Spielten bei der Vergabe von Fördergeldern im Verkehrsministerium private Kontakte des Abteilungsleiters #Bonhoff eine Rolle? Das Ministerium kommt nun nach interner Untersuchung zu dem Schluss: Alles in Ordnung, die Vorwürfe seien haltlos. Warum das nicht überzeugt, ein 🧵1/
In dem nicht-öffentlichen Untersuchungsbericht kommt das Ministerium zu dem Schluss, ein Fehlverhalten habe es nicht gegeben. Allerdings wird eingeräumt, dass die persönlichen Freundschaften zwischen dem verantwortlichen Abteilungsleiter und Verbandsvertretern bestehen. /2
Das Ministerium bestätigt außerdem Medienrecherchen, wonach Bonhoff mit den beiden Vertretern des Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands mehrfach gemeinsam in den Urlaub gefahren ist. Das deutet auf große Nähe hin. /3
In eine Förderentscheidung zugunsten des Verbands sei der Abteilungsleiter allerdings nicht direkt eingebunden gewesen. Fragwürdig hier aber: Das Ministerium räumte zugleich ein, dass die Verbandsfreunde sich mit Förderanliegen persönlich an Bonhoff gewandt hatten. /4
Diese Anliegen habe Abteilungsleiter Bonhoff dann an die Fachebene weitergeleitet, aber eben nicht selbst entschieden. Insofern war Bonhoff an dem Prozess trotz der persönlichen Nähe eben doch beteiligt, wenn auch nicht an der finalen Entscheidung. /5
Das weist auf einen unzureichenden Umgang mit Interessenkonflikten hin. Bonhoff hätte sich direkt befangen erklären müssen und auf offizielle Kanäle verweisen sollen. Wenn der Chef ein Anliegen an die Mitarbeitenden weiterleitet, ist von einem gewissen Einfluss auszugehen. /6
Offen bleibt auch, was es genau bedeuten soll, dass die privaten Kontakte im Ministerium „bekannt“ waren. Hat Bonhoff formal einen möglichen Interessenkonflikt angezeigt? Oder waren die Freundschaften lediglich vom Hörensagen im Haus bekannt? /7
Brisant ist der Fall außerdem, weil es tatsächlich immer wieder Kritik gibt, dass das Ministerium Gelder einseitig zugunsten der Brennstoffzelle vergäbe und der Ausbau der Elektromobilität so verlangsamt werde. /8 tagesschau.de/investigativ/k…
Der Fall zeigt für uns erneut, dass die Regeln und Verfahren für den Umgang mit Interessenkonflikten in Ministerien nicht ausreichen. Die Bundesregierung sollte dringend ihre Compliance-Regeln und -Verfahren überarbeiten. Mehr: /9lobbycontrol.de/kurzmeldung/ve…
Übrigens wird in einem Leitfaden für Verantwortungsträger zu Interessenkonflikten in Vergabeverfahren der EU-Antibetrugsstelle OLAF eben jene hier vorliegende Fallkonstellation als Beispiel angeführt. Quelle: /10 esf.at/wp-content/upl…
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Jetzt ziehen wir vors Landgericht! 💪Noch immer sitzt der Lobbyverband @Wirtschaftsrat im Parteivorstand der @CDU und profitiert so von privilegierten Zugängen ins Machtzentrum der CDU. Das ist undemokratisch. Worum geht es? 👇1/10
Der Wirtschaftsrat der CDU ist ein unternehmerischer Lobbyverband – und KEIN Parteigremium. Schon seit Jahren sitzt der Wirtschaftsrat als Dauergast mit Rederecht im #CDU-Parteivorstand. Das ist undemokratisch und rechtswidrig. /2
Deswegen haben wir schon im letzten Jahr eine Klage des CDU-Mitglieds @Neite_L vor dem CDU-Parteigericht unterstützt. Die Klage wurde im Mai aus formalen Gründen abgelehnt – Neite sei als einfaches Parteimitglied nicht klageberechtigt. /3 lobbycontrol.de/lobbyismus-und…
Fördert das Verkehrsministerium unter Volker #Wissing einseitig bestimmte Technologien und bremst so den Ausbau der Elektromobilität aus? Dieser Verdacht drängt sich mit Blick auf die Personalie Klaus #Bonhoff auf. Worum geht es? 🧵1/11
Bonhoff ist seit 2019 Leiter Grundsatzfragen im Verkehrsministerium und dort für die Verteilung von Fördergeldern zuständig. Im Ministerium ist offenbar lange bekannt, dass Bonhoff im Straßenverkehr vor allem auf Wasserstoff und Brennstoffzellen setzt. /2 tagesschau.de/investigativ/k…
Das ist fragwürdig, denn: Selbst die Autoindustrie setzt kaum noch auf die Brennstoffzellen-Technologie. Stattdessen habe die deutsche Industrie laut Fachleuten vor allem Nachholbedarf in Sachen Elektro-Mobilität. /3 spiegel.de/auto/wassersto…
Das Handelsblatt berichtet heute, dass es auch im Verkehrsministerium offenbar einen Fall unsauberer Vergabepraktiken gibt: Im Fokus steht Abteilungsleiter Klaus Bonhoff und die Vergabe von Millionensummen an Akteure, deren Chefs er persönlich kennt 1/8
Mit 1,8 Mio € wurde der Dt. Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) gefördert , um ein Netzwerk zu schaffen - eigentlich ein Verbandszweck, der von Mitgliedern bezahlt werden sollte. Ein Unternehmen erhielt 28 Mio € für ein Vorhaben, das im Ressort des BMWK liegt 2/8
Beide Förderungen sind also an sich schon auffällig. Und in beiden Fällen sind die Begünstigten laut Handelsblatt Freunde des zuständigen Abteilungsleiters Bonhoff. Das Verkehrsministerium sollte hier dringend Transparenz herstellen und die Vergaben prüfen! 3/8
Hallo Team von @Markus__Lanz, in der heutigen Sendung diskutiert bei euch u.a. MdB Frank #Schäffler von der #FDP zum Solarausbau. Man muss wissen: Schäffler leugnet den Klimawandel & ist in einem Netzwerk aktiv, das weltweit neoliberale & klimaskeptische Denkfabriken fördert 1/6
Schäffler hat den FDP-Widerstand gegen das #Gebaeudeenergiegesetz angeführt. Was viele nicht wissen: Er ist Gründer und Geschäftsführer der Denkfabrik "Prometheus", die den Begriff Freiheit missbraucht, um jegliche staatliche Eingriffe, z.B. zum Schutz des Klimas, abzuwehren. /2
Prometheus steht auch im Lobbyregister, die Denkfabrik verweigert dort aber die Auskunft über ihre Geldgeber und ihre Lobbyausgaben. Schäffler gibt seine Tätigkeit als Prometheus-Geschäftsführer wiederum nicht auf seiner Bundestags-Seite an. Transparenz geht anders! /3
Die #Ampel will das #Lobbyregister nachschärfen. Sehr gut! Damit kommt die Ampel endlich in die Gänge in Sachen Lobbykontrolle und Transparenz. Am Freitag wird der Gesetzentwurf im Bundestag beraten. Was steht drin, was ist gut und was weniger? 🧵 1/11
Insgesamt gibt es viele gute und wichtige Nachbesserungen, die die Aussagekraft des Registers deutlich erhöhen und Lobbyismus transparenter machen werden:
👍 Alle Lobbyakteure müssen künftig verpflichtend offenlegen, welche Gesetze und Verordnungen sie beeinflussen wollen 2/11
👍 Lobbydienstleister, z.B. Lobbyagenturen, müssen ihre Aufträge nach Inhalt und Finanzvolumen aufschlüsseln.
👍Die Angaben zu Lobbyausgaben und zur Finanzierung können nicht mehr verweigert werden. 3/11
Hallo @MAStrackZi, danke für Ihre Rückmeldung. Den Vorwurf der Stimmungsmache müssen wir jedoch zurückweisen. Sie können und sollen sich als Abgeordnete mit der Rüstungsindustrie soviel austauschen wie Sie das für nötig halten. Das haben wir im letzten Thread auch betont. Aber:
Es ist nicht nachvollziehbar, warum dafür eine Position im Präsidium des Förderkreises Deutsches Heer nötig sein soll. Ein solcher Austausch sollte im parlamentarischen Raum stattfinden und nicht in extraparlamentarischen Nebengremien.
Ihre politischen Positionen würden doch an Überzeugungskraft noch gewinnen, wenn sie nicht zugleich in verantwortlicher Position für eine bestimmte Interessensgruppe tätig wären.