Vor 30 Jahren fand in Sobron das Paneuropäische Picknick statt, Wegmarke zum Mauerfall. Nie werde ich vergessen wie am 3. September 2015 um 9.48 Uhr dieser Zug am Bahnhof #Keleti in Budapest einfuhr. Tausende Fliehende hofften, ihn nehmen zu dürfen. Er fuhr in ein Lager.
Hunderte prügeln sich damals hinein, Babys werden durch die Menge gereicht, mit aufgerissenen Augen, sie schreien. Um 11.17 Uhr fährt der grün-gelbe Zug davon. Niemand weiß wohin.
Einige Stunden später treffe ich die Insassen wieder. Ihr Zug steht an einem Ort namens Bicske. Die Polizei will die Insassen in ein Lager bringen. Doch sie weigern sich. Sie werden noch bis Freitag hier stehen. Die Kleinkinder werden zum Schlafen in die Gepäckablagen gelegt.
Meine damaligen Erlebnisse rund um die Woche am Bahnhof Keleti und den #MarchofHope hatte ich damals in diesem Text notiert: "Über die Grenzen". taz.de/Bei-den-Fliehe…
In den kommenden Wochen wird es aus Anlass des Jahrestages wieder einige Berichte und auch Fernsehdokumentationen geben zum sogenannten Flüchtlingssommer 2015.
Am 4. September strahlt das @ZDF ein Dokudrama aus, Titel: Stunden der Entscheidung. Ich durfte mit Videomaterial & Einschätzungen dazu beitragen. zdf.de/dokumentation/…
Das Dokudrama basiert auf der beachtlichen Rekonstruktion der Ereignisse von @marcbrost@mamjahid und anderen KollegInnen in der @DIEZEIT. Teile sind dokumentarisch, andere schauspielerisch nachgespielt. Das wird bestimmt sehr interessant.
Ich bin bis heute der Meinung, dass das Wort "Flüchtling" eines der dämlichsten Wörter ist, das die deutsche Sprache hervorgebracht hat. Wer eine Reise um den halben Globus hinter sich gebracht hat, kann vieles sein, aber sicher kein -ling.
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