Nikita Gerassimow Profile picture
Konfliktbeobachter. Wer mich unterstützen will, gerne über: https://t.co/bB9mnDOMpg oder nikgerassimow@blink.sv

May 3, 2022, 25 tweets

Update #Ukraine .
Im Überblick:
- Orban landet auf "Mirotworez";
- Panzer aus Polen an der Front angekommen;
- Evakuierung aus #Azovstal gelaufen;
- Gazprom kurbelt Gasexporte nach #China an;
- Russland entfernt ukr. Staatssymbolik in besetzten Gebieten.
Neuer Thread 👇
(1/25)

Der ungarische MP Viktor Orbán wurde auf die berüchtigte ukr. Liste #Mirotworez gesetzt.
Als Grund wird genannt, dass Orban westliche Waffenlieferungen an Ukraine nicht durchlässt, kein Energieembargo gegen RUS verhängen will und eine "anti-ukrainische Propaganda" betreibe.
(2/)

In ungarischen Medien reagierte man empört.
#Mirotworez ist berüchtigt. Auf der Seite werden "Staatsfeinde" der #Ukraine gelistet.
Im Prinzip ist es nichts anderes als eine Abschussliste, wo in der Rubrik "Fegefeuer" auch private Adressen der "Feinde" gelistet werden.
(3/25)

In Schlagzeilen rückte die Seite bsp., nachdem die ukr.Oppositionellen Oles Busyna und Oleh Kalaschnikow vor ihren Wohnhäusern ermordet wurden. Beide wurden nur einen bzw. zwei Tage zuvor samt vollständiger Adressen im „Fegefeuer“ des Mirotworez eingetragen.
#Ukraine
(4/25)

Im Mai 2016 kam es auch zu einem internationalen Skandal, als Mirotworez über 4000 Namen, Telefonnummern und E-Mails von in- und ausländischen Journalisten, die aus der Ostukraine berichtet hatten, veröffentlichte.
Darunter waren Journalisten von AFP, Le Monde, BBC, Reuters, etc.

Auch einige Deutsche sind auf der Seite der "Staatsfeinde der Ukraine" gelistet.
Darunter der deutsche Diplomat Ischinger, Bundestagsabgeordneter Hunko, Ex-Kanzler Schröder, seit kurzer Zeit auch Vize-Admiral Schönbach und einige Andere.
#Ukraine
(6/25)

An der Front im #Donbass sind unterdessen die polnischen Panzer angekommen.
Laut Medienberichten schickte Warschau über 230 Kampfpanzer T-72 an die ukrainischen Truppen.
Einige Videos sind nun aufgetaucht, wie Ukrainer die Panzer inspizieren und "einschießen"
#Ukraine
(7/25)

Ob die Panzer bereits im Kampf eingesetzt wurden, ist bislang nicht ganz klar, das dürfte allerdings nur eine Frage der Zeit sein.
Auch US-Haubitzen M777 wurden größtenteils bereits geliefert. Laut Washington absolvierten erste ukr. Einheiten Schnellkurse an den Geschützen
(8/25)

Zur Erinnerung.
Der Westen schickt in den nächsten Wochen ein riesiges Arsenal an Artillerie, Panzern, Drohnen etc. an die #Ukraine.
Eine Zusammenstellung der bekannten offiziellen Lieferungen findet ihr in diesem Thread👇
(9/25)

Russland kontert die westlichen Waffenlieferungen mit eigenen Nachschubtransporten.
Riesige Kolonnen an Artilleriesystemen werden derzeit per Zug in Richtung #Donbass transportiert, heißt es in rus. soz. Netzwerken.
Zu Bedenken: das sind nur die visuell bestätigten Transporte.

Der #UkraineKrieg wird somit zunehmend zu einer Materialschlacht zwischen dem "kollektiven Westen" und Russland...einer langwierigen Materialschlacht auf dem ukrainischen Boden.
Einige Militärexperten rechnen deshalb, dass die Kämpfe locker bis ins 2023 gehen könnten.
(11/25)

In #Mariupol wurde unterdessen eine Teil-Evakuierung von Zivilisten aus #Azovstal durchgeführt.
Zuvor hatte die UN entsprechende Vermittlungen in Moskau geführt.
Später rief die russ.Armee alle Menschen in Azovstal zur Evakuierung auf.
Hier mehr👇
(12/25)

Insgesamt konnten innerhalb weniger Tage mehrere Hunderte Zivilisten aus dem Stahlwerk gebracht werden.
Die UN und das Rote Kreuz waren auch vor Ort.
Teilweise waren es riesige Buskolonnen, die nach #AzovstaI aufgebrochen waren, um die Menschen da rauszubringen.
(13/25)

Derzeit sollen auf dem Gebiet des Stahlwerkes allerdings wieder Kämpfe ausgebrochen sein.
Die Meldungen sind bislang widersprüchlich.
Die ukr.Seite spricht von einer Erstürmung des Werkes.
Russische Portale melden nur kleinere Gefechte auf der Oberfläche.
#AzovstaI
(14/25)

Die Bundesregierung hat unterdessen einen radikalen Schwenk hingelegt und unterstützt nun ein Ölembargo gegen Russland.
Ungarn, Österreich, Slowakei, Spanien, Italien und Griechenland seien allerdings gegen das Embargo und würden den EU-Beschluss bislang noch blockieren.
(15/25)

Ob der Beschluss, selbst wenn er angenommen wird, dem Kreml auch wirklich so sehr wehtut, wie der Westen es sich erhofft, ist aber eine andere Frage.
Selbst beim Gas, das für Moskau deutlich wichtiger ist, orientiert sich Russland rasant auf #China um.
(16/25)

Zuletzt teilte Gazprom mit, dass die Gaslieferungen nach China über die Pipeline "Kraft Sibiriens" um 60% gestiegen sind.
"Kraft Sibiriens 2" wird bereits geplant.
Für Öl dürften ähnliche Vorbereitungen getroffen werden.
Peking wird zum Hauptprofiteur der westlichen Embargos
(17/

Schließlich noch ein Blick auf die besetzten Gebiete der #Ukraine .
Bereits seit Wochen gibt es Indizien, dass Moskau sich auf den Gebieten langfristig einnistet.
Der russische Rubel wurde als Zahlungsmittel eingeführt.
Moskau hat mit der Auszahlung von Renten und Löhnen begonnen

Russische Banken eröffneten erste Filialen in den besetzten Provinzen.
Demnächst wird laut Medienberichten die gesamte Region an das russische Funknetz angeschlossen.
Die Erntesaison soll mit Lieferungen russischer Düngeranbieter durchgeführt werden.
(19/)

Zuletzt hat Moskau zudem einen Schuldenerlass für die Gebiete ausgerufen. Menschen werden von allen Krediten, Schulden, Hypotheken bei ukr. Banken und Staatsinstitutionen befreit.
Schließlich wurde damit begonnen, ukrainische Staatssymbolik durch russische zu ersetzen...
(20/25)

Folgend einige visuell bestätigte Beispiele. Die Videos dazu findet ihr wie gehabt bei mir auf Telegram:
- in Enerhodar wurden die Stadtnamen in russische Staatsfarben umgestrichen.
- in Berdjansk, Dniprorudne und Tokmak wurden ukrainische Staatswappen entfernt.
(21/25)

- In zahlreichen Ortschaften wurden russische Staatsflaggen gehisst.
- In einigen Städten wurden auch sowjet.Flaggen oder wahlweise die "Siegesflagge" (eine Kopie der Flagge von 1945 auf dem Reichstag) platziert.
- In Nowa Kachowka und Henitschesk wurde der Lenin wieder aufgebaut

In zahlreichen Ortschaften wurden die Denkmäler für die gefallenen Rotarmisten wieder aufgebaut und die "ewigen Feuer" angemacht.
Kurzum: Moskau lässt in den eingenommenen Gebieten nicht nur Verwaltungsstrukturen, sondern auch die Staatssymbolik aufbauen.
(23/25)

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kreml diese Gebiete wieder räumt, wie dies bei den ersten Verhandlungsrunden noch diskutiert wurde, sinkt also mit jedem Tag.
Mittlerweile sprechen selbst russische Kriegsreporter davon, dass die Indizien für eine "Eingliederung" sprechen.
(24/25)

"Direkte Integration statt Pufferstaatlösung", so die Stimmung, die derzeit im russischen Internetsegment an Fahrt gewinnt.
Mit "Pufferstaaten" wäre die Ausrufung von "unabhängigen Volksrepubliken" gemeint, die Kiew zuvor befürchtete.
Hier mehr 👇
(25/25)

Share this Scrolly Tale with your friends.

A Scrolly Tale is a new way to read Twitter threads with a more visually immersive experience.
Discover more beautiful Scrolly Tales like this.

Keep scrolling