Uff... Also: 1. In den überfüllten und schmutzigen Unterkünften ist kein menschenwürdiges, kein selbstbestimmtes Leben möglich. Das ist seit Jahrzehnten so.
2. Regelmäßig werden Menschen von den Sozialämtern weggeschickt weil sie die "falsche" Staatsbürgerschaft hätten. Erst wenn mit Klage gedroht wird wird ihr Rechtsanspruch auf Unterbringung umgesetzt.
3. Obdachlose werden vom Amt verwiesen weil keine Plätze in den Wohnheimen frei wären. Auch hier hilft erst die Drohung mit Klage, das ist meistens nur mit Unterstützung von SozialarbeiterInnen möglich.
4. Das Amt behauptet, die obdachlosen Menschen wären freiwillig (!) auf der Straße. Als Grund wird im Zweifelsfall genannt dass sie eine Unterkunft abgelehnt hätten. Wer sich also einmal der menschenunwürdigen Unterbringung verweigert hat laut Amt seinen Anspruch verwirkt.
5. Für Menschen die jeden Tag auf der Straße um ihr Überleben kämpfen ist es fast unmöglich den Behördenschungel zu durchdringen, von Amt zu Amt zu rennen, dutzende Formulare auszufüllen, seit Jahren gestohlene Dokumente zu besorgen.
Dabei wird fast nichts vom Amt schriftlich bestätigt. Jeder einzelne Hilfesuchende muss sich mühsam durchkämpfen um Hilfe zu bekommen. So von der Straße zu kommen ist schwer und wird noch schwerer gemacht, das Amt und die Politik machen sich aber kaum angreifbar.
Dabei haben wir noch nicht einmal davon angefangen dass das brutale Leben auf der Straße Narben hinterlässt, die es vielen schwer machen die alltäglichen Demütigungen auf dem Amt über sich ergehen zu lassen.
Die Erfahrung anderer Länder zeigt: was hilft ist eigener Wohnraum, und das bedingungslos!
Um das nochmal deutlich zu machen: es geht hier um Menschenleben. Menschen erfrieren elendig auf der Straße während Wohnungen wie in der #HabersaathStrasse bezugsfertig leerstehen!
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Guten Morgen!
Wir sind alle noch dabei, den Tag #b2910 zu verarbeiten. Hier ein Abriss der Geschehnisse im Haus: Die #Habersaathstraße wurde von uns gegen Mittag bezogen. Die Wohnungen sahen aus als würden sie nur auf BewohnerInnen warten. Möbel, TV, Skincare war da. #leerstand
Für die neuen NachbarInnen, die MieterInnen, die sich vom Investor nicht haben verjagen lassen, haben wir ganz klassisch Brot und Salz zum Einzug mitgebracht. Ihnen verdanken wir dass das Haus überhaupt noch steht. Auf gute Nachbarschaft! @HeimatNeue
Für uns alle war es unfassbar, dass viele von uns in der #Kälte, im Regen schlafen müssen während man sich in der #HabersaathStrasse wortwörtlich ins gemachte Bett legen könnte. Ein paar #obdachlose Menschen nutzten die seltene Gelegenheit zur Ruhe zu kommen und gingen schlafen.
Auch bei der Unterbringung von Refugees wird keine staatliche Verantwortung übernommen. Zwei Rederner*innen von Corasol thematisieren die schlechten Lebensbedingungen in den Lagern.
Es werden zu viele Menschen in kleine Zimmer gezwängt, zudem ständige Überwachung durch Security und Kameras.Die Lagerindustrie und die wirtschaftlichen Interessen dahinter werden benannt und kritisiert.
Dezentrale Unterbringung ist von staatlicher Seite nicht gewollt. #Rassismus auf dem Wohnungsmarkt erschwert es den einzelnen sich selbständig eine Wohnung zu suchen. Solizimmer sind oft die einzige Möglichkeit für ein Wohnen außerhalb der Lager.