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Mar 8 15 tweets 4 min read
Der Frauenanteil unter Profs liegt in D bei nur 27% (Q1).

Warum sind Frauen in diesen unbefristeten wissenschaftlichen Führungspositionen nach wie vor so krass unterrepräsentiert? Drei Gründe im 🧵

(nummerierte Quellen s.u.)

#Weltfrauentag #Frauentag #Frauenkampftag

(1/15)
Grund 1: Zweierlei Maß. Für Frauen gelten andere Bewertungsmaßstäbe, von ihnen wird anderes erwartet. Sie sollen emphatisch & sorgend sein. Sind sie es nicht, werden sie aufgrund dieses vermeintlichen sozialen Mangels aussortiert, gelten z.B. als feindselig (Q2). (2/15)
Lehrevaluationen durch Studierende spielen für Bewerbungen inzwischen oft 1 Rolle. Frauen, die o.g. Erwartungen nicht erfüllen, werden darin teils als kalt & gefühllos kritisiert. Es wird bemängelt, wenn sie nicht zu allen Studierenden persönliche Beziehung aufbauen (Q3). (3/15)
Von Frauen wird erwartet, dass sie zusätzlich zu fachlichen Verdiensten & Kompetenzen emotionale Arbeit leisten (übrigens oft auch im Kollegium), während Männer sich ganz auf das Fachliche konzentrieren können. Eine Ungleichbehandlung mit Folgen für Karrierechancen. (4/15)
Grund 2: Zeitdruck für Familiengründung. Der Kinderwunsch unter Promovierenden ist mit 73% hoch (Q4). V.a. Wissenschaftlerinnen bleiben aber oft kinderlos (Q5). Warum? Weil für sie die Uhr tickt, während Männer Familiengründung nachholen, sobald sie 1 Professur haben (Q6). (5/15)
Es verwundert daher nicht, dass 3/4 der männlichen Profs Kinder haben, aber nur 1/2 der weiblichen Profs (Q7). Da #Carearbeit immer noch ungleich verteilt & Wissenschaft familienfeindlich ist, wird Wissenschaft vs. Familie für viele Frauen zur Entweder-oder-Entscheidung. (6/15)
CN sexualisierte Gewalt
Grund 3: Übergriffe in Abhängigkeit. Prekäre Arbeitsverhältnisse erhöhen Risiken für sexualisierte Gewalt (Q8). Angesichts der extremen Befristungsquote in D (92% der Nicht-Profs unter 45 befristet, Q9) betrifft das sehr viele Wissenschaftlerinnen. (7/15)
Zeigen Wissenschaftlerinnen Übergriffe an, müssen sie um ihre Karriere fürchten. Denn sie sind für Weiterbeschäftigung, Bewertung von Promotionen, Empfehlungen ... oft von denen abhängig, die die Übergriffe verüben. Und die können z.B. einfach Verträge nicht verlängern. (8/15)
Wahrscheinliches Resultat in solchen Fällen: Karriereende der Wissenschaftlerin. Solange #IchBinHanna durch Befristung derart massiven Abhängigkeiten ausgesetzt ist, wird nicht nur Machtmissbrauch begünstigt, sondern auch dessen Vertuschung. Ein unhaltbarer Zustand! (9/15)
Wichtig zu allen 3 Gründen: Einige Frauen treffen die Missstände aufgrund von zusätzlichen Diskriminierungsdimensionen besonders hart. Das gilt es auch bei der Frage zu berücksichtigen, wie sich echte & umfassende Chancengerechtigkeit erreichen lässt. Ja, wie denn? (10/15)
Berufungskommissionen müssen Gefahr doppelter Standards (auch in Evaluationen usw.) & eigene Vorurteile auf dem Schirm haben & aktiv gegenarbeiten. Es braucht endlich mehr Dauerstellen, damit für Frauen Familiengründung & Wissenschaft ernsthaft miteinander vereinbar sind. (11/15)
Hochschulen, Außeruniversitäre, Fachgesellschaften usw. müssen sich klar gegen sexualisierte Gewalt positionieren & Betroffene schützen. Auch deshalb braucht es dringend mehr Dauerstellen: Damit Melden von Übergriffen nicht das Risiko des Karriereendes mit sich bringt. (12/15)
Quellen:

Q1 (Zahl von 2021): de.statista.com/statistik/date…

Q2: Heilman, M. E., Wallen, A. S., Fuchs, D., & Tamkins, M. M. (2004): „Penalties for success: reactions to women who succeed at male gendertyped tasks“, in: Journal of applied psychology, 89 (3), S. 416–427.
(13/15)
Q3: Sprague, J., & Massoni, K. (2005): „Student evaluations and gendered expectations: What we can‘t count can hurt us“, in: Sex Roles 53 (11), 779–793.

Q4 & Q5 & Q6 & Q7: #BuWiN2021, S. 168/S.31/S. 163/S. 167
(14/15)
Q8: Reuter, M. et al. (2020): „Precarious employment and self-reported experiences of unwanted sexual attention and sexual harassment at work. An analysis of the European Working Conditions Survey“, in: PloS one 15 (5), e0233683.

Q9: #BuWiN2021, S. 30

(15/15)

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Dec 13, 2022
Die @DB_Bahn ist hinüber. Nutzungsanleitungs-🧵für alle die selten fahren:
1) Ihr werdet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unpünktlich sein. Plant großzügige Puffer ein (ca. 1/3 der Gesamtfahrzeit).
2) Je weniger Umstiege desto besser. Umstiege klappen fast nie.
3) Schaut in die App. Am Abend vorher. Am Morgen der Reise. Und immer wieder zwischendurch. Auch am Gleis, wenn Anschluss verspätet ist: Die App zeigt Gleiswechsel oft an bevor sie angesagt werden, und die Ansage ist regelmäßig zu knapp.
4) Nehmt Euch genug Essen & Getränke mit.
Verlasst Euch nie darauf, etwas im Bordrestaurant/bistro kaufen zu können. Da ist dauernd was kaputt oder das Personal fällt aus (verständlich bei dem Chaos).
5) Apropos Personal: Wer für die @DB_Bahn arbeitet, leidet wie Ihr darunter dass der Laden im Eimer ist.
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Oct 20, 2022
Liebe dt. Wissenschaft, wir müssen reden. So, wie es zwischen uns ist, geht es nicht weiter. Von mir verlangst Du volles Commitment -- im Gegenzug bekomme ich von Dir maximale Unverbindlichkeit. Damit schadest Du auch Dir selbst. Ein #IchBinHanna-🧵 (1/13)
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Dec 13, 2021
Ich hab nun verschiedentlich mit Studierenden über #Präsenzlehre gesprochen - 🧵 mit Einsichten, die für Hochschulleitungen & Dozierende von Interesse sein dürften.

1) Wir sollten die Studierenden fragen, was sie wollen, statt zu unterstellen, dass wir das bereits wissen! (1/9)
Das gilt in erster Linie für Hochschulleitungen (& Ministerien), die hier regelmäßig behaupten, "die Studierenden" wollten Präsenzlehre, und per se davon ausgehen, dass #digitaleLehre zu psychischen Belastungen führe. Dazu haben Studierende Folgendes gesagt: (2/9)
(a) Auch Präsenz wird als Belastung empfunden, weil ein Risiko besteht, sich selbst oder andere anzustecken. Anstehende Familienbesuche zu Weihnachten machen Sorge & stellen vor die bittere Wahl: Präsenzlehre vorher nicht wahrnehmen & etwas verpassen oder Familie gefährden? (3/9)
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