Vor 2 Wochen präsentierten RWE, Robert Habeck & @MonaNeubaur ihren Kohle-Deal. Die Minister*innen behaupten, RWE würde für den Kohleausstieg 2030/33 keine Entschädigungen erhalten. Das verbiegt stark die Wahrheit. Ein 🧵 über 💸 (1/6)
RWE wird mit dem Deal zugesichert, die für den Kohleausstieg 2038 vereinbarte Entschädigung von 2,6 Mrd € sicher (!) zu erhalten. Brisant daran: Die EU-Kommission prüft derzeit, ob die Summe beihilferechtlich rechtmäßig ist. Falls nicht, soll der Staat nun trotzdem zahlen. (2/6)
RWE darf seine Kraftwerke Neurath D & E bis mindestens März 2024, ggf. sogar März 2025 weiterbetreiben, anstatt sie wie geplant 2022 abzuschalten. Aufgrund der exorbitanten #Energiepreise bedeutet das zusätzliche Krisengewinne in Millionenhöhe. (3/6)
Das Land NRW unterstützt RWE beim Neubau von 3 GW Gaskraftwerken. Zudem sagt das Land zu, "den Rahmen dafür zu schaffen", dass diese mit Wasserstoff betrieben werden können. Diese Zusagen entsprechen weiteren Subventionen in Millionen-, ggf. sogar Milliardenhöhe. (4/6)
Des Weiteren wird RWE gestattet, auf den Flächen, die nun nicht für den Tagebau benötigt werden, erneuerbare Energien auszubauen. Dieses Recht stand RWE bisher nicht zu. Diese Flächen wurden von uns unter falschen Vorwänden erworben/enteignet! 🤬 #Bergrecht (5/6)
Fazit: es fließen keine direkten Gelder an RWE, aber @MonaNeubaur & Robert Habeck haben Zusagen in Milliardenhöhe gemacht wurden, damit der Kohlekonzern dem Deal zustimmt. Die Zusagen kann man als Entschädigungen werten und sie verschaffen RWE riesige Wettbewerbsvorteile. (6/6)
(7/8) Ergänzung: #RWE ließ sich folgende Zusage in den Deal schreiben: "Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz [Habeck] wird keine, allein die Braunkohlenanlagen diskriminierende Eingriffe vornehmen." Was bedeutet das konkret?
(8/8) Auf Bundesebene dürfen nun keine Gesetze beschlossen werden, die Braunkohle benachteiligen, andere Energieformen aber nicht. Damit ist eine Übergewinnsteuer exklusiv für Braunkohle oder eine Änderung der Merit-Order zu Lasten der Braunkohle ausgeschlossen.
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Wieviel CO2 wird durch den Kohleausstieg 2030 in NRW wirklich eingespart? Robert Habeck, @MonaNeubaur & RWE haben dazu sehr irreführende Zahlen vorgelegt.
Wir dröseln das mal für euch mit einem 🧵 auf.
In ihrer Pressekonferenz mit RWE-Chef Krebber letzte Woche behaupteten die Minister*innen, 280 Mio t Kohle blieben im Boden. Doch woher kommt diese Zahl eigentlich? Wir haben nachgeschaut und siehe da: in den wissenschaftlichen Gutachten der Landesregierung kommt sie nicht vor.
Sie entsteht folgendermaßen:
Man nehme die Menge an Kohle, die mit dem Deal mit RWE noch verbrannt werden darf: 280 Mio t
(Das ist genau gleich viel wie die vermeintliche Ersparnis, das ist leider verwirrend. 😵💫)
Robert Habeck & @MonaNeubaur haben eben mit RWE verkündet, dass sie #Lützerath abreißen wollen und dafür 280 Mio t Kohle im Boden bleiben. Warum sagen sie nicht, wieviel noch verbrannt wird? Weil es VIEL ZU VIEL sein wird.
Ein 🧵 mit Rechnung:
Im Tagebau Garzweiler wird von RWE ein Vorrat von 670 Mio. t Kohle zum Bezugsdatum 1.1.2020 angegeben. Braunkohle lässt sich 1:1 in CO2 umrechnen.
Davon abziehen müssen wir noch die Förderung der letzten 2,5 Jahre. Da in Garzweiler maximal 40 Mio. t pro Jahr gefördert werden, können wir hier grob 100 Mio. t veranschlagen.
Das OVG Münster wird diesen Monat nicht zu #LützerathBleibt entscheiden. Damit ist die Rodungssaison geschafft! ✊🥳 Aber was heißt das wirklich?
Ein Thread. zeit.de/news/2022-02/1…
Also erstmal: angesichts dessen, dass #Lützerath im Oktober schon räumungsbedroht war und RWE, die NRW-Regierung von #Laschet und die GroKo uns immer erzählt haben, der Tagebau Garzweiler müsse komplett ausgekohlt werden, ist es ein Riesen(zwischen)erfolg!
Sicherheit gibt die Situation trotzdem nicht: RWE kann Sondergenehmigungen für Rodungen außerhalb der Saison stellen und Häuser können sie sowieso das ganze Jahr abreißen.
[BREAKING] RWE wird bis zur Entscheidung des OVG Münster, spätestens bis zum 7.1.22, nicht den Hof von Eckardt Heukamp räumen. ABER: RWE kann jederzeit alle anderen Häuser & Bäume in #LützerathBleibt zerstören - bitte haltet euch also weiter bereit für Tag X! Ein 🧵
[2/5] Aus Angst, dass das OVG Münster eine Zwischenentscheidung treffen würde, die für RWE schlecht aussieht, hat der Konzern dem Gericht angeboten, von der vorzeitigen Besitzeinweisung bis zum 7.1. keinen Gebrauch zu machen. Das heißt im Klartext:
[3/5] RWE verzichtet darauf, den Hof von Eckardt Heukamp zu räumen, bis das OVG eine abschließende Entscheidung getroffen hat. Die Entscheidung kann des OVG jedoch auch vor dem 7.1. fällen und - je nach Ausgang - ist Eckardts Hof dann wieder akut bedroht. ACHTUNG:
⚠️ Nach dem #HambacherForst will RWE noch dieses Jahr #Lützerath zerstören, um weitere hunderte Mio t Kohle zu verfeuern.
Was das mit #LaschetRücktritt zu tun hat und was ihr tun könnt, lest ihr in diesem Thread.
Lützerath ist eins von 6 bedrohten Dörfern am Tagebau Garzweiler II. Es liegt als einziges der 6 Dörfer mittig im Weg der Kohlebagger. Bleibt Lützerath, ist der Tagebau am Ende. Fällt Lützerath, hat RWE freie Bahn.
Wenn wir nur eine 50% Chance auf die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze erhalten wollen, darf der Tagebau Garzweiler darf nicht erweitert werden! Das hat das @DIW_Berlin berechnet: