„Aber Hitler hat doch auch für Arbeitsplätze gesorgt und bestimmt war nicht alles schlecht!“ Ich las diese Woche an einer Schule in #Zwickau aus „Unter Nazis“. Neben Kommentaren wie „Nazi zu sein, ist hier wieder total cool geworden“ freue ich mich aber über das Interesse. (1/6)
Die Kids wollen so viel wissen und auch wenn extrem-rechtes Gedankengut sehr verbreitet ist, merke ich, dass die Köpfe rattern. Persönliche Erfahrungen mit rechter Gewalt lassen die Leute nicht kalt. Ich bin mal wieder hin- und hergerissen zwischen Frust und Hoffnung. (2/6)
Kids mit Migrationsgeschichte berichteten derweil, dass sie sich schon länger nicht mehr alleine in die Innenstadt trauen. Chats in die Nazipropaganda geschickt wird, kennt jede*r und Sticker wie dieser sind im Viertel der Schule allgegenwärtig. (3/6)
Auch wenn diese Formen der Bildungsarbeit und Gesprächsrunden etwas bewirken - wie man die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse an Orten wie Zwickau umkehren will, wird mir immer mehr zum Rätsel. Man arbeitet gegen Windmühlen. (4/6)
Am Wochenende berichtete mir ein Aktivist aus Thüringen von persönlichen Bedrohungen und davon, dass er darüber nachdenke einen Koffer für den Notfall zu packen. Den Reisepass bereit legen, damit man im Falle einer AfD-Regierung noch schnell ausreisen könne. (5/6)
Frust und Resignation wird in demokratischen und antifaschistischen Kreisen leider immer wahrnehmbarer. Mir fällt‘s oft schwer der motivierte junge Mann zu bleiben, der ich mit 16/17 Jahren war und das tut irgendwie weh. Aber hilft ja alles nix. Lasst den Kopf nicht hängen! (6/6)
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Angriff auf Geflüchtetenunterkunft, extrem-rechte Normalisierung & Rechtsruck - @AktivistiZ möchte darauf aufmerksam machen und etwas entgegensetzen. Deswegen teile ich hier den Aufruf zur Demonstration am kommenden Sonntag, heute in einer Woche, in #Zwickau: (1/9)
Freie Presse am 12. Mai 2023: "Angriff auf neue Asylunterkunft in Zwickau". Dieser Vorfall steht nur exemplarisch für die Gewalt die AfD, Freie Sachsen, III.
Weg und Nazis aller Couleur in Städten wie Zwickau auf Geflüchtete, Linke und Nicht-Rechte ausüben, während… (2/9)
…Konservative und die so genannte "schweigende Mehrheit" zu Mittäter*innen werden. Kurz vor dem Vorfall in der geplanten Geflüchtetenunterkunft in Eckersbach kündigten jene Faschist*innen in rassistischen Hetzreden an, dass Sie "solange wiederkommen, bis… (3/9)
„Wann schlagt ihr zurück?“, „Macht ihr Kampfsport?“ oder „Was hältst du von #LinaE?“ sind wohl die am häufigsten gestellten Fragen nach meinen Lesungen von „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“. Hier der Versuch einer Antwort. (1/x)
Als ich mit meinen Mitstreiter*innen in #Sachsen aktiv wurde für Klimagerechtigkeit, Antifaschismus und Menschenrechte dachte ich nicht daran eines Tages mit diesen Fragen konfrontiert zu sein. Heute sind diese Fragen dauerpräsent. (2/x)
Sie werden von Renter*innen, Linken, Schüler*innen oder Familienmitgliedern gestellt. Von allen. Der Grundtenor dieser Fragen: „Deine Schilderungen von rechter Gewalt geben mir kein Gefühl von Sicherheit. Habt ihr schonmal daran gedacht euch selbst zu verteidigen?“ (3/x)
Noch am 28.03.2023 schrieb die @freie_presse nach einem extrem-rechten Protest vor der Unterkunft in #Zwickau: „Man werde so lange wiederkommen, bis das Projekt Asylbewerberheim beendet sei, kündigt ein Redner an.“ (1/4)
Ich will deren Drohungen eigentlich absolut nicht reproduzieren, fühle mich aber verpflichtet aufzuzeigen, wie Ernst die Extreme-Rechte es damit scheinbar meint. Jetzt hat zum Glück noch niemand in diesem Block gewohnt. (2/4)
Doch was passiert, wenn’s nicht mehr um kaputte Heizungssysteme sondern um Menschen geht? Wo bleibt der Plan, um diesen unsäglichen #Rassismus künftig zu verhindern? Wie kann es sein, dass es vor Ort noch nichtmal geschafft wurde ein verurteilendes Statement abzugeben? (3/4)
Das Statement der Städtischen Verkehrsbetriebe #Zwickau. Es ist voll von Relativierung oder dem Verweis auf‘s Private und endet mit leerer Phrase: „Auch wir möchten, dass Zwickau als weltoffene und friedvolle Stadt wahrgenommen wird.“ Meine Antwort in den folgenden Tweets. (1/6)
Wenn Ihnen wirklich am Herzen liegt, dass Zwickau als weltoffene und friedvolle Stadt wahrgenommen wird, dann müssen sie Ihren Worten Konsequenzen folgen lassen. Es geht hier übrigens auch nicht um das „private Handeln von Herrn Uhlmann“, sondern um das, was er… (2/6)
…öffentlich auf seiner Website, auf Instagram und auf Facebook geteilt hat und das sind nunmal Dinge, die dem Zwickau als einer „weltoffenen und friedvollen Stadt“ widersprechen, für jeden einsehbar. Worüber ich schreibe, ist nicht geheim. (3/6)
Runenschrift und ein rotes eisernes Kreuz - nicht irgendwo, sondern auf Bussen der Städtischen Verkehrsbetriebe #Zwickau. Seit Jahren fahren diese Busse hier und der Inhaber des beworbenen Tatoo-Studios zeigt sich währenddessen mit Kriegswaffen in Tschechien. (1/5)
Heiko Uhlmann ist Besitzer eines Tattoo-Studios, postet auf Facebook fleißig AfD-Beiträge und propagiert neonazistische Slogans, wie „white lives matter“. (2/5)
Er tätowiert eine schwarze Sonne, einen Messermann mit Reichsadler-Mütze oder Manfred von Richthofens, deutscher Pilot im ersten Weltkrieg: „Der rote Baron“. All das ist für Zwickau anscheinend wenig bedenklich. Denn die Busse fahren bis heute. Stand 18.03.2023. (3/5)
#Zwickau. Polenzstraße. Fast sieben Jahre lebte das NSU-Kerntrio hier. Gestern fand das vierte Dialogforum der Stadt zur „Aufarbeitung“ statt. Heute sah ich vor dem ehemaligen Wohnort wieder Sticker des III. Wegs. Die NeoNazis sind noch da. Sie feiern den NSU. Ein Thread. (1/10)
Das gestrige Dialogforum im Rathaus stand unter folgender Fragestellung: „Wie sollte Erinnerungskultur in Zwickau aussehen?“ So wurde gestern eine Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Dokumentationszentrum vom @RAASachsen und dem @ASA_FF_eV vorgestellt. (2/10)
Viele Anwesende reagierten mit Stirnrunzeln. Eine Mehrheit im Zwickauer Stadtrat ist für ein solches Zentrum aktuell wohl kaum vorstellbar. Ängste über Image, dass an den Bürger*innen vorbei entschieden würde oder die Haltung des Wegwischens bestimmen den Diskurs. (3/10)