Vitamin D Vergiftung (1/5): In diesem Jahr gab es in den Giftinformationszentren mehr Anfragen wegen einer (versehentlichen) Überdosierung von Vitamin D. Offenbar waren in diesem Jahr also mehr hochdosierte Vitamin D Präparate im Umlauf. #corona#vitaminD
(2/5): Vermutlich liegt dies an Corona. Es existiert der Irrglaube, dass Vitamin D ein Allheilmittel gegen Corona ist und großflächig vor einer Corona Infektion schützt. Alleine im Giftinformationszentrum Erfurt sind die Anfragen wegen einer Überdosierung um ca. 30 % gestiegen.
(3/5): Eine einmalige erhöhte Einnahme ist in aller Regel unproblematisch. Anders ist es bei langfristiger zu hoher Vitamin D Einnahme. Dadurch kann es zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut kommen. Dies kann akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen führen.
(4/5): In schweren Fällen kann dies zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen. Deshalb: nehmt Vitamin D nur ein, wenn Ihr ärztlich diagnostiziert einen Mangel habt. Eine Eigenmedikation auf Verdacht kann schwere gesundheitliche Folgen haben.
(5/5): Vitamin D ist kein harmloses Supplement, dass man bedingungslos schlucken kann. Habt Ihr Bedenken, dass Ihr einen Mangel habt, konsultiert Eure Hausärztin oder Euren Hausarzt. Bei versehentlicher auch einmaliger Überdosierung konsultiert den Giftnotruf.
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(Ethylenoxid 1/7): Es gibt immer wieder Lebensmittelrückrufe wegen einer Ethylenoxid-Belastung. Dies ist ein farbloses Gas mit süßlichem Geruch. Da es Bakterien, Viren, Pilze abtötet ist es für uns interessant. Bis 1991 war Ethylenoxid als Pflanzenschutzmittel in der EU erlaubt.
(2/7): Bis 2011 wurde Ethylenoxid in der EU zur Begasung von Lebensmitteln/Futtermitteln eingesetzt. Bei Transport/Lagerung wurden die Lebensmittel so vor(Schimmel)-Pilzen und Bakterien geschützt. Seit 2011 sind in der EU alle Anwendungen bei Lebens- und Futtermitteln verboten.
(3/7): Zur Sterilisierung von Medizinprodukten ist es noch erlaubt. Wieso wurde Ethylenoxid bei Lebens- und Futtermitteln in der EU verboten? Es wirkt erbgutverändernd und krebserzeugend. Rückstände sind also eher suboptimal, wenn wir etwas essen wollen.
(Grüner Knollenblätterpilz 1/6): Aktuell ist wieder Pilz-Saison. Bitte sammelt nur Pilze, wenn Ihr Euch 100%-sicher seid. In Aichach (Bayern) bspw. hat sich aktuell ein Paar mit dem Grünen Knollenblätterpilz vergiftet. Sie benötigen nun eine Lebertransplantation.
(2/6): Die meisten tödlichen Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen auf den Grünen Knollenblätterpilz zurück. Auch in Deutschland wächst der Pilz gerne in Symbiose mit Bäumen in Wäldern und Parkanlagen.
(3/6): In ihm enthalten sind die sogenannten Amatoxine. Schon 35-50 Gramm des Fruchtkörpers des Pilzes können bei Erwachsenen tödlich wirken. Das ist schon ein einzelner großer Pilz. Bei Kindern ist die tödliche Menge geringer. Amatoxine werden beim Kochen nicht zerstört.
(Titandioxid - TiO2; 1/11): Lasst uns über TiO2 sprechen. Ein Thread!
TiO2 ist ein Gemisch verschieden großer Partikel, die aus dem Material TiO2 bestehen. Die Größenverteilung der Partikel reicht von Nanopartikeln bis hin zu größeren Mikropartikeln. #tio2#titandioxid
(2/11): Als E171 war TiO2 bis einschließlich Juli in der EU in Lebensmitteln zugelassen. So sorgte es beispielsweise für einen schön glänzenden weißen Zuckerüberzug auf Donuts oder für eine gleichmäßige weiße Farbe des Mozzarellas.
(3/11): Seit August 2022 ist E171 als Lebensmittelzusatzstoff in der EU verboten. Der Grund dafür ist, dass es vorsichtige Hinweise gibt, dass TiO2 Vorstufen von Darmpolypen sowie Chromosomenstrangbrüche verursachen kann.
Naturkatastrophe in der Oder (1/10): Einige Wochen nach dem dramatischen Fischsterben in der Oder wird es mal wieder Zeit für ein Update. Was wissen wir? Was ist inzwischen passiert? Mitte August waren in der Oder auf der Höhe Frankfurts massenhaft Fischkadaver entdeckt worden.
(2/10): Eine alleine Ursache konnte bisher nicht gefunden werden. Zwar sind viele Schadstoffe in der Oder detektiert worden, meist reichen sie aber alleine nicht für ein gravierendes Fischsterben aus. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass es multiple Ursachen gab.
(3/10): Von den Laboren, die das Wasser analysiert haben bzw. analysieren, hört man relativ wenig. Das bedeutet aber nicht, dass nicht mit Hochdruck gearbeitet wird. Nur: es konnte kein einzelner Schadstoff in gravierender Höhe detektiert werden.
(Naturkatastrophe an der Oder - Update - 1/9): Es wird mal wieder Zeit für einen Zwischenstand über die Oder. Was hat es in den letzten 1-1,5 Tagen für neue Informationen ergeben. Spoiler: Nicht viel neues. Es wird immer noch nur spekuliert.
(2/9): Wer sich für generelle Dinge, Laboranalysen, etc. zur Oder interessiert, dem seien meine älteren Threads ans Herz gelegt. Zum Beispiel diesen hier:
(3/9): Die Algentheorie wird in den Medien hoch und runter diskutiert. Wissenschaftler des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben hohe Konzentrationen der Mikroalge Prymnesium parvum im Oderwasser nachgewiesen.
(Naturkatastrophe an der #Oder - Update - 1/10): Inzwischen sind erste tiefergehende Analysen auf Schadstoffe in den Laboren gelaufen. Es konnte bisher kein einzelner Giftstoff gefunden werden, der für das massive Fischsterben verantwortlich sein kann. #OderVergiftung
(2/10): Beispielsweise wurden keine ungewöhnlich hohen Konzentrationen an Schwermetallen wie Quecksilber im Oder-Wasser gefunden. Auch gibt es keine überdurchschnittlich hohe Belastung an Pestiziden in den Fischen.
(3/10): Dies gibt der Theorie über giftige Algen, die schwallartig ihr Toxin entlassen haben, neuen Aufwind. Einige Indizien sprechen dafür. Auch der Ungewöhnlich hohe Sauerstoffanteil in der Oder könnte dafür sprechen. Algen machen nun mal Photosynthese und Sauerstoff.