denn nicht, wie besprochen, zu ihren Wunschbetrieben ins Praktikum gehen dürfe! Um warum ich
der Schule gesagt hätte, sie solle in der zur Einrichtung gehörenden Werkstatt für Behinderte ihre Praktika machen, da sie da ja eh nach der Schule hingehen würde.
Ich starrte sie wohl völlig entgeistert an- denn sie begriff sehr schnell, dass ich von all dem gerade zum ersten
Mal hörte!
Ich weiss ja, dass sie die Werkstatt, die sie von jährlichen „Besuchen“ mit ihrer Klasse kennt, absolut furchtbar findet! Laut, zu viele Menschen, rauer, abwertender Umgangston, Bevormundung etc.
Ich hatte ihr schon vor Jahren versprechen müssen, dass sie da nie
hin müsste! Darum war sie von der Aussage der Schule so geschockt!
Natürlich hab ich sie beruhigt- und sofort das Gespräch mit der Schule gesucht. Noch glaubte ich an ein Mißverständnis- doch weit gefehlt!
Man versuchte 2 h lang, mich von unseren Praktikumsstellen abzuhalten!
Es wurde zu dritt auf mich eingeredet, dass doch NUR in der Werkstätte ein sicherer Arbeitsplatz für meine Große gegeben sei (sehr witzig! Die Mißbrauchsquote in solchen Einrichtungen ist enorm hoch!). Alles andere wäre nix für sie…
Als das alles nichts nütze, wurde Druck
gemacht und von einer „Werkstattspflicht“ erzählt, sonst würde sie keine Sozialleistungen bekommen.
Zum Glück kenne ich mich mit der Gesetzeslage gut aus! Aber: wie viele andere Eltern sind auf diese Tour schon reingefallen?
Meine Große ist im Vergleich zu ihren Mitschülern
sehr fit- sie wäre wohl eine sehr gute „Arbeitskraft“ in der Werkstatt! Darum war denen wohl jedes Mittel recht, um sich diese Leistungserbringerin zu sichern!
Nicht mit mir! Mein Kind darf ihren Weg suchen, finden und gehen- und dabei auch Umwege laufen!
Nettes Happyend :
Nach dem ersten 14tägigen Praktikum an ihrem Wunschbetrieb hat sie eine Zusage für eine geschützte Ausbildung bekommen! Sie ist sooo stolz- und sie weiss, ich werde alles dagegen tun, dass sie in der Behindertenwerkstatt ausgenutzt wird!
Und weiter geht es im Kampf um ein kleines bisschen Erleichterung für Nena und uns!
Wir haben vor 3 Jahren zum ersten Mal mündlich einen personalisierten Behindertenparkplatz vor dem Haus beantragt.
Der Chef des Ordnungsamtes in unserem Kaff schaute mich an und behauptete
steif und fest, so etwas gäbe es nicht!😳
Ich müsse ihm Fotos von solchen Parkplätzen in unserer Region schicken (ein Blick in die Stvo hätte auch geholfen, aber was solls🤪).
Nach dem Schicken der Fotos hörte ich- oh Wunder- NICHTs.
Auf 2 weitere Emails keine Antwort.
Erst ein Schreiben an den Landrat brachte mir das korrekte Antragsformular ein!
Ich legte deutlich dar, warum wir trotz vorhandener Einfahrt einen Platz auf der Strasse benötigen.
Hier nur kurz:
Haus aus den 60igern, in die Einfahrt passt ein Fiat 500 alt. Unser großer Bus
hat, damit sich die #FDPrausAusDenParlamenten dafür feiern kann, für unsere „Freiheit“ gekämpft zu haben! Freiheit- als ob eine Maske oder ein Wattestäbchen in der Nase vernünftige Menschen einschränken würden!
Die Angst um mein Kind frisst mich seit 2 Jahren und 3 Monaten auf.
@Nell781 Ich war mir meiner Mittleren mal stationär auf der HNO. Nachmittags kamen Eltern mit einem ca 4jährigen. Sie zogen ihm um 16 Uhr den Schlafanzug an, verabschiedeten sich und waren weg! Die andere Mama und ich staunten- dann kümmerten wir uns abwechselnd um den armen Zwerg/1
@Nell781 der die Welt nicht verstand! Weder konnte er allein aufs Klo, noch sich das Brot abends schmieren noch Wasser einschenken. Wir erfuhren dann, dass der Kleine am nächsten Morgen operiert werden sollte.
Bei der abendlichen Runde stellte die PK fest, dass er 39,5 Temperatur hatte!/2
@Nell781 Damit platzte die OP. Die Station rief bei den Eltern an, die wutentbrannt und deutlich angetrunken kamen. Schließlich wären sie auf einer Party eingeladen und sich auf 5 Tage Kind frei gefreut. Sie diskutierten 1 h, ob das Kind nicht trotz Fieber operiert werden könnte/3
Wie manche wissen, bilden wir einen Assistenzhund für Nena aus!
Neben Hilfestellung bei Dingen wie Türen öffnen, Sachen aufheben, Führen bei Gangunsicherheiten ist der Hund vor allem eine mentale Unterstützung im Bereich PTBS.
Denn leider ist Nena aufgrund ihrer Vorgeschichte schwer traumatisiert.
Kliniken lösen große Ängste aus, manche Untersuchungen sind nicht möglich aufgrund durch Panik ausgelöster Reaktionen.
Leider hat aufgrund ihrer Nebennierenrindeninsuffizienz die Angst auch direkte
körperliche Auswirkungen.
Da sich die Ausbildung des Hundes nun dem Ende nähert, habe ich in unserer Hauptklinik höflich angefragt, wie sie sich zu der Mitnahme des Hundes positionieren.
Auf meine lange Mail kam ein 3 Zeiler mit der Ablehnung mit der Behauptung, der Hund bzw
Wie „toll“ ist es doch, abends vom 11jährigen Kind mit unzähligen Risikofaktoren für einen schweren Covid-Verlauf gefragt zu werden:
„Mama, bin ich schuld dass Ihr Euch so wegen Covid isoliert? Wäre es dann besser es gäbe nich nicht? Dann könntet Ihr doch wieder alles machen?“
Und dann das Kind versuchen damit zu trösten, dass wir ALLE den Mist nicht haben wollen, dass der große Bruder durch eine asymptomatische Infektion jetzt LongCovid hat und den Mist erst recht nicht nochmal will…..
Um dann die hoffnungslose Frage gestellt zu bekommen:
„Mama, geht Covid wieder weg bevor ich alt und grau bin?“
Mein Herz ist heute Abend ein großes Stück gerissen.
Wie soll ich diesen tapferen kleinen Menschen noch trösten? Worauf hoffen?
Durch diese Therapie-Einrichtung hat Nena unglaubliche Fortschritte gemacht!
Immer wieder halten die Therapeuten mit Zoom-Talks direkt von der Delfin-Lagune Nenas Lebensmut aufrecht- kostenlos, obwohl eine solche Online-Session 100$ kostet.
Aber diese wunderbaren Menschen denken viel zu wenig an sich, sondern wollen Kindern eine Freude machen!
Sie haben ebenfalls kostenlose Online-Begegnungen mit den Delfinen für Pflegekräfte, die durch die Pandemie-Geschehnisse traumatisiert wurden- und für Opfer von Covid, sei es
als Überlebende eines schweren Verlaufes oder als Hinterbliebene eines Verstorbenen.
Jeder kann gegen eine geringe Gebühr von 100$ ein Online Meeting mit einem oder mehreren Delfinen buchen- auch super toll für Kinder, die zu Hause bleiben müssen oder als Gruppenaktivität.