Egal, was man vom #Sachverständigenausschuss und einzelnen Aussagen des #Gutachten s halten mag - in einem Punkt haben sie völlig Recht: Die Datenqualität in Deutschland ist katastrophal und Folge einer jahrzehntelangen Angstpolitik.
Wir müssen UK, Skandinavien, den USA und Israel auf Knien danken, dass sie die #Forschung gemacht haben, vor der wir zu viel Angst hatten. Die Briten haben nach drei Monaten Covidvarianten in Echtzeit verfolgt, dafür haben wir nach drei Jahren keine Sequenzierungskapazitäten.
Aber wozu auch? In Deutschland hat man über Jahrzehnte gegen alles gehetzt, was "Gen" im Namen hatte. Wir haben uns lange nicht einmal an internationalen Anstrengungen zur genetischen Unterschung von so vielen Menschen wie möglich beteiligt.
Datenschutz! Risiko! Zu gefährlich!
Dasselbe bei klinischer Forschung. Wo wurden die - ironischerweise teils in GER entwickelten Impfstoffe denn in Studien getestet?
Überall, außer in unserem eigenen Land. Hier verlangen die Behören so viel Bürokratie, dass die schnelle Durchführung von Studien illusorisch ist.
Unser Beitrag zur klinischen Covidforschung ist desaströs. Nicht, weil die Wissenschaft es nicht besser könnte. Sondern weil Ethikkommissionen, Datenschutz und Verwaltungsbehörden Forschung verunmöglichen. Bei Covid, bei Krebs, überall.
Anderes Beispiel: von 2014 bis 2019 hat 🇩🇪nicht einmal halb so viele frühe Studien bei Kindern mit unheilbarem Krebs durchgeführt, wie 🇬🇧. Bei deutlich mehr Einwohnern. Das ist eine Schande für unser Land, und die Gründe sind dieselben, wie die für unser Covid-Versagen.
In vielerlei Hinsicht ist die medizinische Forschung in unserem Land mittlerweile so schwierig geworden, dass internationale Studiengruppen oder Pharmaunternehmen uns nicht einmal mehr dabei haben wollen. Deutschland hält den Fortschritt auf.
Fazit: Deutschland hat sich zumindest in der #Medizin in ein innovationsfeindliches Land verwandelt. Unsere klinischen Forschungsstrukturen sind katastrophal. Wir machen tolle Grundlagenwissenschaft, aber die Translation zum Patienten übernehmen andere.
Wenn wir bei der nächsten #Pandemie bessere Daten haben wollen - egal ob klinisch oder epidemiologisch - hilft es sicher nicht, #Wieler zu feuern. Wir müssen endlich weg von einer verhindernden, hin zu einer ermöglichenden Bürokratie.
Wenn Ethikräte und Behörden nur noch bremsen, dann dient das nicht mehr dem Schutz von Patienten, sondern nur noch der Risikoaversion von Beamten. Wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass andere Länder für uns die Forschung machen, für die wir uns zu fein sind.
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Auf meinen (für mich überraschend) viral gegangenen Tweet zu #Anthroposophie bei @AktionDHilft hat mich neben sehr viel Zuspruch auch Kritik erreicht. Eines der Hauptargumente: Es schadet doch nichts.
Doch.
Im Folgenden ein Thread 🧵, warum das so ist: 1/
Rudolf Steiner, Namensgeber der „Freunde der Erziehungskunst“, war ein österreichischer Esoteriker. Mit der #Anthroposophie schuf er eine Ideologie, in der Pseudowissenschaft mit diversen Religionen und spirituellen Strömungen des 19. Jhdts in bizarrer Weise vermischt wurde. 2/
Wer im Moment Geld für die #Ukraine spenden will, sollte es lieber nicht an @AktionDHilft geben. Dort kommen eure #Spenden ua den "Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V." zugute, einer Schwurbelorganisation aus dem Umfeld der #Anthroposophie und Waldorfpädagogik. 1/2
Diese bietet lt eig Aussage "Notfallpädagogik" für #Geflüchtete an. Anders gesagt: Traumatisierte, hilfesuchende Menschen werden mit pseudowissenschaftlichem Schwurbel belästigt, anstatt nachhaltig Unterstützung zu erfahren. Unglaublich, wie tief Esoterik in DE verankert ist. 2/2
Nachtrag: Das wirkt umso schwerer, da es für Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen #PTBS und Langzeit-Traumafolgen sehr gute evidenzbasierte Behandlungskonzepte gibt! Lasst die Profis ran - Psychotherapeuten! Wir behandeln ja auch nicht Tuberkulose mit Globuli!