Ein Sprecher sagt dazu: "Die Streuung der Infektionen über fast sämtliche Klassenstufen deutet aber darauf hin, dass vermutlich viele Kinder bereits mit einer Infektion in die Schule gekommen sind."
Klar. Kann sein. Nur: Wie wahrscheinlich ist es? (2/n)
Die Inzidenz in Hamburg ist laut RKI gerade 96,7 pro 100.000 Einwohner. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig ausgewählte Person aus Hamburg infiziert ist, liegt also grob gerundet bei 0,001. (3/n)
Was gibt also der Binomialverteilungsrechner für eine Wahrscheinlichkeit an, bei dieser Inzidenz bei einem Test von 550 Personen 94 Positive zu erhalten?
B(N,k,p) mit N=550, k=94, p=0,001 ist
4,9 · 10^-175
Das ist für alle praktischen Belange einfach gleich Null.
(4/n)
Für die Wahrscheinlichkeit, dass man höchstens 94 Positive erhält, gibt der Binomialverteilungsrechner dann auch einfach 1 an, für die Wahrscheinlichkeit, dass man mehr erhält 0. Das heißt, hier ist die Rechengenauigkeit des verwendeten Programms bereits erreicht. (5/n)
Entweder ist die Inzidenz an der Schule also sehr viel höher als in Hamburg insgesamt (d.h. die Schule ist ein Hotspot) oder die Inzidenz müsste Hamburg insgesamt sehr viel höher sein. (6/n)
Die hinter dem Satz, es müssten viele Kinder bereits mit einer Infektion in die Schule gekommen sein, stehende Annahme, dass die Schule "sicher" oder zumindest nicht gefährlicher als Hamburg insgesamt sei, ist also einfach absoluter Quatsch. #BildungStattPräsenzpflicht (7/n)
Wie beim letzten Mal habe ich auch herumprobiert, bei welcher angenommenen Inzidenz für P(k<=94) Werte kleiner Eins herauskommen. Aber selbst für eine hundertfach höhere Inzidenz, d.h. jeder Zehnte müsste infiziert sein, ist diese Wahrscheinlichkeit immer noch 0,9999998.
(8/n)
Ein echter Statistiker würde wahrscheinlich leicht anders rechnen und könnte mit mehr Autorität sagen, dass der Test aus Hamburg die Annahme von den "sicheren Schulen" als das Wunschdenken entlarvt, das sie schon immer war, (9/n)
... aber schon diese Näherung macht glaube ich offensichtlich, dass Schulen eben doch nicht sicher sind.
Da kann ich also nur an die Kultusministerien landauf, landab, appellieren: Hören Sie endlich auf, sich in die Tasche zu lügen und machen Sie #BildungAberSicher. (10/n)
Und wie schon beim letzten Mal gesagt: Ich lasse mir im Zweifelsfall gerne Denk- oder Rechenfehler nachweisen. Nur bitte ich um eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema und keine Anfeindungen. (11/11)
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"Die Verordnung habe (...) dazu geführt, dass neue, innovative Projekte (Aufbau von Datenpools, Einsatz neuer Technologien wie Big Data oder KI, Digitalisierung, Datenanalysen) scheiterten."
Wirklich innovativ wäre, solche Projekte datenschutzfreundlich zu machen!
Um Projekte, die nur dann "innovativ" sind, wenn sie die Grundrechte der Personen verletzen, deren Daten genutzt werden sollen, ist es nicht schade.
Das ist so ähnlich, wie wenn ein Projekt nur dadurch "innovativ" sein könnte, dass es Raubbau an Regenwäldern betreibt.
Nächste Meldung: Laut einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie halten vier von vier deutschen Autoherstellern die Abgasvorschriften für nicht vollständig umsetzbar. Oder so ähnlich. 🤷♂️
Dass der Herr #Streeck immer mit den noch freien Intensivbetten argumentiert finde ich sowohl menschenverachtend als auch sachlich falsch.
Zu "menschenverachtend" sollte ich eigentlich nichts sagen müssen, aber 1/x
jemanden, der ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nehmen will, dass hunderte Menschen so schwer erkranken, dass sie Wochen auf der Intensivstation verbringen müssen oder durch #LongCovid monatelang schwer beeinträchtigt sind, kann man wohl schon menschenverachtend nennen. 2/x
Die belegten Intensivbetten als Indikator für den Ernst der Lage heranzuziehen ist aber auch sachlich sehr gefährlich. Die Anzahl der Fälle auf der Intensivstation spiegelt ja nicht das aktuelle Infektionsgeschehen wieder, sondern das von vor zwei bis drei Wochen. 3/x
Das Berliner Gesundheitsamt hält es also für möglich, dass es sich bei dem asymptomatischen Lehrer mit den zehn positiv getesteten Schülern um "Zufallsfunde" handelt.
Das kann natürlich sein, aber wie wahrscheinlich ist es?
Laut RKI ist die Inzidenz aktuell bei 9,7 pro 100.000 Einwohnern. Das heißt, eine zufällig getestete Person ist mit einer Wahrscheinlichkeit von ungefähr 0,0001 positiv.
Da kann man den Test der 120 Personen aus der betroffenen Schule grob mit einer Binomialverteilung annähern. Das ist zwar nicht zu 100 Prozent korrekt, aber ganz grob sollte das passen.
Gerade lese ich, dass am Mittwoch der Landtag in NRW einen Antrag der AfD zur Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen abgelehnt hat. Und am Donnerstag stellt sich der @ArminLaschet hin und verkündet das Ende der Maskenpflicht.
Was ist das? Unfassbar? Wahnsinn? Ein Skandal?
Hallo liebe Medien, wo bleibt Ihr? Wieso hinterfragen Sie das nicht? Die Landesregierung übernimmt einfach eine AfD-Position und erklärt sie zur Regierungsposition? @rponline@WDR@ARD_Presse@ZDFheute@gabonn
Zwischen den beiden Meldungen liegen keine 24 Stunden. Da müssen Sie doch einhaken!
Das sture Festhalten an der Illusion vom "Normalbetrieb" ist wirklich erschreckend. Die Überlegungen müssten jetzt nicht dahin gehen, wie man den "Normalbetrieb" so lange wie möglich aufrecht erhalten kann, sondern dahin, was man STATTDESSEN tun könnte!
Es wird es im kommenden Schuljahr keinen "Normalbetrieb" geben. Die Wahl ist zwischen hybriden Konzepten, auf die wir Eltern uns verlassen könnten, und einem unberechenbaren Chaos aus "Schule auf, Schule zu" mit Quarantäne, Krankheit und unnötigem Leid und Tod.
I used to think that while the big data giants need to be constrained by regulation in the way they exploit the data they gather about their users, they had at least good infosec in place. But now we have important fails first from Facebook and now from Google. I'm disappointed.
And in the case of Google, it seems that they even failed in the areas of risk assessment and incident response, trying to keep the incident under the rug for several months, which is doubly disappointing.
If this continues, Ireland might soon join Norway in the club of countries with a budget surplus due to all the GDPR fines from the big data giants.