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Morgendl. Fachgespräch zu Femiziden im #Bundestag: alle 72 Std wird in DE 1 Frau von ihrem (ex-) Partner getötet. #Trennungstötungen werden jedoch nicht als Mord (=niederer Beweggrund) beurteilt, sondern nur als Totschlag, "weil Täter sich etwas beraubt, das er behalten wollte"
Richter finden also ein patriarchales Besitzdenken völlig akzeptabel, der Täter will die Frau behalten wie einen Gegenstand. Stattdessen müsste ein solcher Femizid strafverschärfend bewertet werden. <- Juristinnenbund beim Fachgespräch zu #Femizide /2
#Femizide werden zu oft in Berichterstattungen bagatellisiert als "Eifersuchtsdrama" oder "Familiendrama", Berichterstattung u Rechtsprechung sind bei "Ehrenmorden" anders als bei Trennungsmorden, dabei ist Ursache jeweils patriarchales Muster der Kontrolle von Frauen. /3
TW Stalking!

UK Studie: 90% der Täter in Fällen von Frauenmord haben vorher ihr Opfer gestalked. Stalking ist gefährlich u darf nicht unterschätzt werden! 60% der Täter waren vor dem #Femizid polizeilich auffällig. Auch in DE sterben Frauen trotz Schutzsuche im Frauenhaus. /4
Eine Hochrisikosituation bei Gefahr von #Trennungstötung sind regelmäßig Umgangsregelungen bei gemeinsamen Kindern, weil der Schutz der von Gewalt bedrohten Frau nicht Priorität hat, obwohl die Istanbul zu "Safety first" verpflichtet. /5
Weltweit findet alle 30 Minuten ein Femizid statt. Ein Hotspot ist Lateinamerika, 14 von 25 Ländern mit höchsten Femizidraten sind in LatAm. Dort ist aber auch Bewusstsein am deutlichsten, #Femizide werden in den Gesetzen explizit behandelt u nicht strafmildernd behandelt. /6
Ursachen für #Femizide weltweit, auch bei uns, sind patriarchale Muster u mangelnde Gleichstellung von Frauen u Männern. Gleichstellungsarbeit ist also auch Gewaltprävention. Die Istanbul Konvention verpflichtet auch zu Bildung u Aufklärung. Leider wird sie kaum umgesetzt. /7
Um Frauen besser zu schützen, braucht es außerdem mehr u besser ausgestattete Frauenhäuser, Wohnsitzauflagen müssen aufgehoben werden, Barrierefreiheit muss überall gegeben sein. Es braucht interinstitutionelle Kooperation bei Hochrisikofällen, um #Femizide zu verhindern. /8
Ich erzähle von eigenem Fall: Frau sucht Schutz bei mir vor schlagendem Mann. Ich rufe Polizei, sie verweist den Mann für 14 Tage außer Hauses. Er kann nirgendwo hin. Obdachlosenheime gibts im ländl Raum nicht. Polizei ist nicht zuständig. Also steht Mann frierend vor der Tür./9
Und das ist dann doch wieder ein Problem für die Frau (und anwesende Kinder!), solche Fälle gibt es oft. Niemand ist zuständig. Die Frau lässt sich breitschlagen, den Mann in die Wohnung u ist erneut gefährdet. Polizei rät: vielleicht kann Frau woanders hin. 😳 /10
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