1. WIE SIEHT ES HISTORISCH MIT DEM DEUTSCHEN STROMAUßENHANDEL AUS?
Deutschland war von 2003 bis 2022 Jahr für Jahr Nettoexporteur für Strom. 2022 war D. zweitgrößter Exporteur in der EU mit einem Exportüberschuss von 26,5 TWh (finanzieller Überschuss 5,3 Milliarden €)
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2. UND WIE LÄUFT ES NUN 2023 ?
Auch 2023 sind wir bisher Nettoexporteur mit einem aktuellen Exportüberschuss von 6,4 TWh.
Dieser Überschuss stammt allerdings fast vollständig aus dem 1. Quartal. Für den Mai und vermutlich auch danach wird es ein Defizit geben
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3. DAS HAT DOCH SICHER MIT DEM ATOMAUSSTIEG ZU TUN, OOODER ?
Wegen dem Zeitpunkt könnte man das denken. Mitte April sind ca. 4 GW nukleare Leistung abgeschaltet worden
Gravierender war aber ein Einschnitt kurz vorher. Das Drosseln der fossilen Verstromung um rund 7,5 GW
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4. WARUM DROSSELT MAN DIE EIGENE PRODUKTION NUR UM DANN STROM ZU IMPORTIEREN ?
Das geschieht nicht selten. Im Moment (anders als 2022) ist die Lage auf dem europäischen Strommarkt recht entspannt und Strom wird vergleichsweise günstig angeboten.
Hingegen ist das...
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...Selbstproduzieren mit fossilen Kraftwerken wg. der Brennstoffe & CO2-Zertifikate teuer und oft nicht rentabel
5. IST DAS NUN GUT ODER SCHLECHT ?
Solange genug Strom auf dem Markt ist und die Preise günstig sind ist es gut für das Klima und auch wirtschaftlich vernünftig
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6. WORAUS WURDE DER STROM GEMACHT, DEN WIR IMPORTIEREN ?
Weder überwiegend aus Atom & dreckiger Kohle (zusammen 29,8%) noch ausschließlich aus Wind- & Wasserkraft (zusammen 39%)
Hier der Strommix des IMPORT-Stroms der 30 Tage v. 16.04. bis 14.05.2023:
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...Eingeteilt in drei Hauptkategorien bestand der Importstrom bis jetzt aus :
EE 46,6%; Nuklear 16,1% und Fossil 37,3%
7. WELCHEN ANTEIL HAT DER IMPORTSTROM AN UNSEREM GESAMTSTROMVERBRAUCH ?
Aktuell importieren wir (netto) im Ø 83 GWh/d
Das sind 6,7% unseres Bedarfs
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8. WAS SIND DIE VORTEILE ?
Unser Strommix verbessert sich und die spezifischen CO2-Emissionen der Stromerzeugung nehmen ab.
Der Monat April 23 hatte mit 394g/KWh trotz Atomausstieg das bisher beste Monatsergebnis in Deutschland.
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9. IST ES NICHT UNSOLIDARISCH GEGENÜBER UNSEREN NACHBARN, PLÖTZLICH ZUM NETTOIMPORTEUR ZU WERDEN ?
Nettoimporteur zu werden wohl gar nicht Ziel. Eher eine ausgeglichene Handelsbilanz.
Und warum sollte es "unsolidarisch" sein, solange genug Strom angeboten wird?
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10. UND WENN DER STROM MAL KNAPP WIRD ?
Die jetzt gedrosselten fossilen Kraftwerke sind ja nicht weg, sondern nur gedrosselt.
Im Notfall (bei uns oder woanders) kann man die Leistung ja wieder hochfahren.
12/12
Falls dazu noch Fragen offen sind, kann man mir die gerne stellen.
12/12
Und falls noch weitere Fragen da sind, können die gerne gestellt werden....
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Die Zahl von 2 Mill. angeschlossenen Batteriespeichern wurde kurz nach Ende des 1. Halbjahrs 25 überschritten. Bis 2015 hatte es praktisch gar keine gegeben.
Insgesamt liegt die Kapazität dieser Speicher nun bei 21,4 GWh...
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..und die Leistung bei 14,5 GW
Zur Übersicht unterteile ich die Speicher in 3 (nicht ganz trennscharfe) Kategorien:
Blau = In Betrieb Orange = In Betrieb o. In Arbeit (laut MaStR)
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Die Heimspeicher, die meist zusammen mit PV-Anlagen verbaut werden, machen mehr als 99,5% der Speicheranzahl und mit aktuell 16,24 GWh rund 76% der vorhandenen Speicherkapazität aus.
Nur rund 18.200 der 2 Millionen Speicher gehören nicht in diese Kategorie.
In #Förderstedt, Gemeinde Staßfurt (Sachsen-Anhalt) hat in dieser Woche der demnächst größte #Batteriespeicher Deutschlands (Leistung 300 MW, Kapazität 714 MWh) Baubeginn.
Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Bauherr ist das deutsch-norwegische..
..Unternehmen #EcoStor, das auch bereits (seit März 25) den aktuell größten #Batteriespeicher in Deutschland (238 MWh) in #Bollingstedt bei Flensburg (siehe Bild) betreibt und parallel ähnliche Projekte an weiteren Stellen in Deutschland vorantreibt...
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Die Investitionssumme des Projekts in #Staßfurt/Förderstedt wurde nicht genannt. #EcoStor weißt aber darauf hin, daß das Projekt komplett eigenfinanziert sei & keine öffentlichen Mittel dafür aufgewendet würden
90% der Gewerbesteuereinnahmen gehen an die Gemeinde Staßfurt..
..Vattenfall Wärme Berlin für das Berliner Fernwärmenetz das Heizkraftwerk Reuter West um. Dort soll der bisherige Steinkohlebetrieb auf Gas umgestellt werden und mittelfristig auch für grünen Wasserstoff geeignet sein...
Heizkraftwerk Reuter West:
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Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) sind zur Zeit etwa 900 MW an Großwärmepumpen zur Nutzung von Fluß-, See- oder Abwasser in Planung oder Bau
Neben den bereits genannten Projekten in Hamburg, Mannheim und Berlin betrifft die u.a.:
NettoImport 2025 gesamt: 10,20 TWh von 259,8 TWh (3,9% vom Bedarf)
#Energiewende
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Während der obere Tweet die inländische #Stromerzeugung (1,133 TWh) zeigte, folgt hier die Zusammensetzung der inländischen #Bedarfsdeckung (1,234 TWh) mit den Importen:
Dieses Abwasser hat auf Grund von Fäulnisprozessen selbst im Winter eine Temperatur von über 12°, was den Energieaufwand für die Wärmepumpe, beim Aufheizen auf 95° reduziert.
Aktuell wird in Hamburg...
Klärwerk Köhlbrandhöft
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..die Fernwärme noch zu 64% als Nebeneffekt der Kohleverstromung produziert. Dieser Anteil soll bis 2030 auf Null sinken.
Neben Großwärmepumpen wird die Wärme auch aus Industrieanlagen, Müllverwertung Power to Head und einem Wärmespeicher kommen.
Aktuell wird gerade ein FAZ-Artikel im Netz herumgereicht, der den Eindruck erweckt, die Französische #Nationalversammlung hätte einen Stopp des Ausbaus für #Wind & #Solar beschlossen.
Tatsächlich ist es so, dass das rechtsextreme Rassemblement National..
..(RN) im Parlament einen Moment ausgenutzt hat in dem kaum jemand von Macrons Bündniss der Mitte und der linksgrünen Nouveau Front Populaire anwesend war, um überraschend ihren Gesetzentwurf in 1. Lesung durchzudrücken