Sascha Boden Profile picture
@DCUClimate graduate. Advisor Energy and Climate Protection @Umwelthilfe. Supporter of @_GermanZero. Views: my own

Nov 3, 2022, 10 tweets

Heute hat das @FraunhoferISI eine interessante Studie veröffentlicht: Inwiefern sind die derzeit geplanten #LNG-Terminals zum Import von #fossil|em #Erdgas wirklich für #Wasserstoff oder #Ammoniak geeignet? Eins ist klar: Sie "Hydrogen Ready" zu nennen ist Augenwischerei. 1/x

Die Studie stellt klar: #LNG, #Ammoniak und #Wasserstoff haben unterschiedliche physikalische Eigenschaften. Damit sind auch die Anforderungen an die Import-Infrastruktur verschieden. H2 müsste in flüssiger Form (LH2) importiert werden, was weitere Probleme mit sich bringt.

Um z. B. später für #LH2 geeinget zu sein müssten gleich in der Design-Phase des Terminals bestimmte Stahlarten genutzt werden. Selbst dann würden für eine Umrüstung wohl ca. 50 % der Investmentkosten erneut anfallen.

Bei #Ammoniak müssten wohl ca. 30 % der Investitionskosten erneut getätigt werden, wenn von Anfang an bestimmte Stahlarten verbaut & damit eine Umrüstung avisiert wird. Zudem braucht es ggf. zusätzliche, teure Infrastruktur, die teils noch nicht in der benötigten Größe existiert.

Zudem fehlt es einfach an Wissen und Erfahrung sowohl bei NH3 als auch LH2: Niemals wurde ein #fossil|es #LNG-Terminal auf diese Energieträger umgerüstet, für LH2 gibt es keinen Markt & NH3 wird derzeit nur in viel geringeren Mengen importiert.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Für schwimmende Terminals (#FSRU) ist eine Umrüstung ausgeschlossen - und damit für den Großteil der in Deutschland geplanten Projekte. Gleichzeitig plant #Uniper den Betrieb seiner FSRU in #Wilhelmshaven für mehr als 15 Jahre.

Trotzdem wird allerseits & ständig behauptet, alle (!) Terminals seien später für die #Energiewende nutzbar. Angesichts der Studie ist das unhaltbar - und für #FSRUs schlichtweg falsch. Die Öffentlichkeit wird durch dieses #Greenwashing klar in die Irre geführt.

Die Vorhabenträger werden sich, natürlich, weiterhin an den Antragsunterlagen messen lassen müssen. Wir werden uns alle Unterlagen genauestens anschauen und die Projekte weiter danach bewerten, was sie sind - und nicht, was sie hypotethisch einmal sein könnten.

Mein Kollege @ConstZerger geht in diesem Thread noch spezifisch auf den politischen Kontext ein:

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