Kommentar zur (gut differenzierten) Folge von @LageNation & #Lützerath: Thema Emissionshandel ETS, der sicherstellt, dass ein bestimmmtes CO2-Budget innerhalb 🇪🇺 nicht überschritten wird - und warum #Luetzerathbleibt trotzdem einen Klima-Effekt haben kann & Rolle von Symbolen
1/n
Zusätzlich zu 🇪🇺 Vorgaben können & sollten Länder zusätzliche nationale Klimaschutzpolitik durchführen, die dazu führt, dass national weniger CO2 emittiert wird. Durch solche Signale kann dann auf europäischer Ebene der ETS stückweise nachgeschärft werden.
2/n
Dies kann durch bewusste Herausnahme von Zertifikaten (bzw. reduzierte versteigerte Mengen) oder Anpassung jährlicher Reduktionsgeschwindigkeit geschehen. Auch die Marktstabilitätsreserve kann helfen, entstehende Überschüsse automatisch zu entfernen (wenn Löschung erfolgt)
3/n
Interviews aus @FossilExit Forschung belegen, dass 🇩🇪 sich erst stärker für Anschärfung der 🇪🇺 Ziele (EU -55%; ETS-Reform, …) eingesetzt hat, nachdem es auf nationaler Ebene den Kompromiss der Kohlekommission gegeben hat (Nationaler Plan notwendige Bedingung für EU-Regelung)
4/n
Verfechter vom ETS (& oft auch die Industrie) sehen keine Notwendigkeit von irgendwelchen weiteren nationalen Regelungen (insb. Ordnungrecht). Rein techno-ökonomisches Verständnis ignoriert dabei aber die politische Komplexität und dass es ein Zusammenspiel von allem braucht
5/n
Parallel zu #Luetzerathbleibt bräuchte es in 2023 eine Beschleunigung des 🇩🇪Kohleausstiegs – sowie darauffolgend eine Anpassung der 🇪🇺 Politik ➡️auch um somit näher an das Paris-Ziel zu gelangen, da aktuelle 🇩🇪& 🇪🇺Regelungen nicht Pariskompatibel sind.
6/n
Randbemerkung: Wenn die Regierung bei ihrer Berechnung der zusätzlichen 280 Mio. t CO2 durch RWE-Deal bleiben & zugleich auf den ETS verweisen, dann müssten sie auch Zertifikate für diese 280 Millionen Tonnen stilllegen (20 Mrd € weniger Einnahmen, aber wäre gut fürs Klima)
7/n
ETS (& Markt generell) ist nicht unveränderbar,sondern kann angepasst werden
- Druck von Klimaseite (oder durch nationale Zusatzmaßnahmen) ➡️Anschärfung
- Druck von Industrie (weil national nicht genug Reformen umgesetzt wurden) ➡️Aufweichung/Anpassung des Reduktionskorridors
7/n
Es geht bei #Luetzerath nicht um Häuser
Es geht um Symbolik,dass 🇩🇪 in 2023
- mit Polizeigewalt Gewinnung der Kohle vs. 35000 Demonstrierende sicherstellt
- gleichzeitig trotz historischer Verantwortung von Ländern im Globalen Süden fordert, ihre Ressourcen im Boden zu lassen
8/n
Schuld an #Luetzerath sind nicht die Grünen, sondern verschleppte Energie- & Klimapolitik anderer. Aber Mitschuld bei Intransparenz der Entscheidungsfindung (Hinterzimmergespräche ohne Beteiligung der Bewegung) und sie bieten ggf. größte Hebelwirkung für Politikbeeinflussung
9/n
Es braucht Politik, die aktiv nicht nur Industrie, sondern auch Bewegung einbezieht
Wissenschaftliche zu berücksichtigende Erkenntnisse müssen neben techno-ökonomischen Aspekten insb. auch sozio-politische, gesellschaftliche & psychologische Elemente einbeziehen.
10/n
In diesem Thread gehe ich bewusst nur auf Zusammenhang #Luetzerath und Emissionshandel ein. Das Studienlage zeigt, dass es ohnehin keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für die Kohle unter #Lützerath gibt habe ich hier genauer erklärt 👇
ℹ️ Service-Thread #Lützerath Fakten: Im @TspBackgroundEK habe ich verschiedene Studienergebnissen verglichen und erkläre, warum es keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für die Zerstörung von #Luetzerath gibt 🏘️❎
Nach Abzug veralteter Annahmen sind Kohlevorrat & Bedarf in Garzweiler ca. 160 Mt. Kohle (+- 10 Mt. Unsicherheitsspanne)
➡️#Lützerath kann erhalten bleiben
➡️In den nächsten Jahre kann besser abgeschätzt werden, ob weitere Kohlemengen verbleiben oder fehlen 2/n
Gemäß Aussagen von Prognos überschätzt die BET Studie die Braunkohleverstromung. Ein Szenario hat mit 630 TWh im Jahr 2023 Werte deutlich über den Vorjahren 2022: 577 und 2021: 584 TWh
👇
ℹ️ Wissenschaftliche Datenbasis für die drohende Zerstörung von #lützerath 🏘️ ❗️
Wir haben als @FossilExit Forschungsgruppe die wichtigsten Fakten zu #LuetzerathUnraeumbar zusammengefasst: Hier zum Download oder im Thread 🧵 1/n #ScientistsForFuture
Das Update unserer Studie ist eine Einordnung der Landes- & Bundesregierungsbeschlüsse, welche die Grundlage für die geplante Zerstörung des Dorfes #Luetzerath darstellen.
Unser Fazit: Es gibt keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für die Zerstörung ‼️ #Luetzerathbleibt 2/n
Studien 📚von @FossilExit & Aurora zeigen, dass der vorgezogene Kohleausstieg von 2038 auf 2030:
➡️auf Grund der stärkeren Nutzung von Kohlekraftwerken in den 2020er Jahren keine zusätzliche CO2 Ersparnis bringt &
➡️nicht im Einklang mit den Pariser Klimazielen von 1,5-2° ist 3/n
Wer keine Zeit hatte meine Anhörung im @sax_lt zur Rolle von #Atomkraft und #Kohleausstieg in Zeiten von Gasengpässen und Ukrainekrieg zuzuhören hier die wichtigsten Ergebnisse im Thread [1/n] 🧵
Die Rolle der Atomkraft ist eine Phantomdiskussion und wird überschätzt, da sie nicht im Wärmesektor hilft. Sie ist teuer und unzuverlässig. Darüber hinaus fehlt Personal, Genehmigungen und Brennstäbe.
Die Auslastung von Kohlekraftwerken steigt an, wird mittelfiristg aber wieder sinken. Hierfür ist ein verstärkter Ausbau von Erneuerbaren Energien notwending, wodurch ein Kohleausstieg bis 2030 technisch weiterhin umsetzbar und klimapolitisch notwendig ist.
Unsere neueste @DIW_Berlin@CoalExit Studie zeigt
wie das deutsche Stromsystem auf einen Stopp russischer Energielieferungen (insbesondere Kohle
und Erdgas) reagieren kann, ohne den beschleunigten Kohleausstieg & Atomausstieg in Frage zu stellen. (1/n) 🧵
Neben erheblichen Mengen an Erdgas importierte Deutschland bisher auch rund 60 Prozent seiner
gesamten Kohleeinfuhren aus Russland (18 Millionen Tonnen im Jahr 2019, ohne Kokskohle). Diese
Kohleimporte sollen und können bis August 2022 vollständig beendet werden. (2/n)
In Szenarien wird neben diversifizierten Ergasimporten insb. bei der Stromerzeugung von einem großen Einsparpotential von Erdgas durch eine erhöhte Stromerzeugung aus anderen Quellen ausgegangen.
Zu jeder Zeit liegen ausreichende Kapazitäten vor, um die Nachfrage zu decken. (3/n)
Neuer @CoalExit@DIW_Berlin Wochenbericht zeigt die Möglichkeiten eines #EUGreenDeal 🇪🇺 mit 💯% #Erneuerbare bis 2040.
Das impliziert auch eine Anschärfung Deutscher Klimaziele 🇩🇪
Die wichtigsten Ergebnisse im folgenden Thread [1/n] ⏩
[2/n]
Die Emissionen in den Bereichen Strom, Transport, Gebäude und Industrie können bis 2040 auf 0 reduziert werden. Dafür braucht es einen beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien.
[3/n]
Im europäischen Stromsektor bedingt eine Einhaltung der Pariser Klimaziele den Austieg aus Kohle, Gas und Öl bis 2040. Windkraft und Photovoltaik werden die Stützpfeiler des neuen Systems.
[2/n]
Unsere @CoalExit@DIW_Berlin Analysen untersuchen drei verschiedene Szenarien für die zukünftige Entwicklung in der Lausitz.
Am besten wäre #Klimaschutz; am wahrscheinlichsten scheint derzeit der Mittelweg
[3/n]
In allen 3 Szenarien reduziert sich die Kohlenachfrage - wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. 📉