„Gleichgeschaltete“ Berichterstattung zur Ukraine? Solche Vorwürfe verhelfen zu Talkshow-Auftritten und Bestsellern.
Aber wie steht es um die Fakten? Ein von uns unterstütztes Working-Paper verschafft Klarheit über die deutsche Medienberichte zum Ukraine-Krieg. 🧵
Die Medienwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Maurer, @pbjost (@ifp_mainz) und @joerg_hassler_ (@ifkw_lmu) haben ca. 4300 Beiträge zur #Ukraine quantitativ inhaltsanalytisch ausgewertet, die zwischen Februar & Mai 22 in überregionalen Leitmedien (Print & Fernsehen) erschienen sind.
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu Wo es wenig zu diskutieren gibt: Bei der klaren Benennung des Verursachers gibt es ein einheitliches Bild. 93% der Beiträge benennen #Russland bzw. seinen Präsidenten #Putin als Verantwortlich für den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine.
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu Nicht alle, aber die meisten deutschen Leitmedien haben in den ersten drei Monaten des Krieges die Lieferung schwerer Waffen als sinnvoll dargestellt. Studienautor Marcus Maurer, Professor @ifp_mainz:
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu „Auch wenn die Berichterstattung nicht vollkommen einseitig war, überrascht die insgesamt starke Zustimmung zu Waffenlieferungen doch – vor allem vor dem Hintergrund vergleichbarer früherer Kriege, in denen deutsche Waffenlieferungen gar nicht zur Debatte standen.“
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu@derspiegel Auch der häufig geäußerte Vorwurf mangelnder Distanz zur Position der Bundesregierung hält dem Blick auf die Fakten nicht stand. Die Politik der #Ampel wird zwar überwiegend als einig bewertet, aber gleichzeitig inhaltlich mehrheitlich kritisch beurteilt.
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu@derspiegel Das auf unserer Website abrufbare Working-Paper zur Ukraineberichterstattung bietet weitere Analysen z.B. zur medialen Bewertung der wichtigsten Konfliktakteure oder den Themenschwerpunkten der Print- und Fernsehberichte:
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu@derspiegel Wir hoffen mit dieser Veröffentlichung zur Versachlichung der Diskussion über die Medienberichterstattung beitragen zu können. Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung:
@pbjost@ifp_mainz@joerg_hassler_@ifkw_lmu@derspiegel „Mit der breiten Material- und Datenanalyse liegt erstmals eine solide Grundlage für die weitere Diskussion über die ‚Qualität der #Medienberichterstattung‘ zum russischen Angriffskrieg vor, die nicht auf persönlichen Eindrücken beruht oder auf individuellen Mutmaßungen fußt.“
Wie lässt sich das derzeitige Umfragehoch der #AfD erklären? Dieser Frage gehen @WolfgangSchro17 @UniKassel und @BernhardWessels @WZB_Berlin im neuen OBS-Arbeitspapier „Radikalisiert und etabliert“ nach. Allein an Defiziten der Ampel liegt es nicht. 1/19
Strukturelle Gründe: Die #AfD-Wählerschaft fühlt sich vom übrigen Parteiensystem nicht mehr repräsentiert, gesellschaftlich abgehängt und vertraut den demokratischen Institutionen so gut wie kaum noch. 2/19
Viele sind überzeugt, dass die #AfD die einzige politische Kraft darstellt, die ihre Ängste und Nöte ernst nimmt. Die Wahl der AfD ist keine Protestwahl. 3/19
"Ach, könnte man die AfD nicht einfach verbieten?" - Wer hat sich das in den letzten 10 Jahren nicht schon mal gefragt. ..
Das @DIMR_Berlin sagt nun: JA, könnte man! Wir haben uns das kürzlich veröffentlichte Paper einmal genau angesehen: 🧵
@DIMR_Berlin Autor der juristischen Analyse ist Dr. Hendrik Cremer. Er hat bereits eine kritische Einschätzung zur AfD-nahen Desiderius-#Erasmus-Stiftung (#DES) veröffentlicht. Die haben auch @arnesemsrott und @tiisbosbi 2021 schon für uns betrachtet: otto-brenner-stiftung.de/des
@DIMR_Berlin @arnesemsrott @tiisbosbi Menschenrechts-Experte Cremer geht es in der aktuellen Studie um das schärfste Schwert der wehrhaften Demokratie: Erfüllt die #AfD die Bedingungen dafür, nach Art. 21 GG als eine verfassungsfeindliche Partei verboten zu werden?