Ein Mann beobachtet die Warteschlange vor der Tafel in #Kassel. Sind es nicht 1,6 Millionen, die in Deutschland auf diese Almosen angewiesen sind? 
Soziologische Professorinnen nennen das schonmal "Charity Kapitalismus" - dabei wird ein Aspekt zum Hauptkonflikt erklärt. Wo der gesellschaftliche Reichtum antidemokratisch verteilt werden kann, lassen sich in der Marktkonkurrenz entstehende Überkapazitäten abbauen.
In der Wiener Strasse in Kassel werden dafür die Kunden mit Farbcodes in wöchentlich aufgeteilten Zugang geordnet. Die Wartezeit auf einen Zugang per Ausweis für die Tafel, dessen amtliche Ausstellung zum Teil in Händen des
bürokratischen Monopols des Almosen-Konzerns Diakonie liegt, soll mehr als ein Jahr betragen. Erfahrungen mit der Tafel besagen, die Ausgabe der Lebensmittel wird nicht nach Wunsch oder subjektiv wirklichem Bedarf gehandhabt. Es wird ein fiktiver Warenkorb
der "Bedürftigen" gegenüber gemacht. Alles geht seinen geregelten Gang. Unweit, auf der anderen Seite des Stadtteils gibt es ein selbstorganisiertes Foodsharing in der Naumburger Strasse. Das Gebäck und so weiter ist jeden Mittwoch in Minuten vergriffen. Die Nordstadt und
Rothenditmold sind "arme" Viertel. Die Arbeitslosigkeit ist dort (in Zahlen von 2018) mit etwas über 15 Prozent hoch. Dort liegen (neben dem Stadtteil Bettenhausen im Osten) die meisten und größten innerstädtischen Betriebe wie Mercedes und
Krauss-Maffei Wegmann. Die Ausfallstrassen voller LKW sind die lautesten und staubigsten. Hier gibt es aber auch den vielleicht größten Spielplatz und über den Berg, an der "Wolfhager" gegenüber der Schule den grantig-genervten Currywurstverkäufer.
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