(1) Was ich nicht verstehe, sind besonders 3 Dinge: 1. Die Modellierungen zeigen klar und eindeutig, dass ein späterer Shutdown viel länger durchgezogen werden muss um die gleiche Wirkung zu haben. Weshalb sollten wir also warten? Worauf? sz.de/1.5099644
(2) Sollen wir auf 200.000 Fälle pro Tag warten? Beim jetzigen Wachstum gelänge das auf jeden Fall VOR Weihnachten. Pflegeheime schützen hilft auch nicht vor Überlastung der Intensivmedizin. Dafür reichen ganz normale mobile ältere Menschen. 2. Wem würde so ein Fiasko helfen?
(3) Definitiv nicht der Wirtschaft. Wer wagt sich noch in ein Restaurant bei diesem Risiko? Vielleicht liefe Gastro für junge Leute. Aber das ist 1% des BIP. In allen anderen Bereichen ginge die Nachfrage auf Grundlage ALLER Studien dazu massiv zurück. Das sagen mir auch Experten
(4) Fuest, Fratzscher und Felbermayr haben sehr unterschiedliche Positionen allgemein, aber das haben mir zB alle drei persönlich bestätigt. 3. Ich verstehe nicht den Pessimismus beim Impfstoff. Natürlich wäre unsere jetzige Strategie Unsinn wenn ein Impfstoff in 10 Jahren käme
(5) Aber das zu glauben, dafür gibt es auf Grundlage bisheriger Studien und der Einschätzung der weltweit führenden Impfforscher keinerlei Grundlage. Führende Impfforscher in USA und Canada zB glauben an den Erfolg der Impfungen 2021. Auch @c_drosten und ich glauben das.
(6) Weshalb glaube ich an Impferfolg? Weil bisher eine sehr gute Kombination von Immunantwort mit wenigen Nebenwirkungen bei SEHR UNTERSCHIEDLICHEN Impfstoffen gesehen wurde. Ein Treffer ist sehr wahrscheinlich. Dazu kommt. Achillesferse von SarsCoV: wenig Mutation, stabiles Ziel

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30 Oct
(1) Der Artikel beschreibt ein paar SEHR relevante Probleme zur Zulassung Covid-Impfungen. Geplant ist jetzt: FDA Notfall Zulassung bei 50% Senkung Fälle im Vergleich zu Placebo. Könnte für Pfizer/Biontech schon in 2 Wochen schon akut sein. Wo ist Problem? statnews.com/2020/10/23/fda…
(2) Am Ende der Studie ist man am Anfang der Erkenntnis. Impfschutz wirkt wahrscheinlich zuerst bei jüngeren Fällen mit leichten Symptomen. Bei Älteren und beim schweren Verlauf habe ich noch keine Ergebnisse. Zu wenige Fälle. Weiss ich dass später? Nein, vielleicht nie. Wieso?
(3) Weil aus ethischen Gründen dann die Entblindung der Studie kommt. Alle Älteren nehmen dann Impfstoff. Ob im Vergleich zu Placebo gute Wirkung schwere Fälle? Unklar. Auch werden so Impfstoffe nicht miteinander vergleichbar. Ein Impfstoff besser für Ältere? Zeigt sich nicht.
Read 5 tweets
30 Oct
(1) Die Zahl 18.000 ist hoch und sie zeigt, das Pandemie bei uns wie im Lehrbuch in 2. Welle läuft. Ohne Wellenbrecher wären wir in 4 Wochen bei 100.000 Fällen pro Tag. Die Intensivmedizin hielte das nur 3-4 Wochen durch. Gründe: 50% Intensivfälle beatmet. spiegel.de/wissenschaft/m…
(2) Die Intensivfälle verdoppeln sich jede Woche, werden aber 3 Wochen beatmet. Daher wäre in 3-4 Wochen kein Personal mehr da. Wir müssten vorher schon planbare OPs absagen. Wir wollen ältere Covid Beatmungsfälle nicht wie in Schweden einfach sterben lassen, das ist unethisch
(3) Daher war es höchste Zeit, zu handeln. In den Ländern in EU, die zu spät handeln, wird bald das Gesundheitssystem vor dem Kollaps stehen. Diesen Ländern bleibt nur ein sehr harter, zeitlich nicht befristeter, Lockdown in nur wenigen Wochen. Den konnten wir knapp abwenden.
Read 4 tweets
29 Oct
(1) Gegenkonzept von KBV, BÄK, ⁦@hendrikstreeck⁩ und ⁦@ChanasitJonas⁩ ist nicht falsch aber keine Lösung. Mit geforderten Appellen haben wir keinen Erfolg. Blick auf Entwicklung von heute reicht. Wir hätten Ende November 100.000 Infektionen/Tag cicero.de/innenpolitik/s…
(2) Mit ffp-2 Masken schütze ich Keinen beim Essen im Restaurant. In Pflege kann ich keine „Schleusenkonzepte“ betreiben, wenn die Pflegekräfte wegen Corona zuhause sind. Eine hohe Priorität anderer Krankheiten gelingt nicht, wenn Ärzte krank sind und Intensivstationen überfüllt
(3) Die Wirtschaft kann ich nicht schützen wenn hunderttausende krank oder in Quarantäne sind. Offene Schulen haben nur Wert wenn nicht alle 2 Wochen die Schulklasse für 1 Woche in Quarantäne ist und dazu ständig Lehrer wegen Krankheit und Quarantäne fehlen.
Read 9 tweets
28 Oct
(1) Das Konzept, mit dem Merkel in die Verhandlung heute geht, würde die Funktion eines #WellenbrecherShutdown voll erfüllen. Ein Brechen des exponentiellen Wachstums wäre fast sicher. Wenn aber die Gastronomie herausgenommen wird klappt das Konzept nicht spiegel.de/politik/deutsc…
(2) In Gastronomie finden die meisten Kontakte ausserhalb Familie statt. Alle Altersgruppen nutzen Gastronomie. Im Gespräch ohne Maske, gegenübersitzend, ist Aerosolübertragung im Innenraum kaum vermeidbar. Michael Meyer-Hermann und ich sind Meinung, dass Ausnahmen falsch sind
(3) Das RKI weist immer darauf hin, Ansteckungen in Gastro nicht belegt. Bei der extrem schwachen unvollständigen Datenlage der kollabierenden Nachverfolgung ist das nicht relevant. Die Bedeutung wurde in Studien gezeigt. Dazu kommt schlicht die Zahl der Kontakte durch Gastro
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23 Oct
(1) Die Entwicklung der Intensivpatienten ist trotz der derzeit freien Betten nur wenige Wochen durchzuhalten. Gründe: Es fehlt Personal, andere Krankheiten belegen jetzt 70% der Betten, und die Zunahme beschleunigt sich wegen des überproportionalen Anstiegs älterer Infizierter
(2) Daher gibt es nur 2 Möglichkeiten, zu reagieren. Wir warten, bis Skeptiker das auch sehen und Bilder aus den Krankenhäusern die Bereitschaft der für zusätzliche Massnahmen garantieren. Das wäre mE falsch. Reagieren wir jetzt, hätten die gleichen Massnahmen viel mehr Erfolg!
(3) Zentrale Botschaft muss sein: Es reicht nicht alleine, die AHA-L Regeln zu befolgen, sondern ZUSÄTZLICH muss die Zahl der Kontakte, mit AHA-L Schutz, runter. Das bedeutet: Weniger Freunde treffen, weniger Restaurant, halbe Klassen, weniger Reisen, mehr Homeoffice, Sperrstunde
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20 Oct
(1) Widerspruch bei Sterblichkeiten gibt es nur scheinbar. Beste Meta-Analyse ist mE Dartmouth Studie. Sie zeigt klar, wie stark Sterblichkeit vom Durchschnittsalter der Bevölkerung abhängt. Ich schätze daher auf Grundlage dieser Studie für Deutschland 1% spiegel.de/wissenschaft/m…
(2) 1 % der Infizierten sterben wahrscheinlich in Deutschland weil wir Bevölkerung haben, in der fast 40% den Risikogruppen angehören. Weltweit ist die Sterblichkeit wahrscheinlich deutlich unter 0,5%. Weil kaum ein Land so viele Ältere hat wie wir. Dazu: Diabetes, Bluthochdruck
(3) Natürlich wäre Sterblichkeit in Deutschland geringer, wenn sich 40% Risikogruppe aus dem öffentlichen Leben zurückziehen würden. Nur: der Vorschlag ist unethisch, unmöglich und auch gerade für Ärmere eine Farce. Sie müssen in die Busse, an die Kasse, in die kleine Wohnung
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