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Feb 23 13 tweets 10 min read
Wie erklärt sich die höhere #Inflation in 🇦🇹 im Vgl zu
🇪🇺 und 🇪🇸? Die öfter zu lesende Mär der durch Staatshilfen getriebene Nachfrage ist es nicht, sondern nach wie vor die #Energiepreise - und die fehlende Bereitschaft der #Bundesregierung, regulierend einzugreifen: 🧵 1/11
Zur Nachfrage-These: 1. gemäß @WIFOat sanken die real verfügbaren Einkommen 2022 - und mit ihnen im IV. Quartal die realen Konsumausgaben (-2,4 % ). Letztere haben noch nicht einmal das Niveau vor der Covid-19-Krise erreicht. Von exzessiver Konsumnachfrage also keine Spur. 2/n
2. sind zwar die angekündigten Regierungsmaßnahmen riesig und Kritik insb. an der Unternehmens-Überförderung mehr als berechtigt - die 2022 wirksamen Hilfen für Haushalte sind aber nicht besonders hoch. Etwa vgl. mit 🇪🇸: 3/n
Was erklärt dann die hohe Inflation in 🇦🇹? Gut vier Zehntel der Inflation entfallen alleine auf Energie und Nahrungsmittel (Grafik Dez.) – Bereiche, die klar von der Energiekrise und dem russischen Angriffskrieg getrieben sind. Es gibt aber auch eine heimische Komponente. 4/n
So ist die Regulierung der Stromnetzverluste (arbeiterkammer.at/service/presse…), die bislang die Verbraucher:innen zahlen, wesentlich für den Anstieg im Jänner und die wachsende Differenz gegenüber 🇪🇺 verantwortlich. Dass bei den Energiepreisen noch mehr getan werden kann, beweist 🇪🇸. 5/n
Was läuft in 🇪🇸 besser? 1. Die Regierung ist bereit, tatsächlich etwas gegen den Preisanstieg und die Übergewinne zu tun. Sie haben u.a. den Strommarkt reformiert (awblog.at/energiekrise-m…) und auch in den Gasmarkt eingegriffen, zudem die Steuern auf Haushaltsenergie gesenkt. 6/n
2. haben sie das öffentliche Verkehrsangebot ausgeweitet und massiv verbilligt - mit dem Effekt, dass dort die Verkehrsleistungen um 12 % günstiger wurden, während sie sich in 🇦🇹 um 7 % verteuerten. Weitere 🇪🇸 Details: journals.akwien.at/wug/article/vi… 7/n
Weitere Inflationsspezifika in 🇦🇹: 1. Gastro & Beherbergung, wo - neben einem spezifischen saisonalen Effekt - zT die verunglückte Corona-Hilfe in Form der temporären Mehrwertsteuersenkung nachwirkt, die zuerst nicht weitergegeben, dann aber oft sehr wohl aufgeschlagen wurde. 8/n
2. Benzin und Diesel, die stärker stiegen als im Euroraum insgesamt. Einer der Gründe, warum wir als @Arbeiterkammer letzten Herbst die Preiskommission eingeschalten haben: arbeiterkammer.at/interessenvert… 9/n
3. Mieten, die - oh Überraschung - inflationsindexiert sehr viel stärker steigen als wenn die Gewinne der Vermieter:innen durch Preisanstiegslimits wie in 🇪🇸 begrenzt werden: 10/n
Die Regierung kann also noch viel mehr gegen die Inflation tun (arbeiterkammer.at/interessenvert…). Und bei der Abfederung v.a. an jene stärker denken, die am härtesten betroffen sind: die am unteren Ende der Einkommensverteilung. 11/end
Noch ein wichtiges Argument von @jtoelgyes (): der indirekte Effekt der Energiekosten insb. im Vgl. zu 🇪🇸. Siehe dazu auch eine von @Die_Schlager beauftragten Studie aus dem Vorjahr für 🇦🇹: arbeiterkammer.at/inflationseffe…

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