Die #Rezession ist nicht überraschend. Wir erleben eine höchst unsoziale Rezession, die auf dem Rücken der Menschen mit geringen Einkommen stattfindet — diese erfahren individuell eine 2-3 Mal höhere #Inflation und ihre Löhne sind viel schwächer als die Preise gewachsen.
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Diese soziale #Schieflage wird sich noch mind. 1 - 1,5 Jahre fortsetzen. Denn auch 2023 dürfte die #Inflation mit 6 % hoch bleiben und über den Lohnerhöhungen liegen. Und die stark gestiegenen Zinsen bremsen die Investitionen und damit auch die Lohnentwicklungen.
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Wir können nicht mit einer baldigen Erholung rechnen, sondern wir könnten eine längere Zeit der Stagnation oder mit geringem Wachstum erfahren. Diese Krise hat die soziale Schieflage auf eine dramatische Weise erhöht.
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Menschen mit geringen Löhnen und Einkommen werden in vielen Fällen noch mindestens fünf Jahre benötigen, bis die Kaufkraft ihrer Löhne und damit der Lebensstandard wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben wird.
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Diese soziale Krise wird der Bundesregierung auf die Füße fallen, wenn sie nicht eine hohe Priorität auf die Entlastung von Menschen mit geringen Einkommen legt. Anstelle 30 Milliarden € durch einen Industriestrompreis für Unternehmen und viele weitere Milliarden…
für die Entlastung von Spitzenverdienern auszugeben, sollte die Politik die knappen Gelder nutzen, um Menschen mit geringen Einkommen und Löhnen stärker zu unterstützen.
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Teile des Widerspruchs auf meine 10 Thesen gegen einen #Industriestrompreis argumentieren, das Ziel dieser Subvention sei eine schnellere Elektrifizierung (plus H2), also Übergang von Industrieprozessen mit fossilen Energieträgern zu Strom.
Dieses Argument ist legitim und wichtig, es rechtfertigt jedoch per se keine Blanko-Subventionieren von Strom:
Es ist richtig, dass die Elektrifizierung schneller vonstatten geht, wenn der Preisunterschied zwischen Strom und fossilen Energieträgern groß ist. Dieser Preisunterschied war jedoch niemals größer als heute (durch den Krieg und durch die Einführung/Erhöhung des CO2 Preises).
These #1:
Ein #Industriestrompreis bremst die ökologische und digitale Transformation, wenn er alte Strukturen zementiert anstelle eine Erneuerung der Industrie zuzulassen.
Er wird langfristig eine Deindustrialisierung verstärken, und nicht verhindern, wenn er die Chancen für neue, innovative Ideen und Unternehmen verschlechtert.
These #2:
Eine #Deindustrialisierung ist eine Gefahr – nicht jedoch primär wegen hoher Energiekosten, sondern wg einer verschlafenen Transformation. Die Stärke des Wirtschaftsstandorts 🇩🇪 und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen hat nie auf günstigen Energiekosten beruht.
Wichtige Analyse zum Mythos der Lohn-Preis-Spirale: #Löhne sind moderat gestiegen und haben 2022 kaum zur #Inflation beigetragen, der starke Anstieg der #Gewinne der Unternehmen jedoch deutlich mehr — auch in der Industrie und energieintensiven Branchen.
Dieser Unterschied ist nochmals deutlich stärker, wenn man die Produktivität und andere Faktoren mit berücksichtigt und sich die Kostensteigerungen pro Stück anschaut.
Interessant: in der Industrie waren die Lohnsteigerungen 2022 gerade einmal so hoch wie die #Produktivität, der Preisanstieg wird ausschließlich durch höhere Gewinnmargen der Unternehmen erklärt.
Die US-Notenbank Federal Reserve versucht mit ihrem heutigen langsameren Kurs der #Zinserhöhungen einen schwierigen Spagat zwischen #Preisstabilität und Finanzstabilität.
Die Entscheidung ist riskant, weil sie Unsicherheit schafft über Kurs und Prioritäten. Der wichtigste Grund ist wohl die Sorge, dass man mit einem Kurswechsel mehr Sorgen über die Gesundheit von Banken und des Finanzsystems preisgeben würde, als zu diesem Zeitpunkt lieb ist.
Es ist wohl die Sorge um selbsterfüllende Erwartungen und eine Vertrauenskrise in den Kapitalmärkten. Man will vermeiden, dass Sparer und Investoren ihre Gelder abziehen und damit eine Bankenkrise (mit) auslösen, die die Wirtschaft in schwierigen Zeiten in eine Rezession treibt.
Niemand kann zu jetzigen Zeitpunkt ausschließen, dass die Turbulenzen im Bankensektor auch in 🇩🇪 und Europa zu signifikanten Beeinträchtigungen bei Wachstum und Wohlstand führen. #Banken#Credit_Suisse
#Finanzkrisen sind per Definition kaum vorhersehbar. Die systemischen Risiken im Finanzsystem sind heute deutlich geringer als während der Lehman-Pleite im September 2008. Viele Finanzinstitute verfügen über mehr Eigenkapital und Absicherungen.
Aktuell ist meine größte Sorge, dass es zu einer #Panik auf den Kapitalmärkten kommt, da niemand weiß, welche Banken noch in Schieflage geraten könnten. Eine solche Panik könnte zu sogenannten selbsterfüllenden Erwartungen führen.
Ein vermeintlich starkes Argument ist, die Kommunen, und viele ihrer kommunalen Einrichtungen und Unternehmen, könnten deutliche Lohnerhöhungen nicht bezahlen. …
Es stimmt, dass viele Kommunen in einer schwierigen finanziellen Situation sind.
Aber, drei Argumente geben eine andere Perspektive:
1. 30 % der Kommunen in 🇩🇪 sind finanzschwach und überschuldet. Dies sind sie jedoch meist schon seit mehr als 20 Jahren, und dies hat nichts mit der gegenwärtigen Krise und den Mehrkosten für Energie und Geflüchtete zu tun.