Thread by @zineworkshop

@re_voltmag @Mona_Lorenz Diese Passage wirft auf: Fragen nach dem analytischen Verständnis des sog. Neoliberalismus und dem kapitalistischen Staat: "In der Regel haben kapitalistische Demokratien jedoch wenig Interesse an einem autoritären Wandel. Das heißt nicht, dass er ausgeschlossen wäre, wie

@re_voltmag @Mona_Lorenz die genannten Beispiele verdeutlichen. Derlei Maßnahmen sollten denn auch stets Gegenstand unserer Kritik und gegebenenfalls unseres Widerstands sein. Bevor wir aber voreilige Schlüsse über die Corona-Politik ziehen, sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass diese Form

@re_voltmag @Mona_Lorenz der Machtausübung für den Kapitalismus, insbesondere in seiner neoliberalen Ausformung, allgemein wenig nutzbringend erscheint. Im Gegenteil, er profitiert sogar von liberal-demokratischen Ordnungen." Der "Neoliberalismus" zeichnet sich ja gerade durch eine Deregulierung AlS

@re_voltmag @Mona_Lorenz [sorry ALS] flexibilisiertes Regime mit den, sagen wir Foucaultschen Züchtigungsmodi aus. Die BRD hat nach 1990 nach Innen den Angriff auf die Arbeiterklasse zugespitzt, nach Außen die Militarisierung vorangetrieben - wie nach Innen auch und legt wiederum das "Hartz IV"-System

@re_voltmag @Mona_Lorenz in den anderen EU-Staaten zumindest indirekt auf (Frankreich, Griechenland). Da der Staat kapitalistisch agiert, wird er die Macht für die Absicherung immer autoritär formieren und ausgestalten. Die Infektionsgesetze sahen die Ausnahme bereits immer schon vor. Diese Ebene stellt

@re_voltmag @Mona_Lorenz aber "nur" das Exekutive dar, das sich nun legislativ gibt. Der Staat ist nicht bloß das Feld der Auseinandersetzung/des Diskurses (Poulantzas), er ist eben auch Organ der herrschenden Klasse - gegen die Beherrschten. Kurz: Die BRD ist autoritär, nicht neo-liberal als

@re_voltmag @Mona_Lorenz vermeintlich neue Epoche, sondern findet nach einer langen Phase der Restauration zu Weltmachtniveau-Ambitionen zurück. Faschismus/Nazismus sind mitunter die falschen Maßstäbe.

@re_voltmag @Mona_Lorenz Das Foucault-Zitat von 1978/79 "dass es die Devise des Liberalismus ist, gefährlich zu leben" zeigt an Foucault an, wie sehr er die Kritik der Macht präferiert gegenüber der Kritik am Kapitalverhältnis. Der Beginn des Kapitalismus markiert ja gerade kein Risiko, das den Subjekten

@re_voltmag @Mona_Lorenz allgemein überlassen bliebe, sondern die Dimension der Ausbeutung der Arbeitskraft am/im/des Subjekts zeitigt ja erst das "Risiko". F. beschreibt und interpretiert Herrschaft als Techniken, diese soziologische Seite reicht nicht hin, um das Kapitalverhältnis zu verstehen.

@re_voltmag @Mona_Lorenz Mehr noch: Die Aussage "Zwang" werde "weniger vertikal von oben, sondern maßgeblich durch die alles durchdringenden Sachzwänge des Kapitalismus ausgeübt" stimmt basal, aber der autoritäre Staat übt selbstverständlich vertikale Macht aus, die stummen Sachzwänge müssen momentan

@re_voltmag @Mona_Lorenz immer mehr "nicht-liberal" durchgesetzt werden, der doppelten Freiheit (frei von Kapital, frei Arbeitskraft zu verkaufen) des Durchschnitts der Nichtkapitalisten entsprechend werden die Tickets kontrolliert, werden Geschäftsabläufe automatisiert. Im Artikel sind ökonomische

@re_voltmag @Mona_Lorenz Seite und politische Seite nicht real zueinandergestellt. Frau könnte mit der problematischen Kategorie Faschismus sagen, dass die nationalen Projekte (Militär, Arbeitslosigkeit, sog. Privatisierungen, Gemeinsamkeitsrhetorik, Grenzregime, europäischer Hegemon) einen

@re_voltmag @Mona_Lorenz "Sub-Faschismus" begrüßen. Steinmeier ist hierfür der Redner.

@re_voltmag @Mona_Lorenz @threadreaderapp unroll