Erinnert ihr euch noch an die Mitteilung von @klausholetschek zu den massiv steigenden Zahlen zum Thema #Cannabis und Psychosen? Diese Mitteilung habe ich zum Anlass genommen und habe Kontakt zum bayrischen Staatsministerium für Gesundheit aufgenommen. Ein Thread 1/x
Mich hat im Besonderen Interessiert, wie die Daten erhoben wurden und wie es zu diesen Zahlen kommen soll. Wie die Daten erhoben worden könnt ihr folgendem Bild entnehmen. Es ist ein Screenshot der Antwortmail. 2/x
In diesem Zusammenhang ist wichtig zu wissen, dass nicht einzelne Personen, sondern die Behandlungsfälle betrachtet wurden. Ein Behandlungsfall steht im festen Zusammenhang aus Patient, Praxis und Krankenkasse. (Vgl. § 21 Abs. 1, Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä)) 3/x
Die Daten dienen allein der Abrechnung. Weiter besteht hier die Gefahr, dass durch Arzt- oder Kassenwechsel ein neuer Fall angelegt wird. Dies führt dazu, dass die Zahl der Behandlungsfälle keinen Rückschluss auf die konkrete Patientenzahl zulässt. 4/x
Ein weiteres interessantes Detail ist der Diagnoseschlüssels F12.7 (Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung durch Gebrauch von Cannabinoiden). Hier reicht die reine Annahme, dass die Psychose durch einen weit vorhergehenden Konsum zurückzuführen ist. 5/x
Diese Diagnose ist leider auch eine Art #LowHangingFruit. Es muss keine Intoxikation vorliegen. Weiter ist der Zeitraum zwischen Auftreten der Symptome und dem letzten Konsum nicht definiert. 6/x
So kann also bei einem Anamnesegespräch die Erwähnung eines weit zurückliegenden Konsums zu dieser Diagnose führen. Ein kausaler Zusammenhang kann so nicht hergestellt werden. 7/x
In der Vergangenheit wurde dieses Phänomen oft als #Flashback beschrieben. Bis heute gilt diese Theorie als nicht bewiesen. 8/x
Ein ähnliches Problem haben wir auch bei der genannten Diagnose F12.5 (Psychotische Störung durch Gebrauch von Cannabinoiden). Zur Diagnosestellung ist es ausreichend den Konsum von #Cannabis oder eines #Joints während des Anamnsesegessprächs einzuräumen. 9/x
Hierbei ist zu beachten, dass in Deutschland nicht auf #Cannabinoide getestet wird. Wir wissen also nicht ob es sich um originäres #THC, oder um ein #NPS aus der Gruppe der #Cannabinoide handelt. Hierbei ist die wesentlich höhere Potenz synth. Cannabinoide von Relevanz. 10/x
Die Probleme bei der Datenerhebung wurden auch bereits durch die EU bestätigt. Wir haben im europäischen Raum keine validen Daten zu den Psychosefällen durch THC oder synth. Cannabinoide. 11/x
Wir sehen also, dass die von @klausholetschek angeforderten Daten nicht die nötige Grundlage bieten um einen Rückschluss auf die durch #Cannabis verursachten Psychosenfälle zulässt. 12/x
Weiter wurde bewusst die schwammige Diagnose F12.7 (#Flashback) hinzugenommen. Diese Diagnose dient hierbei allein der Überhöhung der Fallzahlen. 13/x
Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass die „Studie“ zum Thema #Cannabis und #Psychosen nicht die nötigen Anforderungen erfüllt um eine valide Aussage zu treffen. 14/x
Ich möchte nun aber die Chance nutzen und mich direkt an @klausholetschek wenden. Herr @klausholetschek, wie kommen sie darauf derartige Informationen ohne Angabe der Datengrundlage über ein öffentliches Ministerium zu verbreiten? 15/x
Eine derartige Herangehensweise dient allein ihrer #Parteiposition und schadet den Mitbürgern*Innen nicht nur in Bayern, sondern der ganzen #Bundesrepublik. Und sie wollten eine #sachlicheDebatte 😆 16/16
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Habt ihr euch eigentlich gefragt, warum @klausholetschek das macht, was er macht beim Thema #Cannabis? Nunja in diesem Thread möchte ich meine Gedanken dazu mit euch teilen. 1/x
Zunächst ist auffällig, dass der Fokus besonders auf Kinder und Jugendliche abzielt, was die Wirkung nach Innen angeht. Hier geht man den gleichen Weg, den man auch beim §219a gegangen ist. 2/x
Dies ist nichts weiter als eine Diskursverschiebung um die Position der Bundesregierung zu diskreditieren. Denn machen wir uns nichts vor. Einen funktionierenden Kinder- und Jugendschutz kann man nur auf einem regulierten Markt effektiv etablieren. 3/x
Hallo alle zusammen. Ich möchte den heutigen Tag dazu nutzen euch aufzuzeigen, warum die aktuelle Berichterstattung zum Thema #Cannabislegalisierung klar einem #Stigma unterworfen ist und warum #Suchtmediziner die falschen Ansprechpartner sind. (1/12)
Wie wir alle mitbekommen haben werden immer wieder #Suchtmediziner zum Thema der #Cannabislegalisierung befragt. Hier unterliegen gerade die Medien einem Trugschluss und überschätzen die Bedeutung dieser Gruppe massiv. (2/12)
Zunächst betrachten #Suchtmediziner nur einen kleinen Teil der betroffenen Konsumentengruppe. Wie wir gesichert wissen entwickeln in etwa 9% der Konsumenten ein Suchtverhalten. (3/12)
Hier merken wir wieder, wie oberflächlich sich @Claudiusseidl mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Hier ein paar Details, die der Autor bewusst verschweigt und somit ein falsches Bild zeichnet. 1/x
Zunächst gehören Oxicontin und Heroin zu der Stoffklasse der Opiode. Beide Substanzen haben auch eine ähnlich hohe Potenz. Wie man diese einfach unterscheiden soll? Nun es sind andere Moleküle. Man kann sie menschlich sensorisch nicht unterscheiden. Es ist ein weißes Pulver. 2/x
Weiter verschweigt der Autor, dass bei einer vermeintlichen Suchterkrankung eine Behandlung in den USA nicht mehr weitergeführt werden darf. Dies führt dann z.B. durch den Bezug über den Schwarzmarkt. Hier bietet Heroin einfach das besser Preis-Leistungsverhältnis. 3/x
Ich habe so einen Hals. Ihr glaubt es nicht. Da steht ein @_FriedrichMerz hinter einem Mikrofon und schwadroniert über das Prinzip von #FördernUndFordern. Ich bin dem System entkommen. Nicht durch Fleiß, nicht durch Einsatz. Nein es war ein Anwalt, der mich da raus brachte. 1/x
Meinen ersten Termin werde ich nie vergessen. Es ging nicht darum Gutachten oder Atteste wahrzunehmen. Nein. Es ging allein darum, dass ich eine Eingliederungsvereinbarung unterzeichne. Das ich gesundheitlich nicht mehr voll einsatzfähig war kümmerte niemanden. 2/x
Statt auf die Gutachten der Ärzte und Rentenversicherung einzugehen wurde versucht mich in Niedriglohnarbeit zu zwingen. Es wurde versucht, dass ich mich entscheide. Man setze mich unter Druck. Entweder Rente, zu diesem Zeitpunkt war ich 27 Jahre alt, oder Billiglohn. 3/x
Hallo nochmal in die Runde.
Der Thread von @multitalentfrey und meiner zum @ErfurtHelios und SuPre e.V-Komplex scheint einige Wellen zu schlagen und ich möchte euch nun eine Möglichkeit präsentieren, wie sich diese Verquickungen nutzen lassen. (1/x)
Wir wissen, dass Daniel Weise Polizeioberkommissar ist. Dadurch hat er direkten Einblick auf die aufgegriffenen Fälle, was das Thema BtM angeht. Er hat die Möglichkeit vor Gericht eine Therapie vorzuschlagen. In dieses Einzugsgebiet fällt die @ErfurtHelios. (2/x)
Dr. Englert betreut diesen Bereich im @ErfurtHelios.
Ihm wird hierbei die Möglichkeit gegeben eine Konsumstörung zu attestieren auch wenn diese nicht vorliegt. Wie wir wissen ist der Konsum z.B. von #Cannabis nur in wenigen Fällen pathologisch. (3/x)
Hallo alle zusammen. Heute möchte ich euch Dr. Ekkehart Englert vorstellen. Dr. Englert ist Chefarzt für Psychotherapie und Psychosomatik im Helios Klinikum Erfurt @ErfurtHelios. Er gab ein Interview bei der Suchtprävention Erfurt. (1/x)
Ich beschränke mich hier nur auf die dicken Fehler, die in diesem Interview vertreten sind. Eine detaillierte Einordnung, der massiven Fehler, die Dr. Englert bei seinen Ausführungen macht, würde den Rahmen von Twitter sprengen. (3/x)