Weil ich heute mal wieder mit Politikern der #FDP "aneinander" geraten bin, nochmal ein kurzer 🧵, warum ich #eFuels im PKW so kritisch sehe.
1/4: Beginnen möchte ich mit Abbildung TS.9 des #IPCCReport AR6 WGIII.
In der Abbildung erkannt man, dass die Reduktion der CO2-Emssionen sehr SCHNELL erfolgen muss, falls wir das 1,5 oder auch "nur" das 2,0°C Ziel einhalten wollen.
(btw. ein riesiger Unterschied)
2/4: Und jetzt kommt die Effizienz ins Spiel. Wir haben nicht beliebig viele PV-Module. Ich kann 1 kWp PV-Module in Deutschland installieren und damit z.B. Fossilstrom verdrängen: 1000 kWh -> ~ 800 kg CO2 Reduktion
3/4: Oder ich kann die Module in der Sahara installieren und damit statt 1000kWh sogar 2500kWh erzeugen. Wenn ich diese jedoch in eFuels inkl. DAC umwandle, bleiben unter dem Strich nur 300 kg Reduktion.
4/4: Und was man nicht vergessen sollte. Mit PV-Modulen allein ist es ja nicht getan. Man braucht noch Elektrolyseure, Direct Air Capture (DAC)- und eFuel-Synthese-Anlagen.
Und in der Sahara auch noch irgendwoher WASSER!
Fazit: Es hört sich so schön einfach an. Wir kippen einfach #eFuels in die #Verbrenner und #Heizungen. Das ist aber schlicht illusorisch. Das bindet zu viele Ressourcen. Ressourcen, die wo anders fehlen.
Die notwendige Reduktionsgeschwindigkeit lässt sich so nicht erreichen.
Den Thread von @niklashoehne hänge ich hier noch an. Lesenswert!
Mal wieder große Aufregung um Wärmepumpen - befeuert von den üblichen Verdächtigen.
Dabei ist der Vorschlag von Habeck nicht neu und auch sehr vernünftig. Sogar für den Altbau mit Heizkörpern und 75°C Vorlauftemperatur. 🧵
1/9: Beispielfall: Großes Einfamilienhaus mit schlechter Isolierung. Ich habe mal 75°C Vorlauftemperatur bei -16°C eingestellt. Meist sind die Heizkörper großzügig dimensioniert, dass auch weniger ausreichen. Aber wir wollen uns ja den Extremfall anschauen.
2/9: Den Wärmebedarf nehmen wir mit 40.000 kWh Gas an. Entspricht rund 4.000 L Öl.
Weil immer wieder behauptet wird, die PV-Anlagenbesitzer würden nur die Allgemeinheit finanziell belasten...
Ein paar Anmerkungen... 🧵
1/5: 2022 dürften fast alle neueren PV-Anlagen die Allgemeinheit DIREKT entlastet haben.
Der durchschnittliche Stromwert unserer Einspeisung lag bei 24ct/kWh. Unsere Anlage hat damit für ein Plus von 1000€ auf dem EEG-Konto gesorgt.
2/5: Natürlich war dies nicht immer so. 2021 lag der durchschnittliche Stromwert mit 7 ct/kWh noch unter der Einspeisevergütung und sorgte auf dem EEG-Konto für ein Minus von 182 €.
Jetzt mal wieder was Konstruktives: Auswertung Heizstrombedarf 2022:
➡️
Insgesamt haben wir 4627 kWh für Wärmepumpe und Splitklima benötigt. In die Auswertung basiert auf Strommix-Stundenwerten (Netz/PV/Batterie).
Natürlich ist ein großer Teil Netzstrom (61%). ➡️
Dennoch führt der PV-Stromanteil zu einer deutlichen Reduktion des durchschnittlichen kWh-Preises.
Trotz vergleichsweise hoher Netzstromkosten 2022 (Awattar Hourly) ergab sich ein durchschnittlicher Heizstrompreis von 25,7 ct/kWh ➡️
1/4: Erzeugt haben PV+Wind 2022 188 TWh. Der Durchschnittliche Erzeugungspreis lag durchgehend über 10ct/kWh. Damit dürften viele Wind- und PV-Parks keine Marktprämie erhalten haben. Sie haben somit "subventionsfrei" produziert.
2/4: Je kleiner die Residuallast (Stromverbrauch minus PV+Wind), desto niedriger der Strompreis. Die LOESS-Fits für jeden Monat zeigt die nächste Grafik.