Ich habe heute mit Studierenden einen recht anspruchsvollen Text mit hohem Abstraktionsniveau besprochen, d. h. viel Terminologie, viel Voraussetzung bekannter Konzepte der Ideengeschichte usw.. Wir sprachen dann darüber, wie man mit solchen Texten als Anfänger*in umgehen kann.
In einer idealen Situation würde man natürlich alles nachschlagen. Was passiert jedoch, wenn man beim nachschlagen auf eine terminologische Irrfahrt gerät und am Ende das Gefühl hat überhaupt nichts mehr zu verstehen?
Gerade bei Begriffen, die komplexe Themenfelder anschneiden (in unserem Textbeispiel beispielsweise Metaphysik, Ontologie und Idealismus) kann man sich natürlich beim Nachschlagen unglaublich verzetteln.
Das bedeutet es musste eine pragmatische Lösung her, die miteinbezieht, dass die Studierenden nicht unendlich Zeitressourcen für einen Text zur Verfügung haben.
Mein Vorschlag war:
1. Versuchen Thesen und Argumentationsstrukturen aus dem Text herauszuschreiben. Nicht jeder Abschnitt muss dabei restlos verstanden werden.
2. Zu den Problemstellen Fragen für das Seminar formulieren.
1. Versuchen Thesen und Argumentationsstrukturen aus dem Text herauszuschreiben. Nicht jeder Abschnitt muss dabei restlos verstanden werden.
2. Zu den Problemstellen Fragen für das Seminar formulieren.
3. Sich ca. drei Begriffe/ Konzepte aussuchen, die man versucht ausführlich nachzuschlagen und nachzuvollziehen. Dann erhöht sich der Kenntnisstand in Bezug auf die terminologischen Grundlagen und Basiskonzepte mit jedem Text.
4. Es ist ganz wichtig sich nicht entmutigen zu lassen. Die Fähigkeit abstrakte Texte zu lesen, kann man wie einen Muskel trainieren. Wenn man das Gefühl hat, dass das Trainingspensum für diesen "Muskel" zu hoch ist, dann unbedingt Rückmeldung geben.
Es ist weder peinlich noch ein Zeichen von Dummheit oder gar Unfähigkeit sich mit Texten schwer zu tun und diese Probleme auch zu kommunizieren.
