#Süßstoffe haben einen schlechten Ruf. Eine aktuelle Studie von @EranElinav in @CellCellPress wird jetzt in vielen Medien als Beleg dafür gewertet, dass Süßstoffe per se "ungesund" sind. Eigentlich zeigen diese Daten etwas ganz Anderes... 1/x sciencedirect.com/science/articl…
Mit sehr guter Methodik wurde untersucht, wie sich verschiedene Süßstoffe beim Menschen auf das Darmmikrobiom und den Zuckerstoffwechsel auswirken. Dabei konnte teilweise ein kausaler Zusammenhang zwischen Süßstoffkonsum und entsprechenden Veränderungen gezeigt werden. Aber: 2/x
1. Süßstoff ist nicht gleich Süßstoff: Während #Sucralose & #Saccharin ungünstige Effekte hatten, war das bei #Aspartam & #Stevia NICHT der Fall. 2. Die Süßstoffeffekte waren individuell sehr unterschiedlich. Deshalb auch der Titel: "personalized effects". Das heißt: 3/x
- Man kann NICHT pauschal sagen, dass ALLE Süßstoffe ungünstige Effekte auf den Zuckerstoffwechsel haben.
- Man kann NICHT pauschal sagen, dass die Süßstoffeffekte bei jedem Menschen gleich sind. 4/x
Das heißt: Die gesamte Gruppe der Süßstoffe (die chemisch höchst unterschiedlich sind) ohne Differenzierung als "ungesund" zu werten, ist unwissenschaftlich. Man muss schon genauer hinschauen. 5/x
btw: Oft werden Süßstoffe gegen Placebo getestet. Real müsste man Süßstoffe aber gegen Zucker testen (übliches Konsumverhalten: Diet Coke statt Coke). Da Zucker viele ungünstige Wirkungen hat, würde das die (teilweise vorhandenen) ungünstigen Wirkungen der Süßstoffe relativieren.
Unpopuläre Meinung, ich weiß. 😉
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Aktuell erreichen mich sehr viele Fragen nach dem Sinn von #Jodtabletten bei atomarer Bedrohung. Lohnt es sich, jetzt Jodtabletten zu bunkern?
Dazu kurz zusammengefasst: ⬇️ 1/
Sowohl bei einem Nuklearunfall als auch beim Einsatz von Kernwaffen wird ein ganzes Spektrum („Sammelsurium“) an radioaktiven Spaltprodukten freigesetzt. Eines dieser Spaltprodukte ist in beiden Fällen radioaktives #Jod131.
2/
Da unsere Schilddrüse Jod aufnimmt und anreichert, um Schilddrüsenhormone zu produzieren, würde sie auch radioaktives Jod aufnehmen. Das würde die Schilddrüse stark schädigen.
3/
Blutdruck war etwas niedrig, jetzt geht's wieder - dank #VitaminD-Fakenews. 1. Dosierpipetten verführen zu Überdosierung. Konkreter Fall letzte Wo: Massive VitD-Toxizität, da Eltern ihr Kind nicht mit Impfung, sondern mit täglich 2 Pipetten VitD vor Corona schützen wollten. 1/x
Folge: lebensgefährliche Elektrolytentgleisung, massive Nephrokalzinose nach 40.000 I.E. über mehrere Wochen. Jetzt auf Intensivstation. Wegen #VitaminD und dem Rat von Freunden, VitD könne man "gar nicht überdosieren." 2/x
2. Diese aktuell von Querdenkern gefeierte Studie beweist wieder einmal gar nichts. Um diese Studie geht es: journals.plos.org/plosone/articl…
Was zeigen die Ergebnisse? 3/x
Liebe Fachpolitikerinnen und -politiker! In der #Ernährungspolitik gibt es sehr viele, drängende Herausforderungen.
Als Grundlage für die Verhandlungen zur #Ampelkoalition deshalb hier eine kleine To-do-Liste (#ErnährungTop20, nicht nach Prioritäten geordnet):
1. Einordnung des Ressorts „Ernährung“ in das Gesundheitsministerium (statt in das Landwirtschaftsministerium)
2. beitragsfreie Kita- und Schulverpflegung; verpflichtende Qualitätsstandards für Kita- und Schulverpflegung; qualitätsgesicherte Ernährungsbildung in Schulen
Eigentlich wollte ich zum Thema #VitaminD und #COVID19 nichts mehr schreiben. Zu nervig. Jetzt macht ein neuer #Preprint die Runde. Die Pressemeldungen überschlagen sich schon, ohne die erheblichen Schwachpunkte zu nennen. Ein kleiner Servicetweet. 1/x papers.ssrn.com/sol3/papers.cf…
Es handelt sich mal wieder um einen sog. #Preprint. Das heißt: Das wissenschaftliche Prüfverfahren des Peer Reviews wurde noch nicht durchlaufen. Peer Review nervt mich auch oft, aber ohne geht’s nicht. Deshalb: Dies sind noch nicht überprüfte Daten! 2/x
Der Titel klingt harmlos, aber das Abstract hat es in sich: 551 zufallsverteilte #COVID19-Patienten haben entweder #Calcifediol (VitaminD3-Vorstufe) oder nichts erhalten (Kontr.). Ergebnis: Aus der Vitamin D-Gruppe starben 36 Patienten (6,5%), aus der Kontrollgruppe 57 (15%). 3/x