Update #Iran
Unbekannte Drohnen haben in der Nacht zum Sonntag mehrere Objekte auf iranischem Territorium attackiert.
Vermutet wird eine "amerikanisch-israelische Operation".
Zugleich könnten die Angriffe auch im direkten Zusammenhang mit dem #Ukrainekrieg stehen.
Thread👇
(1/25)
Gleich mehrere iranische Objekte wurden in der Nacht zum Sonntag zum Ziel von Drohnenangriffen unbekannter Herkunft.
In nordiranischer Stadt Azarshahr trafen Drohnen eine Ölraffinerie, die danach in einem Ölinferno aufging.
Die Löscharbeiten gingen die ganze Nacht.
(2/25)
Zeitgleich dazu wurden "Knalle" im Himmel über Teheran gemeldet. Laut manchen Quellen wurde die iranische Flugabwehr aktiv.
Zudem sei angeblich die iranische Luftwaffe aufgestiegen und habe den Luftraum über der Hauptstadt patrouilliert.
Womöglich auf der Jagd nach Drohnen
(3/25)
Der brisanteste Angriff ereignete sich in der zentraliranischen Stadt #Isfahan , wo ein Objekt der iranischen Armee getroffen worden sei.
Je nach Quelle war die Rede von bis zu vier Kamikaze-Drohnen, die ein Militärgebäude attackiert hätten.
(4/25)
Die Bewertung des Schadens in Isfahan ist unterschiedlich.
Das iranische Verteidigungsministerium vermeldete, dass der Schaden geringfügig sei.
Zwei Drohnen seien abgefangen worden, zwei andere seien von "Drohnenfallen" weitgehend aufgehalten worden.
(5/25)
Der Ausdruck "Drohnenfallen" sorgte bei Vielen zunächst für Schmunzeln.
Später verwiesen Militärbeobachter allerdings darauf, dass damit offensichtlich spezielle Gitternetze auf dem Dach gemeint sind.
Diese wurden auf dem Gebäude in vergangenen Monaten installiert.
(6/25)
Auch auf einem Video des iranischen Staatsfernsehens ist die Gitterkonstruktion auf dem Dach deutlich zu sehen.
Die Idee einer solchen Anlage ist offensichtlich, dass zumindest kleinere Kamikaze-Drohnen sich in solchen Gitternetzen regelrecht verfangen und kaum Schaden machen.
7/
Dass solche Konstruktionen zumindest teilweise funktionieren können, war zuletzt im Ukrainekrieg deutlich geworden.
Um ihre Technik vor Angriffen leichter russischer Kamikaze-Drohnen "Lanzet" abzusichern, bringen Ukrainer Gitternetze an, worin sich manche Lanzets verfangen
(8/25)
Solche Gitterkonstruktionen scheinen auch in #Isfahan tatsächlich einen größeren Schaden verhindert zu haben. Darauf deuten die vergleichsweise geringen Schäden auf dem Dach hin.
Auch an dem Gebäude insgesamt sind auf Satellitenbildern keine Zerstörungen zu erkennen.
(9/25)
Israelische Medien bewerteten den Schaden durch die Drohnenangriffe dagegen ganz anders.
Der Angriff auf die Waffenfabrik hätte einen "phänomenalen Erfolg" gehabt, berichtete die Jerusalem Post mit Verweis auf Militärquellen.
(10/25)
jpost.com/middle-east/ir…
Auch die Frage nach den Hintermännern der Angriffe steht offen. Formell hat niemand die Verantwortung dafür übernommen, allerdings wird stark davon ausgegangen, dass die zeitgleichen Attacken eine israelische Operation waren, vermutlich in Kooperation mit den USA.
(11/25)
Diese Version verbreiteten sowohl iranische Vertreter als auch israelische Portale als auch US-Amerikanische Medien.
Das Wall Street Journal schrieb mit Verweis auf Quellen im Pentagon, dass Israel und der Mossad für die Angriffe verantwortlich sind.
12/25
wsj.com/amp/articles/i…
Auch die Bruchteile der Drohnen, die später von iranischen Vertretern präsentiert wurden, deuten auf ein israelisches Drohnenmodell, das im Jahr 2019 libanesischen Soldaten in die Hände fiel, nachdem es aus technischen Gründen eine Bruchlandung über Beirut hinlegte.
(13/25)
Eine andere Frage, die derzeit aktiv diskutiert wird, ist, was genau denn in #Isfahan getroffen wurde.
Erst wurde über ein Objekt spekuliert, das in Verbindung mit dem iranischen Atomprogramm stehen würde.
Dies wurde allerdings schnell dementiert.
(14/25)
Al-Arabiya berichtete kurze Zeit später, dass es sich um ein Produktionswerk für iranische ballistische Raketen handeln könnte.
Schließlich wurde erklärt, dass es sich um Produktionsstätten des iranischen Drohnenbauers "Shahed Aviation Industries" gehandelt habe.
(15/25)
"Shahed" dürfte für Viele eine mittlerweile bekannte "Marke" sein.
Es sind genau diese Drohnen - Shahed-131 und Shahed-136, die im Herbst in Massen an Moskau geliefert wurden und danach von russischen Truppen für massive Angriffe auf die ukr.Infrastruktur verwendet wurden
(16/25)
Zur Erinnerung:
Moskau und Teheran dementierten bislang die Lieferung iranischer Shaheds, allerdings wird dies auch von russischen Kriegsreportern als zweifelsfrei betrachtet. Die Shaheds bekamen lediglich russische Beschriftungen.
Hier mehr dazu👇
(17/25)
Der Höhepunkt der iranischen Drohnenlieferungen kam in etwa auf den Herbst. Danach gab es eine relative "Ruhepause". In den letzten Wochen nahmen die systematischen iranischen Militärtransportflüge nach Moskau allerdings wieder massiv an Fahrt auf.
(18/25)
Allein innerhalb der letzten Woche wurden 3 ir. Militärtransporte nach Moskau gemeldet.
Möglicherweise läuft derzeit sowas wie eine zweite "Welle" iranischer Drohnenlieferungen.
Auf Satellitenbildern ist in diesem Sinne zu sehen, dass zusätzliche Produktionshallen gebaut wurden
Einfach ausgedrückt, wird unter Konfliktbeobachtern derzeit darüber spekuliert, dass die jüngsten Drohnenangriffe im Iran "eine amerikanisch-israelische Operation" gewesen seien, um den wichtigen iranischen Drohnenproduzenten "Shahed" aus dem Ukrainekrieg auszuschalten.
(20/25)
Was eventuell im Bereich einer "Verschwörungstheorie" hätte bleiben können, wurde ausgerechnet von Kiew massiv angefacht und "salonfähig" gemacht.
Mehrere ukr. Offizielle, darunter Präsidentenberater Podolyak, spotteten in Richtung Iran "wir haben euch doch gewarnt".
(21/25)
Im #Iran wurde der ukrainische Spott keinesfalls als leere Floskeln aufgefasst, sondern als eine de facto Übernahme der Verantwortung. Das iranische Außenministerium forderte von Kiew eine offizielle Erklärung und/oder Rücknahme der Worte von Podolyak.
(22/25)
Iranische Vertreter resümierten, dass Selenski offensichtlich die "Wucht iranischer Drohnen, Raketen und anderer Waffen" erfahren wolle.
Er werde "diese Dummheit definitiv noch bereuen".
Die Message war klar: als Reaktion könnte Teheran jetzt noch mehr Waffen an RUS liefern.
(23/
Eine ähnliche Botschaft sendeten die iranischen Revolutionsgarden.
Sollte sich die Verantwortung/Teilnahme der #Ukraine an den Drohnenangriffen in #Isfahan bestätigen, werde Kiew "fürchterliche Konsequenzen" erfahren müssen, hieß es von den IRGC.
(24/25)
Es wird in diesem Zusammenhang nicht ausgeschlossen, dass Iran die Isfahan-Angriffe als Vorwand dazu nutzen könnte, nun tatsächlich auch ballistische Raketen zu liefern.
Spekulationen dazu gab es schon lange, eine praktische Umsetzung bislang nicht
(25/25)
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