Weil der FAZ-Beitrag über den Zustand der VWL (u.a. mit Jakob Kapeller @heterodoxnews/ @ifso_due) ⬇️ wieder ein paar unterkomplexe #EconTwitter-Reaktionen provozierte, ein Service-Thread mit ein paar Erkenntnissen aus der Pluralo-Forschung. 1/12faz.net/aktuell/karrie…
1. Einen guten Einstieg zur Problematik, mit Verweisen auf aktuelle Forschung, bietet nach wie vor das Impulspapier @PluralEcon.⬇️plurale-oekonomik.de/wp-content/upl… [PDF] Es ist nicht zu viel verlangt, zumindest das zur Kenntnis zu nehmen. Mindestanspruch an die, die mitreden wollen! 2/12
Die VWL-Lehre im deutschsprachigen Bereich war Gegenstand von Untersuchungen, die deren Einseitigkeit belegen.
Darüber hinaus gibt's schon lange div. inhaltliche Auseinandersetzungen, zB seitens der Integrativen Wirtschaftsethik, feministischen Ökonomik & #economyiscare, zur Subsistenz in der Ökonomik & ökonomischen Misanthropie etc. Aber das würde jetzt zu weit führen.😉 11/12
Der springende Punkt: Es gibt nun, im Jahre 2023, empirische Befunde, die div Probleme in der VWL *belegen*. Viele Schwierigkeiten, die im FAZ-Beitrag⬇️ faz.net/aktuell/karrie… erwähnt sind, wurden untersucht. Wer das nicht zur Kenntnis nimmt, argumentiert nicht seriös! 12/12
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#AusGruenden mal wieder ein etwas längerer Thread, dieses Mal zur »antifaschistischen Wirtschaftspolitik«. Und ja, es wird um VWL & ökonomische Misanthropie gehen. Aber der Reihe nach. 1/24
cc #EconTwitter @NicolePunkt @JennyGnther @StephanKaufman1 @JoergWimalasena @PluralEcon
Die Begrifflichkeit »antifaschistischer Wirtschaftspolitik« wird aktuell @IsabellaMWeber gebraucht, z.B. hier spricht sie im Interview @tazonline ⬇️(aber auch in diversen Tweets). 2/24taz.de/!6047444/
Was sie mit »antifaschistischer Wirtschaftspolitik« meint, sagt sie in folgender Passage.⬇️👉 Sie spricht damit wichtige Punkte an, die für Deutschland vor allem durch die Studien zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit bestätigt werden.3/24 taz.de/!6047444/
@martinlindner Mir ging's um dem Widerspruch dort. Und ehrlich gesagt ist das, was er dort schreibt, ziemlich oberflächlich. Es gibt nen JEL Code B5 aeaweb.org/econlit/jelCod… & damit halbwegs "offziell" eine Auflistung dessen, was "heterodox" ist. (Zur Antwort auf Deine Frage gleich...) 1/n
@martinlindner Jedenfalls entziehen sich Historical, Institutional & Feminist Economics seinem Makro-Narrativ. Ich als sozialwiss. Pluralo würde noch weitere Ansätze finden (Wirtschaftsstile). Was seinen Makro-Eindruck bestätigen mag, das ist die Dominanz heterodoxer Modellökonomiken 2/n
@martinlindner Mit Dominanz meine ich das Feld der Pluralen Ökonomik; da findest Du zB in DE viel postkeynesianisch angehauchte Ökonomik. "Historisch" gab's auch ein größeres Interesse an Sraffa (Neoricardianismus). Das ist Modellökonomik. Dazu gehört auch Komplexitäts- & Evolutionsökonomik.3/n
Interessant. Danke für den Hinweis @SebastianHuhnh1! Aber ich verstehe die Frage nicht ganz. Dort⬇️ faz.net/aktuell/karrie… kommt doch mit Jakob Kapeller (@heterodoxnews) @ifso_due ein heterodoxer Prof zu Wort, dessen Position/ Einschätzung zur Trendwende ich übrigens teile. 1/7
Ich als Pluralo-Ökonom, der in dem Bereich auch forscht, aber viel mit normativen Fragen zu tun hat, hätte hier nur einen etwas anderen Zugang, der mich etwas in Zurückhaltung in der Kritik an einem »neoklassischen« Mainstream anleitet. 2/7
Ich sehe daher die Situation auch deutlich kritischer, ⬇️oxiblog.de/plurale-oekono… : Von der ursrüngl. Forderung nach einer deutlich sozialwissenschaftlicheren Ökonomik (die normative Fragen berücksichtigt, weniger Modell-Ökonomik ist) sind wir noch weit entfernt. 3/7
Zunächst möchte ich aber einen löblichen Punkt hervorheben: Es wird klar & deutlich »[e]in deprimierendes Menschenbild« identifiziert & kritisiert, dass »davon ausgeht, dass Menschen eher faul sind und nur die Sprache von Sanktionen und kalten ökonomischen Anreizen verstehen.« 2/
Mensch könnte hier noch ergänzen, dass dies nicht nur in Politik & Medien, sondern auch in der Ökonomik verbreitet ist. Wichtig wäre es außerdem, dies auch klar als das zu adressieren, was es ist: eine abwertende Haltung (Klassismus, Menschenfeindlichkeit). 3/
Ich stimme @Fionnindy hier⬇️ zu, möchte aber darauf hinweisen, dass diese Strohpuppen-Argumentation zu #IchbinHanna noch einen zweiten Effekt hat: Es wird gar nicht über den Bedarf an Dauerstellen gesprochen. 1/7
Das Absurde ist ja, dass wohl nicht alle befristeten Stellen, aber vermutlich doch ein sehr großer Teil davon zu Dauerstellen werden sollte. Diese notwendige Diskussion wird mit der Strohpuppe (alle entfristen) schon im Vorfeld abgewürgt & präventiv eine Hypothek aufgedrängt. 2/7
Kommt es nämlich dann doch zu der Diskussion über Dauerstellen, kann unter dem Eingeständnis, nicht alle Befristungen zu entfristen, die Zahl der Dauerstellen ruhig klein bleiben: Mensch wollte ja nicht alle entfristen.🙄 3/7
Der Beitrag zeigt gut, wie verengt das standard-ökonomische Blick ist. Selbst wenn Ökonom:innen sich mit »Rassismus« beschäftigen, wird das Problem in aller Regel nicht wirklich erfasst. 2/6