Thread by @AriSteevensz

CN Religion

Hö? Wieso? Weil es manche #Menschen triggern kann. #Religion und #Glaube sind nicht nur etwas, mit dem man #Hoffnung und #Werte vermitteln kann, sondern ebenso #Wut, #Ohnmacht und #Hass.
Meinen Teil erzähle ich gerne in 2 ‚Akten‘.

Akt 1: Wieso du #Religion hasst.
Ich war in der #Grundschule so ziemlich das einzige #Kind dass nicht getauft war. Meine #Mutter lies mir die Entscheidung offen.
Einmal im Monat ging es zum #Gottesdienst mir der Schule.
Ich dachte ganz normal daran teilnehmen zu können. Aber weit

gefehlt - dem war nicht so.
Ich wurde in diesem Teil der schulischen #Bildung als Aussätziger behandelt. Ich musste vor der #Kirche warten. Ich musste um 8 Uhr an der #Schule sein, zur Kirche laufen in 2er Grüppchen und warten. Von 8 - 9:15 Uhr. Bei #Wind & #Wetter.

Die #Kirche hatte damit nicht‘s zutun? Als ob! Als ich das meiner #Mutter erzählte, konfrontierte sie den #Schuldirektor damit. Dieser teilte mit ‚Entscheidung der #Kirchengemeinde‘.
Sie ging zum #Pfarrer und der hielt eisern daran fest. Sie solle sich bei der Kirche beschweren.

Das tat sie und erhielt die Antwort, dass #Glaube keine freie Entscheidung sei. Jeder #Mensch glaube an #Gott, man muss das #Kind|ern nur früh genug beibringen. Kurzes Off: Kannste dir so ne Scheisse vorstellen? Unfassbar oder? Die Spinnen!

Ich ging ab sofort nicht mehr mit zum #Gottesdienst & als auf dem #Zeugnis #Fehlstunden auftauchten, drohte meine #Mutter dem #Schuldirektor mit #Presse, wirkungsvoll.
Mein „#Glaube“ an eine gesunde #Kirche stand draußen vor der Türe. Bei #Wind und #Wetter.

Akt 2: Was #Glaube sein kann.
Ich lies mich mit 21 Jahren taufen, weil ich nach #Selbständigkeit eine #Ausbildung zum #Erzieher machen wollte. Ging nur mit #Konfession. Ich las mich ein & stellte recht schnell fest, dass ich der evangelischen #Kirche zugewandter bin. Also ging

ich zum #Pfarrer der nächstgelegenen Kirche. #Taufspruch, #Glaubensbekenntnis, kaltes Stadtwasser auf meine gegelten Haare. Kurz unangenehm so alt und vor der #Gemeinde mit der du nix zutun hast/nie zutun haben wirst. „Amen“
Nach dem #Gottesdienst sprach der Pfarrer mich an.

Er habe gemerkt, dass die #Taufe nur ‚Mittel zum Zweck‘ sei, er wolle wissen welcher Zweck. Ich teilte ihm den Grund mit und er sagte zu mir, Original diese Worte: „#Glaube findet nicht in der #Kirche statt, sondern in dir. Glaub an dich, mehr will #Gott nicht.“
Ich hab da heute

noch Tränen in den Augen.

Auf der #Arbeit erzähle ich genau das den #Jugendlichen die mir sagen, dass der #diakonischeAuftrag egal sei. Dass #Kirche und #Gott scheisse sind. Ich bin nicht #Bibel|fest & an Gott glaube ich auch nicht. Aber da ist etwas, was einen berührt und

das einem völlig fremden #Menschen helfen kann seine Perspektive zu verändern. Sein #Verhalten zu überdenken & sich auch #Fehler einzugestehen.
Wenn wir alle aufhören an die #Jugendlichen zu glauben die wir betreuen, dann machen wir eine Türe zu. Das hat mich dieser #Pfarrer

gelehrt & das habe ich mitgenommen, gebe es weiter.

Am Ende isses mir egal ob kath., ev., islam, Buddhismus, StarWars meinetwegen..
Wir leben in einer erzkatholischen Gegend & ich könnte jede Sekunde in Flammen aufgehen. Aber egal.

#Kirche kann Türen öffnen und schließen.

Ich hätte mir damals in der #Grundschule gewünscht sie hätten die Türe geöffnet. Mir war kalt und ich fühlte mich scheisse, ausgestoßen.

Ich glaube heute an #Menschen, nicht an #Gott. Das Sichtbare greifbar machen, nicht das Unsichtbare glaubhaft.

„Amen“

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