Heutiges Thema meiner Serie: Vitamin B2 (Riboflavin). Das oftmals vergessene Vitamin! Alle reden immer über B12, dabei ist B2 auch ein durchaus kritisches Vitamin in der veganen Ernährung. B2 ist als Baustein von Coenzymen wesentlich am oxidativen Stoffwechsel beteiligt. Ein
Mangel führt zu Wachstumsstörungen bei Kindern sowie zu Störungen der Haut und Schleimhaut, was sich u.a. durch Entzündungen im Mundraum und Risse in den Mundwinkeln (sog. Rhagaden) äußern kann. B2 ist viel in Milch- und Milchprodukten sowie in Innereien aber auch sonstigem
Fleisch enthalten. Ein Mangel ist daher bei Omnivoren selten. Bei Veganern gibt es widersprüchliche Studiendaten. In einer US-Studie im Jahr 1999 lag die Versorgung mit B2 sogar deutlich über den Empfehlungen, zwei weitere Studien (Majchrzak et al. 2006; Waldmann et al. 2003)
zeigten jedoch, dass 30-48% der Veganer unzureichend mit Riboflavin versorgt waren. Da die Hauptquellen von B2 tierischen Ursprungs sind, sollten Veganer auf ihre B2-Zufuhr achten oder B2 substituieren. Lebensmittel, die viel B2 enthalten sind Pilze (v.a. Champignons), Spinat
Grünkohl, Sojabohnen und Nüsse. Auch in Weizenkeimen und im Weizenbier (auch in der alkoholfreien Variante) ist viel B2 enthalten. Der Bedarf an Vitamin B2 steht übrigens in Zusammenhang mit dem Energiebedarf und ist daher bei Sportlern erhöht. Bei unzureichender Zufuhr kann
daher die Leistungsfähigkeit vermindert sein. Insbesondere Sportler mit hohem Aktivitätsniveau sollten daher auf eine adäquate B2-Zufuhr achten und ggfs. Substituieren.
Fazit: B2 ist ein durchaus kritischer Nährstoff für Veganer, muss aber nicht obligat substituiert werden. Wer
viel von o.g. Lebensmittels konsumiert, sollte ausreichend versorgt sein. Wer diese Lebensmittel jedoch nicht regelmäßig isst oder Symptome eines B2-Mangels hat, macht nichts falsch, wenn man ein Vitamin-B-Komplex-Präparat einnimmt ( dieses muss auch nicht unbedingt täglich
eingenommen werden, es reicht auch, ein solches Präparat gelegentlich (z.B. 2-3x pro Woche) einzunehmen). #goVegan#vegan#Ernährungsmedizin
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Heute ein Thread zum Thema Studien über #Ernährung, ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt. Ihr kennt das alle: Fast täglich kann man in sozialen Medien, Zeitungen und Boulevardblättern etwas über eine neue Studie zu Ernährungsthemen lesen. Am einen Tag liest man, dass #Fleisch
tödlich ist, am nächsten Tag, dass der Mensch nicht ohne Fleisch leben kann. Zu nahezu jedem Lebensmittel finden sich positive und negative Studien, der eine schwört auf #Kohlenhydrate, während andere Gruppen diese verteufeln und lautstark #lowcarb und #keto propagieren. Selbst
zu Lebensmitteln, die jeder Mensch als gesund einstufen würde, finden sich bei entsprechender Suche über Literaturdatenbanken auch Studien, die dies scheinbar widerlegen.Doch woran liegt das und wie sollte man als Laie damit umgehen? Oder kann sich einfach jeder das herauspicken,
Immer wieder hören wir von vermeintlichen #Impfschaeden. Hier mal eines (von vielen) Beispielen, wie diese Geschichten zustande kommen: 49-jähriger Patient, starker Raucher, in der Vorgeschichte bereits zwei Tumoren der Lunge mit OP, Chemotherapie und Bestrahlung. Jetzt vor
3 Monaten Erstdiagnose einer hochgradig reduzierten Pumpleistung des Herzens. Kam gestern in Begleitung der Schwester zu mir, die Schwester wetterte bereits beim Vorgespräch, dass das Herz "nur wegen der Sch... Impfung kaputt sei". Zeitliche Einordnung: Patient zweimal geimpft,
letzte Impfung 10/21. Die Tumoren traten bereits vor den Impfungen auf (starker Raucher!!) und zwischen der Herzerkrankung und der letzten Impfung liegt ein Zeitraum von über 12 Monaten. Häufiges ist häufig, manchmal ist es auch ein Zebra, wenn man Hufgetrappel hört, aber in
Heute der letzte Teil der Mini-Serie, es geht um veganen Ei-Ersatz: Das Eigelb enthält Lezithin, welches eine emulgierende Wirkung hat und daher vielseitige Verwendung in Backwaren und Saucen findet. Aber es ist längst nicht mehr notwendig, für diese Zwecke ein tierisches Produkt
zu verwenden, da es sehr viele pflanzliche Alternativen gibt. Zum Backen kann man z.B. Soja- oder Lupinenmehl verwenden oder ein Ei-Ersatz-Pulver (die meist auf Basis von Soja oder Süßlupine hergestellt werden). Soja und Lupinen enthalten nämlich ebenfalls Lezithin und erreichen
die gleiche emulgierende Wirkung. Darüberhinaus gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, das Hühnerei zu ersetzen, die ich hier stichpunktartig aufführen möchte: Mit einem Esslöfel Chiasamen oder einem EL geschroteten Leinsamen, die man vorher einige Minuten in Wasser quellen
Mal wieder eine Geschichte über #Heilpraktiker. Ein Patient von mir (schwere koronare Herzerkrankung, Z.n. Vorderwandinfarkt und Bypass-OP, dazu pAVK und Carotisstenose) nimmt schon seit vielen Jahren Atorvastatin ein und hat dieses Medikament bislang auch gut vertragen. Nun
hatte er sich bei einem Heilpraktiker vorgestellt, der ihm erzählt hat, man könne das Cholesterin auch auf "natürlichem Wege" mit Ernährung und Artischocken-Kapseln senken. Ich habe mir letztlich in einem ausführlichen Gespräch lange Zeit genommen, um dem Patienten zu erklären,
warum dies in seinem Fall eben keine gute Alternative ist. Bei Gefäßerkrankungen, insbesondere bei fortgeschrittener KHK, ist eine aggressive Senkung des LDL-Cholesterins unbedingt erforderlich. Wir streben dabei LDL-Werte und 55 mg/dl, bei manchen Patienten sogar < 40 mg/dl an.
Heutiger Teil der Mini-Serie: Thema: Fleisch- und Wurstalternativen. Das sicher strittigste und emotional besetzteste Thema. Oft beginnt die Diskussion ja schon mit der Frage: Warum wollen Veganer*innen überhaupt Fleischimitate essen, wenn Sie Fleischprodukte ablehnen?Die Antwort
darauf ist eigentlich recht simpel: Ein Großteil der Veganer*innen hat den Fleischkonsum nicht wegen des Geschmacks, sondern aus ethischen Gründen beendet. Viele sind auch an eine traditionelle fleischbasierte Küche gewöhnt, so dass der Umstieg oftmals schwer fällt. Daher ist für
viele Menschen die Umstellung auf vegane Kost mit Fleischersatzprodukten leichter. So weit, so gut. Sowohl ethisch als auch ökologisch trifft der Konsument mit Fleischersatzprodukten die bessere Wahl. Aber wie sind diese aus gesundheitlicher Sicht zu bewerten? Wir lesen viel
Ein unsäglicher Titel und ein schwacher Artikel, der Essstörungen, ungesunde Ernährung (Junkfood) und vegane Ernährung einfach mal in einen Topf wirft und mit unsachlichen Argumenten Veganismus als eine modische Panne deklariert.
Unter Berufung auf die Ernährungsmedizinerin Dr. Anne Fleck wird hier versucht, den Veganismus als eine Modeerscheinung darzustellen, die erstens ungesund sei und zweitens des "Frieden des gemeinsamen Familienessens" störe. Zudem reduziert die Autorin vegane Ernährung auf
"Jugendliche, die sich nur von veganen Ersatzprodukten mit zahlreichen Zusatzstoffen ernähren". Im gleichen Atemzug werden Teenager genannt, die sich ausschließlich Cola und Fastfood reinziehen. Warum ist diese Darstellung gleich in mehreren Punkte falsch? 1. Schauen wir erstmal