Wir haben 1.208 Polit-Talkshows untersucht und gefragt: Wer spricht da für wen? Zentraler Befund: Besonders niedrig ist die Talkshow-Präsenz von Akteuren, die besonders hohes Vertrauen in der Gesellschaft genießen (z.B. Verbraucherschutz, NGOs, Gewerkschaften).
Im Detail: (1/8)
Im Detail: (1/8)
1.) Bei den "Big 4" der Talkshows (Anne Will, hart aber fair, Maischberger, Maybrit Illner) kommen 65,5 Prozent aller Gäste aus Politik und Journalismus; 8,8 Prozent aus der Wissenschaft; 6,4 Prozent Wirtschaft; 2,8 Prozent Kultur; 2,7 Prozent organisierte Zivilgesellschaft (2/8)
2.) 70 Prozent der Talkshow-Gäste aus der Politik sind von der Bundesebene; 7,3 Prozent von der europäischen und 2,4 Prozent von der kommunalen Ebene. (3/8)
3.) 84,8 Prozent der PolitikerInnen in den Talkshows haben eine westdeutsche; 15,2 Prozent eine ostdeutsche politische Biografie. (4/8)
4.) Acht von zehn Talkshow-Gästen aus der Wirtschaft repräsentieren die Unternehmerseite. Gewerkschaften und
Verbraucherschutz sind deutlich seltener präsent. (5/8)
Verbraucherschutz sind deutlich seltener präsent. (5/8)
5.) Zwei Drittel der Talkshow-Gäste aus der organisierten Zivilgesellschaft sind AktivistInnen (Hauptthema: Klima),
Nichtregierungsorganisationen kommen selten zu Wort. (6/8)
Nichtregierungsorganisationen kommen selten zu Wort. (6/8)
6.) Während #Corona stieg der Anteil der Talkshow-Gäste aus der Wissenschaft auf 26,5 Prozent; aus dem Sozial- und Bildungsbereich kamen zu Beginn der Pandemie nur jeweils 0,7 Prozent der Gäste. (7/8)
Fazit: Freilich können niemals alle Stimmen zu Wort kommen, aber die Daten zeigen eine klare Unterrepräsentation verschiedener gesellschaftlicher Kräfte und politischer Ebenen. Höhere Gästevielfalt könnte zu höherer Debattenqualität führen.
Studie: progressives-zentrum.org/wp-content/upl… (8/8)
Studie: progressives-zentrum.org/wp-content/upl… (8/8)
PS: Die @SZ hat unsere Studie in diesem Artikel gut zusammengefasst: sueddeutsche.de/medien/studie-… @DPZ_Berlin #Talkshows
