#Menschen sind so unfassbar nervig. Wir sind eine unerträglich eitle Art, die ihr halbes Leben damit verschwendet, sich selbst als irgendwie außergewöhnlich hinzustellen. Und das nur, weil es uns unfassbare Angst macht, "nur" ein denkender Zellhaufen zu sein, der eines Tages 1/13
verrottet.
Das fängt mit unserer "Intelligenz" an. Ja, wir können einiges besonders gut, aber reicht uns das? Nein, wir versuchen krampfhaft irgendwelche Einzigartigkeiten zu finden, die uns zu was ganz besonderem machen. Erst war das Werkzeuggebrauch, dann sekundärer Werk- 2/n
zeuggebrauch, der Spiegeltest oder die Fähigkeit bewusst zu lügen. Und immer wenn wir das auch bei Tieren finden - oft viel ausgeprägter als erwartet - kommt irgendein gekränkter Philosoph und jammert mit zitternder Unterlippe "Ja, aber nur Menschen können...". Und wenn wir 3/n
eines Tages runter sind auf "Nur Menschen können neue Kategorien bei Youporn anlegen, die sich auf Privatinsolvenz reimen" und irgendeine Seannemone das auch hinbekommt, dann werden wir trotzig in der Ecke sitzen und sagen "Ja, aber..." 4/n
Oder "Bewusstsein": Ja, cool, Du merkst, dass Du wach bist und nimmst einen winzigen Teil Deiner Denkprozesse wahr. Das ist praktisch, wenn man Dinge planen will und sicher besonders für eine soziale Art, die das Verhalten anderer interpretieren muss. Aber es ist kein 5/n
unfassbares Mysterium das nur wir haben. Und die "Seele": Ja, Du spürst Emotionen und Antriebe, die Du nicht verstehst und Du kannst gerne Dein individuelles wunderschönes Innenleben Seele nennen. Aber wenn Dein einziger Grund, anzunehmen, dass das mehr ist als ein Gruppen- 6/n
projekt Deines Gehirns mit ein paar Drüsen, ist, dass Du gerne hättest, dass da mehr ist, dann ist das wieder nur Eitelkeit. Und ein bisschen wenig Selbstwert vielleicht...
Und Dein "Geschlecht": Prima, Du produzierst Eizellen oder Spermien, fühlst Dich zu Menschen mit oder 7/n
Brüste und/oder Penis hingezogen und hast so eine grobe Vorstellung wie Du Dich da selbst einordnet. Da ist nichts verkehrt dran. Viel Spaß damit. Aber ganz ehrlich: Fast alles, was Du sonst für Männlichkeit oder Weiblichkeit hältst, ist Balz- und Imponierverhalten, sehr oft 8/n
an Deine Geschlechtsgenossen gerichtet, weil Du deren Feedback brauchst, um Dich in Deiner Rolle einigermaßen wohl zu fühlen.
Und "Liebe" - total schön. Eine Mischung aus emotionaler Kompatibilität, Vertrautheit und Hormonen. Super wertvoll und wichtig, aber Berge versetzt 9/n
sie nur metaphorisch, da ist kein Engel mit Pfeilen im Spiel und die stärkste Kraft im Universum bleibt die starke Kernkraft.
Und "Gott"? Ja, Du hättest gerne, jemanden, der immer auf Dich aufpasst und dem Du wichtig bist. Und Du willst manche Überzeugungen nicht hinterfragen10/n
und diskutieren und es wär schön, wenn man das auf eine unfehlbare Autorität zurückführen könnte. Das sind menschliche Wünsche, aber das Universum ist nicht verpflichtet Dir die zu erfüllen. Nichts gegen Deinen Gottesglauben, wenn er Dir durch den Tag hilft, aber was Du 11/n
daraus machst, liegt am Ende nur in Deiner Verantwortung.
Ja, Du bist nichts grundsätzlich anderes als ein großer, relativ schlauer Hamster mit Selbstzweifeln und Angst vor dem Tod - und dem Leben.
Aber das ist okay. Du bist gleichzeitig ein einzigartiges Individuum und die 12/n
Anderen um Dich rum sind auch nicht "einzigartiger", egal, was sie so erzählen.
Und jetzt mach was draus - sei einfach was besonderes, statt schwurbelige Gründe zu erfinden, warum Du es sowieso schon bist!
Mäuschen Aus 🐭 13/13
Sorry, rant musste raus...
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Okay, ich versuche mal zu erklären, warum das ein wirklich abgefahrenes Paper ist:
Ein Kernthema der Molekularbiologie ist die Genexpression, also das zur Wirkung kommen eines Gens. Für klassische Gene heisst das, das die DNA des Gens in RNA umgeschrieben wird, diese dann (1/17)
die Anleitung zur Bildung eines Proteins ist und das Protein irgendeinen Effekt hat. Will man verstehen, wie Gene auf Umweltfaktoren oder Entwicklungsschritte des Organismus (z.B. Hitze, Ernährung, Medikamente, Stress, Altern usw.) reagieren, dann muss man also analysieren, (2/n)
wie sich die zum Gen gehörende RNA, das Protein oder dessen Aktivität verändern. Da RNA gut zu quantifizieren ist (zum beispiel über qPCR, kennt ihr von Corona) UND weil eine Veränderung der RNA-Menge als erster Schritt der beschriebenen Genexpression auch das direkteste (3/n)
Sollen wir mal einen kleinen Blick nach #Österreich werfen, auf #Impfquote|n und #Inzidenz|en und auf #Korrelation|en?
Okay, machen wir!
Da sieht es nämlich im Moment so aus, als wären die Inzidenzen dort höher, wo auch die Impfquote höher ist (Quelle: covid2019.at/impfungcompare) /1
Etwas deutlicher wird das, betrachtet man den Anteil nicht-voll-Immunisierter. So richtig stark ist die Korrelation aber nicht. Eigentlich sieht es fast eher so aus, als gäbe es drei Gruppen von Bezirken: 2/n
Den (gelben) Cluster mit eher niedriger Inzidenz (und Immunisierung), den roten mit hoher Inzidenz (und Immunisieerung) und Wien, das als Großstadt auch von der Gesamtzahl der Fälle einfach heraussticht. Innerhalb der beiden Gruppen gibt es so gut wie keine Korrelation mehr 3/n
Rest in Peace Nichelle Nichols! Auf der ersten Enterprise zwar erst nur eine Nebenrolle, aber als Kommunikationsoffizierin eben doch eine wichtige und als schwarze Frau in kompetenter Position 1966 doch eine kleine Sensation. Der angedeutete Kuss mit William Shatner in einer(1/4)
kurzen Szene war damals ein Skandal - dass eine schwarze Frau auf jeder Ebene gleichberechtigt auftreten könne, war vielen ein Dorn im Auge.
Martin Luther King selbst überredete sie nach der ersten Staffel bei der Serie zu bleiben - er erkannte, wie wichtig sie als (2/4)
Repräsentationsfigur sein konnte. Ab 1974 arbeitete sie auch für die NASA und war dort wichtige Türöffnerin für eine Diversifizierung der Bewerber.
In der ersten Star Trek-Serie kam sie aus heutiger Sicht sicher zu kurz, aber sie war eine Wegbahnerin für mehr Diversität weit(3/4)
Ich habe das Gefühl, viele von uns tun sich schwer, mit der persönlichen Risikoabwägung zum Thema #LongCovid. Ich auch, aber einen Denkansatz finde ich ganz hilfreich: Den Vergleich mit dem Hautkrebsrisiko bei Sonnenbrand. 🧵
Natürlich ist eine Infektionskrankheit gesellschaftlich betrachtet etwas ganz anderes als eine nicht-infektiöse Umweltexposition, es geht mir an dieser Stelle mal primär um die individuelle Perspektive des persönlichen Risikomanagements.
In beiden Fällen haben wir einen Auslöser (Covid-Infektion bzw. Sonnenbrand), der selbst wenn er an sich nicht allzu schlimm sein muss eine nicht klar vorhersehbare schwere Spätfolge haben kann.
bestialische Morddrohungen, Folter- und Tribunalfantasien öffentlich und direkt gegenüber Einzelpersonen ausspricht oder wenn man Masken und Tests als Schutz einer Gesellschaft fordert. An den Händen welcher Seite immer wieder das Blut klebt, ist offensichtlich!
Aber noch (2/5)
wichtiger als die Frage nach der Schuld ist in so einer Situation die Solidarität der Betroffenen. Wir sollten uns immer bewusst sein, dass auch die Stärksten und die am stärksten Erscheinenden, brechen können. Oft dann, wenn die Kraft doch am Ende ist, am vollständigsten. (3/5)
Ich hätte wirklich gehofft, dass unter dem Hashtag #Kartoffelvirus etwas interessantes auftaucht. Immerhin stammt das erste jemals isolierte Virus aus Tabak, einer Pflanze aus der gleichen Familie wie die Kartoffel: (1/5)
Auch die Kartoffel selbst ist pflanzenpathologisch spannend. Der Oomycet Phytophthora infestans löst die Kartoffelfäule aus und ist damit auch historisch bedeutsam, denn er war der Auslöser der großen Hungersnot in Irland Ende des 19. Jahrhunderts, (2/5)
die als Folge auch die Auswanderung vieler Iren nach Amerika hatte, darunter die Familie Kennedy, aber auch viele Iren, die im amerikanischen Bürgerkrieg für die Union kämpften - spannend neben anderen Geschichten aus der Mikrobiologie (3/5)