Update #Ukraine
Im Überblick:
- ukr. Armee gibt Soledar auf, Rückzug aus Bachmut wird immer wahrscheinlicher;
- gesamte Zaporizhya-Front unter Druck, russisches Vorrücken bei Wuhledar gemeldet;
- NATO-Panzer für die Ukraine: Berlin löst Domino-Effekt aus.
Thread 👇
(1/24)
Die ukrainische Armee hat den Verlust von Soledar offiziell bekannt gegeben.
Ukr. Truppen ziehen sich aus der Stadt zurück.
Die Entscheidung sei getroffen worden, um "Leben ukrainischer Soldaten zu schonen".
Der Rückzug dürfte die Lage von #Bakhmut noch weiter erschweren.
(2/24)
Zur Erinnerung:
das Schicksal von Soledar war eigentlich schon vor einigen Tagen mehr oder weniger klar.
Die "Wagner" übernahmen die Kontrolle fast über das gesamte Stadtgebiet. Es galt nur noch als eine Frage der Zeit bis Kiew dies offiziell zugibt
(3/24)
Die Zukunft der Bachmut-Garnison bleibt mit diesen Entwicklungen ungewisser denn je.
Washington rief Kiew laut Medienberichten dazu auf, sich nicht allzu auf #Bachmut zu fokussieren, da dies auf Kosten einer zukünftigen Gegenoffensive gehen würde.
(4/24)
france24.com/en/live-news/2…
Diese Meldungen wurden unter Konfliktbeobachtern als ein de facto Aufruf zu einem möglichst schnellen Rückzug aus #Bachmut aufgefasst.
#Bakhmut sei zwar symbolisch aufgeladen, dürfe aber für den zukünftigen Kriegsverlauf nicht überinterpretiert werden, so die Deutungen.
(5/24)
Andernfalls könnte die Stadt zu einer regelrechten Falle werden, wo die besten Einheiten durch einen "Fleischwolf" gedreht werden.
Die Bezeichnung "Fleischwolf von Bachmut" wurde zuvor von US- und UK-Medien eingeführt.
Hier mehr dazu 👇
(6/24)
Anders äußerte sich dazu der BND.
Die Stadt sei doch als strategisch wichtig zu bewerten.
"Fällt Bachmut, hätte das Auswirkungen auf die gesamte Verteidigungslinie der Ukrainer", heißt es.
Bachmut müsse um jeden Preis gehalten werden, so das Narrativ.
(7/24)
Die Lage vor Ort dürfte für die ukrainische Garnison jedenfalls zunehmend kritisch werden.
In den letzten Tagen setzten die Wagner-Trupps ihren Zangengriff um die Stadt fort. Mit jedem Tag finden sich die ukr. Bachmut-Truppen in einer tieferen (Halb-)Einkesselung.
(8/24)
Neben der Bachmut-Soledar-Achse setzte sich in den letzten Tagen die gesamte Zaporizja-Front in Bewegung.
Beinah auf dem gesamten 150km-langen-Frontaschnitt meldeten ukrainische Truppen massive russische Offensivversuche.
(9/24)
Die Ergebnisse der schweren Kämpfe an der Zaporizhya-Front sind umstritten.
Übereinstimmend wird gemeldet, dass russische Truppen ins Stadtgebiet der wichtigen Stadt Wuhledar einrücken konnten, die zuvor monatelang von ukrainischen Verbänden unversehrt gehalten wurde.
(10/24)
Erst meldeten dies russische Militärportale.
Später wurde dies auch von ukrainischen Quellen bestätigt, indem die südlichen Vororte des Stadtgebiets von Wuhledar als russisch kontrolliert markiert wurden.
(11/24)
Eine Relativierung des Ganzen kam ausgerechnet von russ. Feldkommandeuren.
Ja, man sei formell ins Stadtgebiet eingerückt, allerdings handle es sich um Einzelhäuser.
Die eigentliche Verteidigungslinie mit den Stellungen in den Hochhäusern liege noch voraus, so die Ansage.
(12/24)
Die Entwicklungen der letzten Tage ließen die Stimmen aufkommen, dass Moskau womöglich seine lang erwartete "Winteroffensive" nun tatsächlich gestartet habe. Es werde jetzt gedrückt, wo immer es geht.
Der Januar war da schon seit Längerem im Gespräch
(13/)
Auch im Westen mehrten sich die Stimmen, dass der gesamte Krieg womöglich auf seinen vorerst entscheidenden Moment hinausläuft.
Präsident des Europäischen Rates Charles Michel erklärte laut Medienberichten, die "nächsten 2-3 Wochen werden entscheidend sein".
(14/24)
Fast zeitgleich dazu erklärte der polnische Präsident Duda, dass der entscheidende Moment des Krieges "in einigen Monaten, vielleicht Wochen" eintreten werde.
Dies könne womöglich über "das Überleben" der Ukraine entscheiden.
(15/24)
thepressunited.com/updates/polish…
Inwiefern solche dramatischen Aufrufe berechtigt sind, ist umstritten.
NATO-Staaten scheinen die Warnungen jedenfalls ernst zu nehmen und gaben kurz nach einander massive Lieferungen westlicher Panzermodelle an die Ukraine bekannt, obwohl dies noch vor kurzem ein Tabu war
(16/24)
Den Anfang machte ausgerechnet Berlin.
Die BuReg gab bekannt, mindestens 14 Leopard-Panzer an Kiew liefern zu wollen.
Aber was noch viel ausschlaggebender ist:
Leo-Lieferungen von Drittstaaten sollen ab jetzt nicht mehr blockiert werden.
(17/24)
Bemerkenswert ist, dass es sich bei der BuReg-Zusage explizit um eines der neusten Leopard-Modelle überhaupt handeln soll - das Modell Leopard 2A6.
Dieser Panzer gilt als weltweit einer der besten überhaupt, und ist in Besitz kaum eines Landes außer Deutschland.
(18/24)
Die Ankündigung löste einen regelrechten Domino-Effekt aus.
Kurze Zeit später erklärten die Regierungen von Spanien, Portugal, Niederlande, Norwegen etc, ebenfalls Dutzende der modernsten "Leos" liefern zu wollen, die sie im Besitz haben.
(19/24)
Die Regierung von Schweden kündigte an, die "Stridsvagn 122" zu liefern - im Prinzip eine schwedische Modifikation einer Leopard 2А5.
Auch Polen gab Lieferungen von bis zu 12 Leopard-Panzern bekannt.
Angeblich sollen poln.Lieferungen dann aus deu. Beständen aufgefüllt werden.
20/
Den symbolischen Schlusspunkt in der Panzerdebatte setzte heute (Mittwochabend) Washington.
US-Präsident Biden kündigte an, 31 Abrams-Panzer an die #Ukraine liefern zu wollen.
Diese seien entscheidend für die ukrainische Armee...gerade im Hinblick auf zukünftige Gegenoffensiven.
Selbstverständlich brachen nun massive Debatten darüber aus, ob/wie NATO-Panzer den Kriegsverlauf ändern könnten.
Interessanterweise kamen in RUS und in UKR in etwa die gleichen Stimmen auf: entscheidend sie in diesem Fall weniger die Qualität, sondern eher die Quantität.
(22/24)
Ein paar "Leos" würden an der Front kaum etwas bewirken. Es würde nur Sinn haben, "Hunderte" zu liefern. In diesem Krieg entscheide vielfach die "Quantität statt Qualität".
Im Moment würde man insgesamt auf etwa 100 moderne Panzer kommen, die die NATO liefern könnte.
(23/24)
Die weitere Frage bleibt, wie schnell die NATO-Panzer in UKR tatsächlich ankommen, denn die Zeit sei knapp.
Je nach Modell ist die Rede von "Wochen" bis "Monaten".
Die ersten Panzer könnten schon Anfang Februar in der #Ukraine ankommen.
Die letzten im Sommer 2024.
(24/24)

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Jan 20
Update #Ukraine :
- schwere Kämpfe im Donbass: Bachmut de facto im Halbkessel, Spekulationen um baldigen ukr. "taktischen Rückzug";
- Kiew plant "Generaloffensive" im März;
- aus Angst vor ukr. Drohnenangriffen: auf Moskaus Dächern wird Flugabwehr installiert.
Thread 👇
(1/25)
Im Donbass toben weiter schwere Kämpfe an der Bachmut-Soledar-Achse.
Bei Soledar dürfte die Sache vorerst klar sein. Die Stadt wurde beinah komplett von den Wagner-Trupps übernommen. Dies bestätigen auch ukrainische Militärportale.
Eine Gegenoffensive wird NICHT erwartet.
(2/25)
Gleichzeitig wird deutliches Vorrücken der "Wagner" südlich von Bachmut gemeldet.
Offensichtlich nahmen sie südliche Vororte unter die Kontrolle und rücken westwärts vor.
Der Stadtgarnison droht ein Zangengriff.
Davor warnen auch ukr. Beobachter eindringlich.
(3/25)
Read 25 tweets
Jan 15
Update #Ukraine️
Im Überblick:
- verheerende Raketenangriffe quer durch das Land;
- schwere Kämpfe um Soledar, Großteil der Stadt unter Kontrolle der Wagner-Trupps;
- Verteidigungslinien werden rund um Kiew aufgebaut;
- Moskau und Minsk starten ab Montag Manöver
Thread👇
(1/25)
Russische Truppen haben eine neue Welle von schweren Raketenangriffen quer durch die #Ukraine ausgeführt.
Am Samstag färbte sich die gesamte Luftalarmkarte des Landes rot.
Laut übereinstimmenden Berichten wurden insgesamt über 100 Raketen auf das Land abgefeuert.
(2/25)
Die Angriffe wurden von Schiffen aus dem Schwarzmeer und strategischen Bombern aus rus. Hinterland abgefeuert.
Trotz massiver Arbeit der ukr. Flugabwehr wurde nur ein Teil der Raketen abgefangen.
Einschläge wurden in den Regionen Mykolaiv, Odessa, Charkiw, Kiew, Lwiw etc gemeldet
Read 25 tweets
Jan 9
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwerste Kämpfe bei #Bakhmut , russisches Vorrücken in #Soledar gemeldet;
- "Panzertrio" an Kiew zugesichert, weitere Länder erwägen Lieferung deutscher "Leoparden";
- Moskau bildet anscheinend T-90-Kampfgruppe nahe der Front.
Thread 👇
(1/25)
Schwere Kämpfe toben weiter rund um #Bachmut .
8 km nördlich konnten russische Truppen (bzw. eher die berüchtigten Wagner-Trupps) in der Stadt #Soledar offensichtlich erheblich vorrücken. Dies melden übereinstimmend sowohl russische als auch ukrainische Quellen.
#Bakhmut
(2/25)
Derzeit (Montagnacht) toben die Kämpfe wohl um das Gebäude der Stadtverwaltung von Soledar.
Zunächst meldeten dies Vertreter der Wagner-Truppe.
Danach bestätigten dies auch Videos von ukr. Soldaten, die laut Konfliktbeobachtern klar aus dem Stadtzentrum stammen.
(3/25)
Read 25 tweets
Jan 4
Update #Ukraine
Im Überblick:
- gegenseitiger Raketen- und Drohnenbeschuss über die Silvestertage;
- russische strategische Bomber nach Murmansk verlegt;
- verheerender ukr. Angriff auf Makiivka bei Donezk;
- Meldungen über "erhöhte Truppenkonzentrationen".
Thread 👇
(1/25)
Seit Tagen herrscht im #Ukrainekrieg massiver gegenseitiger Beschuss mit Drohnen und Raketen.
Russland führt seit rund einer Woche praktisch täglich Drohnen- und Raketenangriffe in der #Ukraine aus.
Am Samstag wurden Explosionen in Charkiw, Zhitomir, Mykolaiv etc gemeldet.
(2/25)
Am Sonntag gab es schwere Angriffe in Chmelnizky, wo angeblich das HQ des ukrainischen 8.Spezialeinheiten-Regiments getroffen wurde.
Ebenfalls wurden Explosionen in Dnipro und anderen Städten gemeldet.
(3/25)
Read 25 tweets
Dec 30, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- zweitägige russische Raketenangriffe quer durch die Ukraine;
- eine ukr. Flugabwehrrakete stürzt angeblich in #Belarus ab, Minsk bestellt ukrainischen Botschafter ein;
- widersprüchliche US-Einschätzungen zum Kriegsausgang.
Thread 👇
(1/25)
Russische Truppen haben zwei Tage in Folge schwere Raketenangriffe quer durch #Ukraine ausgeführt.
Einschläge wurden u.A. in den Regionen Kiew, Lwiw, Odessa, Dnipro etc. gemeldet.
Insgesamt sollen zwischen 100 bis 120 Raketen auf das Land abgefeuert worden sein, dazu Drohnen
2/25
Angeblich kamen die Angriffe in bis zu fünf Wellen, wobei die letzte davon nicht auf Infrastrukturobjekte zielte, sondern explizit auf die ukrainische Flugabwehr, die zuvor ihre Raketen auf die ersten Wellen verbrauchte und ihre Positionen aufdeckte.
(3/25)
Read 25 tweets
Dec 26, 2022
Update #Ukraine
Im Überblick:
- ukr. Truppen führen erneut Drohnenangriff auf russ. Engels-Basis aus;
- Washington gibt "grünes Licht" für weitere Drohnenangriffe in Russland;
- zunehmender "Munitionshunger" auf beiden Seiten, alte Sowjetwerke werden hochgefahren
Thread👇
(1/25)
Ukrainische Truppen haben in der Nacht zum Montag erneut einen Drohnenangriff auf den strategischen Luftwaffenstützpunkt Engels in Südrussland ausgeführt.
Die Rede ist von mindestens einer, vielleicht mehreren Drohnen.
Auf Überwachungsvideos sind mind. zwei Explosionen zu hören.
Es wird vermutet, dass der Angriff wieder mit einer oder mehreren sowjetischen Tu-141-Drohnen ausgeführt wurde.
Die "Strizh" sind in der Lage, bis zu 1000km zurückzulegen und könnten somit ohne weiteres für solche Angriffe tief im russischen Hinterland eingesetzt werden.
(3/25)
Read 25 tweets

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