Weil der @Murgpirat gerade frägt zu wiki.piratenpartei.de/Bundesparteita…
1.schon zur letzten Europawahl habe ich unterschrieben, das ich kein Mitglied einer anderen Partei bin.Ich habe zwar b-ge.de gegründet und war dessen stellv.BuVo das im Rahmen einer Doppelmitgliedschaft.
Denen (bge) habe ich klar gesagt, dass ich nur bis März 2017 zur Verfügung stehe. Es war ein Experiment, ob es a) möglich ist in allen 16 Bundesländern anzutreten, mit der richtigen Organisation. Check abgehackt ist es.b) ob eine monothematische Partei stimmen ziehen kann und es
von den Piraten ein Fehler war die Monothematik aufzugeben. Ebenfalls Haken hinter, die Monothematik aufzugeben war kein Fehler. Ein Thema alleine bringt weniger Stimmen als die Piraten haben.
Und weil @Murgpirat nochmal nachgefragt hat. Zur letzten Europawahl war ich auch auf der Aufstellungsversammlung und wollte für die Liste kandidieren.Die Aufstellungsversammlung war der Meinung von den 96 möglichen Kandidaten nur 9 aufzustellen, was ich bis heute für einen Fehler
halte. Ausserdem haben sie das faule Ei das uns die Grünen gelegt hatten nach oben gewählt. Auch das war ein Fehler. Glücklicherweise haben wir dann einen sehr sehr fähigen Piraten in das Europaparlament gebracht. Trotz der ganzen Schwierigkeiten.
Undabhängig davon habe ich die Unterlagen zur AV der Europawahl ausgefüllt damals und da gibt es ein Blatt nach den deutschen Wahlgesetzen, dass du unterschreiben musst, dass du kein Mitglied einer anderen Partei bist. Dieses habe ich wahrheitsgemäss ausgefüllt.
Solange du nicht kandidierst kannst du nach Satzung beider Parteien in beiden Parteien Mitglied sein. Das ist kein Zufall, weil ich die Satzung des b-ge.de geschrieben habe. Ich schiess mir ja nicht mit einem Experiment selbst ins Knie.
Wie komme ich nun zu den Piraten. Ich war von meinem 15ten Lebensjahr (1980) als Gründungsmitglied der jungen Liberalen bis zum Jahr 2009 Mitglied der FDP. Mit den Liberalen war ich bereits vorher unzufrieden, aber zu einem Austritt hatte es nicht gelangt.
2006 rum erfuhr ich von einer neuen Partei. Sie hatte mich von Anfang an als Nerd angesprochen. Ich hatte mich vorher schon bei #Freedomforlinks engagiert. War im Usenet sozialisiert und Internet war schon lange kein Neuland mehr für mich.
Manche Fäden sind auch auseinandergelaufen und das Foebud nicht mehr der Laden von Lutz Donnerhacke ist und digitalcourage das gleiche ist, hat bei mir ein bisschen gedauert. War beim AK Vorrat so ein wenig der Ahaeffekt immer die gleichen Leute.
Auch der Spiegel der Softpiraterie und die Bezeichnung der Copyrightindustrie von Musik über Verlag bis Software aufzugreifen und sich selbstbewusst Piraten zu nennen gefiel mir. Gerade in der Politik werden Ideen geklaut wie die Seuche.Da interessiert sich keiner für den Urheber
Aber im Gegensatz zu manchen Hurraneulingen bin ich doch etwas konservativ. Schon vor 2009 wurde mir von Piraten gesagt, ja dann tritt doch bei, wir haben die Doppelmitgliedschaft. Erzähle ich auch deswegen, weil es Piraten gibt, die mir die Aktion mit BGE übel genommen haben.
Ich so damals zwischen 2006 und 2009 - ich bin Mitglied der FDP und das mit der Doppelmitgliedschaft mache ich nicht. Ausserdem wollte ich mir den Laden in Ruhe anschauen. Aber 2009 entschloss ich mich dann - ach was solls bin ich halt jetzt Mitglied in einer Kleinpartei. Lieber
in der richtigen Partei mit den richtigen Werten als in einer Partei die zwar in den Bundestag kommt aber ständig ihre Werte verrät. So Bürokratieabbau fordern und als erstes mit der Hotellobbysteuer die Bürokratie verschärfen. Jetzt reichte es endgültig. Tschüss FDP.
Programme sind geduldig und die Freiburger Thesen sind bei der FDP eh schon lange in die Tonne gewandert. Was nützen die besten Forderungen, wenn sie hinterher in der Regierung komplett verraten werden. Dafür ist man nicht Mitglied in einer Partei.
Die Piraten hingegen haben auch Probleme. Nicht was die Werte anbelangt, sondern das sie Idealisten aufsaugt wie ein Schwamm. Diese werden dann in drei bis vier Jahren verheizt, weil die Partei keine Hürden kennt. Du kannst eintreten und Bundesvorstand werden.
So kommt es das viele Fehler immer und immer wieder gemacht werden. Auf Erfahrung von alten Hasen wird nicht gehört, weil die haben es ja "verbockt" - die Partei liegt ja nur am Boden, weil die zu dumm sind und es falsch machen. Jetzt kommt "Hoppla hier komm ich" und macht es
besser. Auch eine Motivation das b-ge.de Experiment zu starten. Dutzende von Wahlkämpfen organisiert und gestartet und bei Neulingen gegen die Wand geredet. Konzept und Plan entwickelt, wie man in allen 16 Bundesländern antreten kann. Habe selbst nicht geglaubt,
dass das funktioniert. Aber schlau daher reden kann ja jeder. Der Beweis ist das einzige was zählt. Ich habe es mir bewiesen. Es hat geklappt. Für mich war auch das eine Befriedigung. Und wenn mir nochmal jemand daher kommt "Hätten wir doch..." "Würden wir doch..." dann kann ich
da hin zeigen und sage "Machs nach." Erzählt mir keinen Bockmist. Weder die Monothematik ist unser Problem noch die Anzahl der Personen. Für BGE reichten bundesweit so ca. 300 Leute. Das langt.
Aber klar es müssen die 300 Richtigen sein und sie müssen gemeinsam an einem Strang ziehen und sich nicht in Flügelkämpfen mit sich selbst beschäftigen. Nicht Landesverband gegen Landesverband stimmen aus Prinzip, weil die Bayern halt scheisse sind oder sonstigen Vorurteilen.
Neueingetrettene Idealisten können die Partei durchaus bereichern, weil sie wohldurchdachte Programmpunkte in die Partei bringen, die manchmal so perfekt durchdacht sind, dass sie morgen Gesetz werden könnten.
Ich war übrigens mal BGE-Gegner und wurde von solchen Idealisten überzeugt, warum das BGE eine gute Sache ist. Die brachten es fertig das BGE am Bundeshaushalt 2013 komplett durchzurechnen. Ist halt witzlos, wenn du keine Macht hast es umzusetzen.
Das übrigens mit einer Systemsicherheitsreserve, das war nicht mal grob kalkuliert, sondern hätte möglicherweise bei gutlaufender Wirtschaft dem Bundeshaushalt noch Gewinn gebracht. Zufriedene Bevölkerung und ein Gewinn im Bundeshaushalt - ein Traum.Gewählt haben sie uns trotzdem
nicht. Die Piraten hatten gute Konzepte waren von einer monothematischen Partei von 2006 bis 2013 im Grunde zu einer Vollpartei herangewachsen, kam aber nie in den Bundestag. Und dann begannen die Diskussion, ja wären wir doch mal lieber bei einem Thema geblieben.
Ständig dieses "Hätten wir dies gemacht" "Hätten wir jenes gemacht" wären wir doch so aggressiv wie die AfD, Themen statt Köpfe hat nicht funktioniert usf. usf. Oder Delius "Die Piraten haben von Politik keine Ahnung."
Piraten haben von Politik mehr Ahnung als jede andere Partei, was den Idealismus anbelangt. Wovon sie tatsächlich keine Ahnung haben ist das sie aktiv bekämpft werden. Das ständig irgendein faules Ei reingelegt wird, das die Idealisten bei der Arbeit stört.
Zwar hat das die Partei nicht gänzlich zerstören können, aber der Schaden ist sowohl in den Wahlergebnissen als auch in der Mitgliederzahl ersichtlich. Ich für meinen Teil war mir 2009 schon bewusst, dass ich in eine Kleinpartei eingetreten bin. Teils war sie erfolgreicher
als ich damals dachte. 2009 begannen wir zum Beispiel die #WLANKlage es dauerte bis zum Europäischen Gerichtshof und wieder zurück, bis wir da was bewirkten und hinterher hat @CSU und @CDU frech von uns geklaut. Bitter dabei, das die Klage ein Verlustgeschäft war. Aber politisch
war es definitiv ein Erfolg. Oder das Volksbegehren Studiengebühren. Zuerst habe ich mir tausendmal anhören können, das geht nicht, weil da geht es um Geld. Ein solches Volksbegehren ist verfassungsmässig nicht möglich.
Nachdem ich argumentierte, dass ich nur einen Satz im Hochschulgesetz ändern möchte, der kein Wort von der Finanzierung enthält und dieser Satz nur den Effekt hat, dass die Studiengebühren dann nicht mehr existieren, fingen wir an zu sammeln.
Als dann die ersten Erfolge beim Unterschriftensammeln kamen, haben uns die @fw_bayern schlecht kopiert. Mit deren Mitgliederzahl hatten die uns schwups überholt. Aber letztlich war es ein Erfolg. Scheiss drauf, dass die geklaut haben.
Politik ist harte Arbeit - übel für mich persönlich ist vielleicht, dass noch irgendwer mir auch nur einen Cent dafür gezahlt hat. Manchmal wird auch nur auf mir rumgetrampelt und ich werde gehasst. ich bin ein verrückter Idealist.
Und dann ständig diese die Piraten sind tot. Gut dann bin ich halt tot - denk mal drüber nach.
"Im Zuge der Digitalen Revolution aller Lebensbereiche sind trotz aller Lippenbekenntnisse die Würde und die Freiheit des Menschen in bisher ungeahnter Art und Weise gefährdet." unverändert seit 2006 im Programm der @Piratenpartei

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May 4
Genaugenommen ist es falsch zu sagen das Geld die Welt regiert. Geld ist letztlich nur die Abbildung von menschlichen Schuldverhältnissen und menschlicher Macht. Nicht selten wird die Macht dazu benutzt Geldströme in die eigene Tasche umzudirigieren statt die menschliche Existenz
als solches einen Wert zuzugestehen. Der Diebstahl bei den Armen führt dann zu noch mehr Reichtum welches mache Mächtige noch nicht mal mehr vernünftige einsetzen können und quasi in ihrem Reichtum ersticken.
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May 3
Die @CSU und @Markus_Soeder kennt maximal 17% der Welt und bezeichnen das als ganze Welt. Gestern bei #Lanz zu beobachten. Mehrmals von "ganze Welt" geschwafelt und interessanterweise unterbricht ihn auch keiner. Sprich der Moderator, Dunz und @MFratzscher kennen auch nur 17%
@CSU @Markus_Soeder @MFratzscher Hat mir es übrigens trotz #Pressefreiheit gezeigt, wie einfach es ist zu lügen. Der Begriff "ganze Welt" kam meines Wissens zuerst in der Atomkraftstory der @ARD_Presse und weil das quasi von dem ÖRR abgeseget ist benutzt es jetzt die Politik ständig.
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May 3
"Wenn in den Nachrichten alles in Ordnung ist, dann stimmt im Journalismus etwas nicht. Mittwoch ist #WorldPressFreedomDay"
schreibt die @UN nur der Umkehrschluss wäre falsch, wenn nicht alles in Ordnung ist,dann heißt das noch lange nicht, dass der Journalismus in Ordnung ist.
Tatsächlich stört mich an dem Tweet der @UN,das er suggeriert, dass nur die Einheitspresse einer staatlichen Intervention falsch ist. In der westlichen Welt kann auch mit viel Geld gelogen werden wie @axelspringer und Co beweisen.Da wird die Pressefreiheit
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May 2
Ok statistische Lebenserwartung ist die eine Geschichte, wenn du aber in deiner Generation merkst, das dir Leute in deinem Netzwerk wegsterben, die für dich wichtig waren, dann pfeifst du auf die Statistik.
Übrigens beeindruckend wie schnell hoch engagierte und extrem vernetzte Leute vergessen werden. Image
Warum ich das vielleicht auch schreibe, weil ich nichts mehr darreisse. Der eine war eh Berufpolitiker von der SPD und kandidiert nich mehr und macht einen auf Rente. Der andere war von der FDP und ist mit 51 viel zu früh ins Grab gestiegen.
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May 1
Den Dummen ist einfach nicht klar das Rupert Murdoch, Matthias Doepfer und Co Kampforgane betreiben einer Milliardärsclique ist, die den Klimawandel gar nicht aufhalten will, weil sie sich mehr Profite davon versprechen. Die bilden sich ein, das Desaster überleben zu können.
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Apr 28
Der deutsche Fetisch der Berufsausbildung ist schon faszinierend. Ich habe in meinem Leben Callcenter-Agents ausgebildet, obwohl ich nie diese Berufsausbildung genossen habe. Das gab es 1980 als Berufsbild nicht. Was meine eigene Berufsausbildung anbelangt, hatte die nichts
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