Viele Äußerungen von PolitikerInnen in der #AKW-Debatte finde ich problematisch, weil versucht wird den Eindruck zu erwecken, die Faktenlage sei eindeutig.

Ein kleine Sammlung... 🧵
1/5: Lukas Köhler behauptet, der Weiterbetrieb sei eine "energiepolitische Notwendigkeit"
Warum? 🤷
2/5: Michael Kruse behauptet, der "Stresstest habe sich überholt".
Begründung? 🤷
3/5: Die #CSU behauptet, #AKWs würden den Strompreis um 12% senken (Quelle FAU).

So kann man die Kurzstudie jedoch nicht zitieren. Der Prozentsatz hängt von den Annahmen ab.
4/5: Etwas besser macht es Wöllmann. Doch seltsamer Weise ist der untere Bereich falsch angegeben 😇.

Tatsächlich wird in der FAU-Kurzstudie ein Bereich zwischen 4,9-13,5% genannt. Und auch das sind nur Prognosen mit Annahmen und Unsicherheiten.

5/5: Das i-Tüpfelchen ist dann, in dieser Debatte auf irgendwelche Umfragen zu verweisen. Bei der Masse an fragwürdiger "Information" kann man nicht erwarten, dass Umfragen irgendwie eine Bedeutung von richtig oder falsch haben.
Fazit: Ich persönlich könnte mit einem Streckbetrieb von 2 oder 3 AKWs leben.
Für Forderungen nach einem Weiterbetrieb bis 2024 fehlt mir für eine sinnvolle Abwägung nach wie vor eine Stellungnahme der Betreiber, die Machbarkeit, Aufwand und Kosten aufschlüsselt.

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More from @HolzheuStefan

Oct 16
Weil ich morgen einen Vortrag zu Wärmepumpen halte, habe ich ein paar grundsätzliche Grafiken gemacht, wie eine Heizung funktioniert. 🧵
1/8: Im Grunde ist die Physik des Heizens trivial. Man kann sich ein Haus vorstellen, wie einen Wasserbehälter der in einem See steht. Der Wasserbehälter ist porös und es fließt immer etwas Wasser in den See.
2/8: Lässt man das einfach laufen fällt der Wasserstand (== Innentemperatur) im Haus langsam auf den Wasserstand im See (== Außentemperatur).

Wichtig dabei: Mit sinkender Innentemperatur nimmt auch der Wärmeverlust ab.
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Oct 8
Dann greifen wir doch mal den Vorschlag von Martin Hagen auf und setzen uns mit der Kurzstudie der Uni Erlangen auseinander. 🙂🧵
1/8: Die Studie findet man hier.

BTW, warum haben Sie, Herr @_MartinHagen, eigentlich auf den Welt+ Artikel statt direkt auf die Studie verlinkt? Dann hätte ich auch keinen Anlass für meinen Kommentar gehabt. 😉

wirtschaftstheorie.rw.fau.de/2022/10/07/kur…
2/8: Es ist sicherlich unstrittig, dass das zusätzliche Angebot der AKWs zu einer Reduktion des Strompreis führen würde.
Die entscheidende Tabelle der Kurzstudie ist hier.
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Oct 1
Warum AKWs und EE nicht gut zusammenpassen
Nochmal ein 🧵 zu #Grundlast, #Mittellast, #EE & Co.

Daten von @AgoraEW von 2021
1/9: Die Grafik oben zeigt vereinfacht ein altes Stromsystem. Man hat eine schwankende Last. Diese versucht man über verschiedene Kraftwerkstypen (Grundlast, Mittellast, Spitzenlast) zu decken.
2/9: Grundlastkraftwerke sind meist teuer in der Investition aber haben niedrige Grenzkosten. Bei uns sind das AKWs und Braunkohle.
Spitzenlast ist meist umgekehrt. Niedrige Investitionskosten aber hohe Grenzkosten.
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Sep 30
Der hohe Fleischkonsum hat erhebliche ökologische Auswirkungen. Doch das staatliche bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) versucht genau dies in seinem "Faktencheck" klein zu reden:

"Ein Flug nach Sydney ist viel schlimmer" 🙄 ➡️ https://www.kern.bayern.de/faktencheck_ernaehrung
Das stimmt zwar von den Zahlen. Dennoch ist auch der Klimafußabdruck des Fleischkonsums (~400 kg CO2e/a) nicht unerheblich. Fleisch ist neben dem Konsum von Milchprodukten der Nahrungsbestandteil mit dem größten Klimafußabdruck. ➡️ https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/probas/de/top/probas/ind
Bedenklich an dieser Argumentation ("Fliegen ist viel schlimmer") ist aber, dass sie 1:1 auf alle anderen Bereiche ausgedehnt werden kann. Man wird immer was "schlimmeres" finden.

Und wenn man gar nichts mehr geht, kann man "aber China" brüllen. ➡️
Read 4 tweets
Sep 24
Manche schreiben Studien und lassen Modelle laufen, aber Atomlobbyist Peters reicht ein Twitter 🧵 um zu "errechnen", dass die sechs AKWs zu einem Strompreisrückgang von 50-70% führen würden. 😅

Na ja, schauen wir uns den 🧵mal an. ➡️ Thread von @BjrnPeters3 vom 23.9.2022 - 19:12
Peters nimmt an, dass die AKWs "hauptsächlich" Gas ersetzen. Das ist schon mal eine gewagte Annahme.
Mit dieser fragwürdigen Annahme kommt Peters zum Schluss, dass sich mit den 60 TWh AKW Strom "bis zu 150 TWh" Gas ersetzen ließen.➡️
Den absoluten Vogel schießt Peters jedoch mit dem nächsten Tweet ab. 150 TWh Gas entsprächen 60 Mt CO2. Da hat Peters offenbar das "eingesparte" Gas mit dem CO2-Faktor von Strom aus Gas multipliziert. 🙈 ➡️
Read 6 tweets

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