Vielleicht wär das der Moment, mal wieder darüber zu reden, dass der Einsatz von Reizgas wie #Pfefferspray in Kriegshandlungen nach Genfer Protokoll geächtet ist, aber die deutsche Polizei das Zeug wöchentlich großzügig auf jede Demo verteilt, die sie nervt #hh1308#Kattwykbrücke
"Whereas the use in war of asphyxiating, poisonous or other gases, and of all analogous liquids, materials or devices, has been justly condemned by the general opinion of the civilised world ... this prohibition shall be universally accepted..." en.m.wikisource.org/wiki/Geneva_Pr…
Hier übrigens noch eine spannende historische Einordnung zur völkerrechtlichen Entstehung. Macht meinen rhetorischen Punkt etwas kaputt, aber das Zeug & sein Einsatz bleiben natürlich trotzdem übel ;)
»70% aller CO2-Emissionen stammen von nur 100 Konzernen - sie sind verantwortlich für die Klimakrise.«
Dieser Slogan kommt hier täglich. Potentially unpopular opinion: Als Klimagerechtigkeitsbewegung sollten wir uns daran nicht so sehr aufhängen.
Strategie-🧵1/18 (sorry 🙃)
Vorweg - die Liste der 100 privaten und staatlichen Konzerne (s.u.) bildet ungefähr das ab, was als "fossiles Kapital" im engeren Sinne bezeichnet wird: Öl-, Kohle- und Gaskonzerne. theguardian.com/sustainable-bu… 2/18
Dieses fossile Kapital ist ohne Wenn und Aber zentraler Gegenspieler der #Klimabewegung: Es lebt von der CO2-Produktion, macht seinen politischen Einfluss dafür geltend, verbreitet Desinformation, versucht Nachfrage sicherzustellen, lässt den Planeten bereitwillig abfackeln. 3/18
Update zum #LNG-Ausbau: Es deutet sich endlich eine Wendung in der öffentlichen Debatte zu diesem Klimadesaster an.
Was ist in den letzten 10 Tagen passiert? 🧵1/14
Hintergrund: Die politischen Entwicklungen der Wochen zuvor hatte ich vor 10 Tagen zusammengefasst. In der Zwischenzeit hat sich endlich eine kontroverse Debatte entwickelt, die lange Zeit fehlte. 2/14
Kritische Stimmen sind jetzt in großen Medien zu vernehmen. Ein Zwist zwischen den Grünen, die sowohl auf LNG-Importe als auch auf neue Ölbohrungen im Nationalpark Wattenmeer (!) drängen, und ihrer institutionalisierten Basis (Umweltverbänden) wird sichtbar. 3/14
Rund um fossiles Gas und vor allem #LNG überschlagen sich momentan in D die Ereignisse.
Regierungen und Industrie gehen in die Offensive, Klimaschutz wird dabei nur im Bullshit-Bingo-Format diskutiert.
Hier ein Überblick über die letzten zwei Wochen: 🧵 1/16
1. Das @BMWK (ja, Klimaschutz im Namen), hat 2,5 Mrd. Euro im Eilverfahren am Bundestag vorbei lockergemacht für schwimmende Flüssiggas-Terminals (schnellerer Bau als stationäre). Russische Importe sollen möglichst 1:1 ersetzt werden. (Sorry, Paywall) 2/16 handelsblatt.com/politik/deutsc…
2. Insgesamt sind statt der angekündigten 2 Terminals jetzt offenbar bis zu 7 in Planung - 3 an Land, 3 schwimmend, 1 unklar. Vor dem Ukraine-Krieg sah es nicht mal so aus, als würden die lange geplanten Standorte an der Nordsee je Realität werden. 3/16
Die Energiepreisdebatte tobt. Was mir fehlt, sind vernünftige Vorschläge jenseits von „Frieren gegen Putin“, „Finger weg von meiner Freiheit“ und „regelt halt der Markt“. Dabei ist der erste Ansatz doch nicht schwer: Progressive Energietarife.
🧵 1/11
#ProgressiveEnergietarife heißt im Grundsatz: Jeder Haushalt bekommt je nach Personenzahl einen angemessenen Grundbedarf günstig zur Verfügung gestellt. Was darüber hinausgeht, wird als Zusatz- und Luxusbedarf zunehmend teurer abgerechnet. 2/
Sonderbedarfe z.B. für chronisch kranke Menschen müssten möglichst unkompliziert anerkannt werden. Kommt es tatsächlich mal zu akuten Engpässen, wird nur an der Preisschraube für den Luxusbedarf gedreht und die Grundversorgung bleibt soweit wie irgend möglich gewährleistet. 3/
Diese Grafiken mit Partei-CO2-Budgets aus unserer Wahlprogrammanalyse zur #btw21 vom Konzeptwerk @NeueOekonomie kursieren auf Twitter und sorgen für Entsetzen sowie gelegentliche Konfusion und Unmut. #btw21klima
Was steckt dahinter? Eine Einordnung & Erklärung zur Methodik: 1/
Grundlage sind die in den Wahlprogrammen formulierten Zieljahre für Klimaneutralität; außerdem dort angegebene Zwischenziele z.B. für 2030 + 2040. Wir sind davon ausgegangen, dass Emissionen zwischen diesen Zielmarken jeweils linear (= gleichmäßig pro Jahr) reduziert werden. 2/
Daraus lassen sich dann von historischen + gegenwärtigen Emissionen (2021 auf Grundlage letzter Informationen geschätzt) Emissionsmengen für jedes Jahr und damit ein Gesamtbudget berechnen (wir beginnen mit 2022, wenn die neue Regierung voraussichtlich ihr Wirken beginnt). 3/
Die Forderung nach Klimaneutralität in Deutschland bis 2035 als Weg zum 1,5°C-Ziel ist sehr präsent, u.a. bei @FridayForFuture. Grundlage ist ein deutsches Rest-Emissionsbudget von 4,2 Gt CO2.
Leider ist das irreführend & zeigt die Probleme des Prinzips #FollowTheScience. 1/
Die Zahlen beruhen auf einem Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen, eines wissenschaftlichen Beratungsgremiums der Bundesregierung. Hier das Gutachten: umweltrat.de/SharedDocs/Dow… 2/
Klimaschulden - europäischer Wohlstand basiert auf 200 Jahren ungehemmter Selbstbedienung an der Atmosphäre, so bleibt kaum noch CO2-Spielraum für den Rest der Welt - werden dort anerkannt, aber als Kriterium für CO2-Budgets verworfen, weil als politisch chancenlos angesehen. 3/