Thread by @Felicea

Warum lernen wir als Menschheit im Gesamten so gar nichts aus der Geschichte? Ein Gedankenstrom, getriggert von:

https://twitter.com/OliveraStajic/status/1314941017095917576

#WhyDontWeLearnFromHistoryEVER

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Die Jugend. Sie ist immer die Schlimmste. Seit 5000 Jahren. Sie ist ungehobelt, lebt bis in die Puppen im Hotel Mama, kommt morgens nicht aus dem Bett, hat keine Disziplin, weiß nicht was Arbeit bedeutet, ist träge und lethargisch, engagiert sich nicht und >>
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sie ruht sich auf den Errungenschaften der Eltern aus.

Je-de. Verdammte. Generation. Von. Neuem.

Warum lernen wir daraus nicht, darauf zu schauen, was wirklich mit "der Jugend" los ist?

Warum liegt die tatsächliche Erklärung so fern?
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Die, dass wir alt geworden sind und jetzt, das an der Jugend nicht mögen, was wir früher selbst nicht anders gemacht haben.
Das wir die Jugend gerne direkt als fertig geschliffene Persönlichkeiten geliefert bekämen, statt als suchende, irrlichternde Halbstarke.
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Aber das Suchende, das Irrlichternde ist das Vorrecht der Jugend und es ist wichtig. Für jeden Jugendlichen persönlich und für uns als Gesellschaft. Sonst gäbe es keine Veränderung.
Jugend ist die Zukunft. Sie darf und muss Fehler machen um aus ihnen zu lernen.
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Warum müssen wir jede Generation von neuem Feullietons damit vollschreiben, was die Jugend von heute alles ist, nicht ist oder falsch macht?

Nur, damit sich die Alternden mal ne Runde gut fühlen? Es nervt. Es wird langweilig.
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Die Musik. Sie wird seit Tausenden von Jahren immer schlechter. Es ist nur noch Krach. Keine Kunstfertigkeit. Keine Kreativität. Nur Geschrammel und Kommerz.
Bis dann 1-2 Generationen vergangen sind und man sie sich nostalgisch mit Tränen der Rührung in der XXer-Nacht anhört.
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Die Kunst. Man kann gar nichts mehr erkennen. Da steckt kein Handwerk mehr drin, keine Seele. Sie ist wertlos und entartet*.

Jede neue Strömung wieder.

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*)ja, ich habe diesen belasteten Begriff bewusst gewählt, weil er die Kontinuität zeigt. Er wurde nicht nur von den Nazis verwendet, sondern auch von Margot Honecker & ich höre die englische Entsprechung derzeit immer wieder von rechten US-Amerikanern über kontemporäre Kunst.

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Neue Technologien. Sie sind unser Untergang. Je-des-mal wieder. Das Fahrrad! Das Auto! Scooter! Walkmen! Twitter! Aktuell jetzt E-Scooter.
Ja, die nerven mich auch. Aber sie gehören jetzt zum Straßenbild und wir sollten uns dran gewöhnen. Die gehen nicht mehr weg.

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Bzw. bevor jemand mit der Eisenbahn und der tödlichen Geschwindgkeit als Beispiel um die Ecke kommt: das ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Hoax, der die Bayern als rückständiges Volk darstellen sollte.

Nicht jede Technologiekritik hat auch wirklich existiert.

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Und ja, natürlich gibt es auch Technologien, die Nachteile haben. Mal Große, mal Kleine. Jede neue Entwicklung, so positiv sie scheint, hat für mindestens eine Person, meist mindestens eine Gruppe, Nachteile. Es gibt keinen problemlosen Forschritt. >>
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Das ist aber eine andere Sache, als hinter jeder neuen Technologie direkt den Untergang der Kultur oder der guten Sitten zu befürchten.

Fahrradgesicht, ich sehe dich.

https://twitter.com/drguidoknapp/status/896084038477201408

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Neue Medien. Noch viel schlimmer als neue Technologien!
Jetzt, wo es Zeitungen gibt, lesen die Leute nur noch oberflächlich und vertiefen sich nicht mehr ins Studium eines Buchs.
Romane verderben junge Frauen.

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Jetzt, wo es das Fernsehen gibt lesen die Leute nur noch oberflächlich und das Buch stirbt.

Jetzt, wo es das Internet gibt, lesen die Leute nur noch oberflächlich und vertiefen sich nicht mehr ins Studium eines Buchs.

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Comics machen Jugendliche zu Mördern.
Computerspiele machen Jugendliche zu Mördern.

Und die ganzen Studenten heute, lesen auch nur noch Zusammenfassungen und Abstracts.

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Durch die Zeitungen isolieren sich Menschen und reden nicht mehr miteinander.
Durch den Walkman isolieren sich Menschen und reden nicht mehr miteinander.
Durch Smartphones isolieren sich Menschen und reden nicht mehr miteinander.

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Und dann, um den Bogen zum Aufhängertweet zurückzufinden. Mit meinen, im 16. Jhd eingewanderten Vorfahren gälte ich heute selbst, wenn sich deren Name "Devrient" vererbt hätte, als kartoffeligste der Kartoffen.

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Obwohl sie als integrationsunwillig galten und in der 3. Generation noch Französisch gesprochen & eigenen Dörfern gelebt haben.
Aber, das "war ja etwas anderes". Damals aber nicht.

Wie es heute auch bei Vertriebenen als "das war etwas anderes" gilt. Tja. Damals auch nicht.
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Damals gab es genau die gleichen Ausgrenzungsmuster, die Geflüchtete heute erleben. Die Migranten der 1. und 2. Generation erleben.
Bis sich irgendwann dann wieder alles einkartoffelt hat und es das nächste Mal bei anderen 'Integrationsunwilligen' "ganz anders" ist.
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Warum müssen wir die gleichen Spiele immer und immer wieder mit jedem Zyklus neu durchkauen.

Fällt das nach Jahrhunderten, Jahrtausenden nicht mal auf? Erinnert sich niemand an Artikel vor 10, 20, 30, 40, 50 Jahren?

Wird das nicht öde? Also, mir schon.

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Können wir endlich mal aus der Geschichte lernen? Bitte?

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