Thread by @rprtrn

#Zuflucht rechts außen: Ab 2015 bereitet sich eine Gruppe auf einen Rassenkrieg vor. In Chats sprachen sie von illegalen Waffen, Kopfschüssen und der Unterwerfung eines Dorfes. Die ganze Recherche ist nun online. Dazu einige Gedanken im Thread👇

taz.de/taz-Recherche-…

Handelt es sich bei diesen Männern und Frauen um #Prepper, die es mit der Vorsorge vielleicht etwas übertrieben? Wir glauben: Nein. Was sie in den Chats besprachen, klingt nach Vorbereitungen für einen Kampf gegen andere Menschen. Das Motiv: Rassismus - nicht Selbstverteidigung.

Auf den ersten Blick handelt es sich um engagierte Bürger. Ein Zahnarzt-Paar, ein Friedensrichter, eine CDU-Gemeinderätin. Als wir tiefer recherchieren dringen wir in ein ganz anderes Milieu ein: Die Männer der Gruppe verbindet die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft.

Auch in einer Facebook-Gruppen dieser Burschenschaft, Germania Leipzig, konnten wir mitlesen, wieder ging es um den Traum vom Kampf, um Umsturzromantik. 2015 redeten sie etwa davon, die Identitäre Bewegung zu übernehmen sie zum Freikorps aus zu bauen. "Militant" sollte es sein.

Mehrere Männer der #Prepper-Gruppe sind Reservisten der Bundeswehr, nehmen an Wehrübungen teil, werben sich gegenseitig an. Einmal schreibt einer, Michael S.: Mit der Uniform könne man "in der Übergangszeit als Vertreter der Staatsmacht auftreten und Enteignungen durchführen."

Michael S. arbeitete ab 2016 für die AfD-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt. Anderen Burschenschaftern berichtete er oft davon, einmal bspw., dass die Stimmung unter den Mitarbeitern "ausgelassen hitleristisch sei". Und: Die liberaleren AfD-Landesverbände unterwandern zu wollen.

Wir wüssten gerne, was die Gruppe während der Corona-Krise macht. Wieder ihren Rückzug aufs Land vorbereiten?

Was wir wissen: Mindestens zwei von ihnen meldeten sich, um als Bundeswehr-Reservisten eingesetzt zu werden. Einer schaffte es bis in den Corona-Stab eines Landkreises.

Und die Sicherheitsbehörden? Uns sind keine Ermittlungen bekannt. Der sächsische Verfassungsschutz sagte uns, bei keiner Burschenschaft im Land gebe es derzeit Anhaltspunkte für eine rechtsextreme Gefahr. Auch der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt weiß offenbar bislang: nichts.

Zum Schluss noch: @seberb und ich hatten Unterstützung bei der Recherche. In der Redaktion von Natalie Meinert/@_KapustamitKwas. Vor Ort vom krassen Kollektiv @lsarechtsaussen. Die sollte man kennen. 🕵️‍♀️